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Dank aus Uganda an die Rhön-Grabfelder – "Danke an alle, die die Fahrradaktion unterstützt haben. Sie haben in zwei Dekanaten in Uganda unvorstellbare Freude bereitet und viele unserer Katechisten glücklich gemacht." Von einer überaus großen Dankbarkeit spricht der Pfarrvikar, der vor wenigen Tagen selbst in Uganda und in seiner Heimatdiözese Mbarara war und dort die Fahrräder an 61 Katechisten übergeben konnte. "Sie konnten es gar nicht glauben, dass sie ein neues Fahrrad geschenkt bekommen, das auch noch ihr Eigentum ist," sagte der Pfarrvikar, selbst sichtlich noch angesteckt von der Begeisterung und Freude

 Nicht nur aus Bad Königshofen und dem Grabfeld, sondern aus vielen Ortschaften des Landkreises kamen Spenden, so daß für rund 18 Millionen Uganda-Shillling, das sind 4.355 Euro 61 Fahrräder gekauft werden konnten. Allerdings gibt es weit mehr Katechisten, so dass die Fahrräder ausgelost wurden.  Natürlich freuten sich diejenigen, die stolzer Besitzer eines Fahrrades wurden, aber auch die anderen war nicht neidisch, auch wenn sie leer ausgingen, sagte Paul Mutume. Im Rahmen eines Gottesdienstes wurden die Spendenaktion aus Bad Königshofen gefeiert, dann natürlich die Fahrräder gesegnet und schließlich übergeben. In seiner Ansprache erläuterte der Pfarrvikar, wie es dazu kam, dass er mit solchen Geschenken nach Afrika reisen konnte. Dass sei nur möglich gewesen, "weil ein Journalist, der Christ ist, die Geschichte den Zeitungen angeboten hat und diese sie abgedruckt haben. Viele Menschen im Raum Bad Königshofen und im gesamten Landkreis dies gelesen und geholfen."  Für die Menschen in Uganda war dies etwas Besonderes, da hier die Kirche in den Medien kaum erscheint oder nur wenn es um einen Skandal in der Kirche geht.

Wer ein Fahrrad geschenkt bekam musste 4.220 Uganda-Shillings, das ist umgerechnet ein Euro, als Eigenanteil zahlen. Von dem gesammelte Geld wurde dann vom örtlichen Pfarrer aber das Mittagessen spendiert, so dass es eigentlich wieder an die Katechisten zurück floss. Pfarrvikar Mutume sagte, dass, würden sich Katechisten in Uganda ein Fahrrad kaufen wollen, sie einen ganzen Jahreslohn dafür verwenden müssten. Mit der Aktion hat der Pfarrvikar aber auch eine Fahrradfirma in der Hauptstadt Kampala  unterstützt, die die Fahrräder bestellte. Mit einem alten Lkw wurden sie in die jeweiligen Ortschaften gefahren. Dafür musste Paul Mutume gerade mal 195 Euro Transportkosten zahlen. Zu den Gottesdiensten waren jeweils die Katechisten eingeladen. In seinem geistlichen Impuls verglich Paul Mutume die Katechisten mit der Steckverbindung zwischen einem Handy und der Steckdose. Die Steckdose sei mit Gott zu vergleichen, von wo die Kraft kommt, das Handy als Mensch, die Batterie als das Herz, der Strom, mit dem das Handy geladen wird, der Heilig Geist und der Kabelanschluss, die Aufgabe der Katechisten oder anderer Verkünder des Evangeliums "Die Fahrräder sind deshalb bei den Katechisten in Uganda ein wichtiges Werkzeug für die Verkündigung des Evangeliums."

Bei den Übergabefeierlichen waren der örtliche Pfarrer und der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates dabei. Nach der kirchlichen Segnung gab es ein "Klingelkonzert" als Dankeschön, erinnert sich Paul Mutume und hat dazu ein kleines Filmchen mitgebracht. Unter den Katechisten befindet sich eine Frau und auch sie bekam ein Fahrrad. Dass es dabei ein Fahrrad mit einer Querstange ist, sei gewollt, sagte der Pfarrvikar. Auf der Querstange und dem etwas breiteren Gepäckträger können nämlich Kinder oder auch Lebensmittel transportiert werden. Eine besondere Überraschung gab es für einen Katechisten, der seit 25 Jahren diesen Dienst ausfüllt, denn auch er bekam ein Fahrrad als Geschenk für dieses Jubiläum. "Er war so überwältigt, dass sogar Tränen flossen", erinnert sich Paul Mutume. Bewußt sind die Fahrräder Eigentum des jeweiligen Katechisten, damit die Räder auch entsprechend gepflegt werden und immer fahrbereit sind. Das wurde in einer Runde nach dem Essen besprochen

Zum Schmunzeln regt noch eine Geschichte von drei Katechisten an, die sich bei der Auslosung auf einer Wallfahrt "zu den Uganda Martyrern" befanden und für ein Fahrrad ausgelost wurden. "Sie haben natürlich gesagt: Weil wir auf Wallfahrt waren haben wir ein Fahrrad bekommen." Die 61 Fahrräder sind allerdings in den katholischen Kirchengemeinden von Uganda "ein Tropfen auf dem heißen Stein."  Deshalb wird die Aktion auch weiter geführt. Wer die Fahrradaktion von Pfarrvikar Paul Mutume unterstützen möchte, kann dies auf das Konto: DE 31 7935 3090 0000 305 102  bei der Sparkasse Bad Neustadt tun. Kennwort: Fahrradaktion Pfarrvikar Mutume, tun. Angedacht ist übrigens, dass Pfarrvikar Paul Mutume beim Pfarrfest am 15. August in der Stadtpfarrkirche auf einer Großbildleinwand Fotos von der Fahrradspendenübergabe zeigt und über seinen Besuch in seiner Heimat berichtet.

Autor: Hanns Friedrich

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