in unserer Pfarreiengemeinschaft
Auf der folgenden Seite erfahren Sie mehr über die verschiedenen Pfarreien unserer Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke!
Hier nur ein kleiner Eindruck der Osterzeit - von Palmsonntag bis zur Auferstehungsfeier.
Althausen, Pfarrei St. Maria Magdalena
Die Kirchengeschichte von Althausen
Interessantes hat Kreisheimat- und archivpfleger Reinhold Albert in seinem Buch „Althausen im Grabfeld“ zusammengetragen.
Das aus Anlass der 200 Jahrfeier der Pfarrei Althausen entstanden ist. Der Kreisheimatpfleger verweist dabei auf das Jahr 1811, als im September der 43. und letzte Abt des Klosters Bildhausen, Nivard Schlimbach, seinem Geburtsort Althausen die Pfarrei stiftete und gegenüber der Kirche einen neuen Pfarrhof errichten ließ.
Albert fand heraus, dass bereits 1378 ein Johannes Greußing in Althausen eine Kirche bauen ließ. Das Turmuntergeschoss der heutigen Kirche stammt noch aus dieser Zeit. Das Langhaus der Kirche wurde um 1700 neu erbaut. Johann Peter Herrlein schuf übrigens 1776 das prächtige Deckengemälde. Das ist auch in den Gemeinderechnungen niedergelegt. Dort heißt es: : „3 Gulden dem Maler Johann Peter Herrlein, dem Stuckateur Nicolaus Ebner nach Verfertigung der Kirchendecke zum Besten geben.“
Abt Nivard Schlimbach musste nach der Säkularisation 1803 das Kloster Bildhausen verlassen und seinen Ruhesitz in den nahen Rindhof verlegen. Er nahm sich fortan insbesondere seinem Geburtsort im Königshöfer Grabfeld an und gründete eine Pfarrei. Bei seinen Nachforschungen entdeckte der Kreisheimatpfleger unter anderem ein Gemälde des Abtes im Pfarrhaus von Stadtlauringen, das vom Sohn des Johann Peter Herrlein, Johann Georg Herrlein (1756-1837), geschaffen wurde. In seinem Buch erfährt man unter anderem, daß der Ortsname Althausen sich von den „Häusern des Altolt“ ableitet. Ab 1295 wurde der Ort deshalb Altoshusen, dann Altozhusen, Althusen und 1517 dann Althausenn genannt. Althausen kam 1354 nach Würzburg kam, nachdem es bis dahin zum Amt Heldburg gehörte.
Althausen besaß übrigens auch ein Schloss, das allerdings im Bauernkrieg zerstört wurde. Auch die Marschalk von Ostheim hatten in Althausen einst Güter und zwar im 16. Jahrhundert. Reinhold Albert nennt den 30-Jährigen Krieg, der ein weitgehend ausgeblutetes, verbranntes und zerstörtes Land zurück ließ. Daß es auch im Grabfeld Hexenverbrennungen gab erfährt man im Buch ebenso. Vier Frauen aus Königshofen, drei aus Herbstadt und eine aus Ipthausen fielen diesem Hexenwahn einst zum Opfer. Der Kreisheimatpfleger berichtet von der Althäuser Dorfordnung, die um 1675 erneuert wurde und auch davon, daß ab 1744 in Althausen Bier gebraut werden durfte. Interessant ist die Kirchengeschichte von Althausen. Noch heute gibt es ein Spitzbogenfenster, das aus der Zeit um 1378 stammt, also von der ersten Kirche. Das Gotteshaus ist der Heiligen Maria Magdalena geweiht. Davon zeugt heute noch der Magdalenenaltar.
Wer die Kirche von Althausen betrachtet, der wird ganz sicher auf Epitaphien aufmerksam, die man im Außenbereich findet. So das 1586 angebrachte des Einhart Ferber. Reinhold Albert bezeichnet es als eines der bedeutendesten Denkmale im Grabfeld. Eine weitere Gedenktafel erinnert an eine umfassende Renovierung des Althäuser Gotteshauses 1590. Althausen ist reich an Geschichte und hatte auch einst eine Kirchenburg. Sie ist heute noch in Teilen erhalten. Die Kirche selbst wurde in den Jahren 1693 bis 1706 erweitert und zwar wurde hier das Langhaus neu gebaut. Daran erinnert die Jahreszahl in einem Stützpfeiler.
Die Kirche von Althausen ist aber auch eine „Herrleinkirche“. Der wohl bekannteste Barockmaler des Grabfeldes malte nicht nur das Deckengemälde, sondern auch das Altarbild, das das letzte Abendmahl zeigt. Über dem Chorbogen schuf er außerdem eine Medaillon der Kirchenpatronin Maria Magdalena, sowie den Chorbogenvorhang. Die Kirche von Althausen ist deshalb sehenswert und, daß der letzte Abt von Bildhausen die Pfarrei gründete ist ganz sicher ein weiteres Novum.
Text: Hanns Friedrich
Bad Königshofen i. Grabfeld, Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Unsere Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Wandel der Jahrhunderte
Just als Kolumbus Amerika entdeckte wurde die Stadtpfarrkirche fertig gestellt.
Die jetzige Kirche ist die dritte der alten Stadt und Festung Königshofen an diesem Platz. Von der um 770 benannten aus Holz gebauten Basilika St. Peter ist nichts mehr übrig. Von dem folgenden steinernen Gotteshaus in frühgotischem Stil blieben nur ein Füllstein, in Stein gehauene Engelsköpfe und vielleicht auch das Südportal Nahezu 30 Steinmetzzeichen weisen auf die tüchtigen Meister und Gesellen hin, die von 1442 bis 1496 den eindrucksvollen Sandsteinquaderbau der jetzigen Pfarrkirche schufen.
Eine Schrifttafel über dem Südportal gibt kund, dass Anno Domini 1442 am Montag nach Ambrosi, mit dem Bau, Gott und Maria zu Lob und Ehre, begonnen wurde. Im Jahre 1514 erfolgte in Anwesenheit vieler geistlicher und weltlicher Würdenträger aus nah und fern die Glockenweihe. Der Einbau der formenreichen Empore im Jahre 1520 mag wohl den Abschluss des imposantes Baues gebildet haben. Das dreischiffige Gotteshaus stellt den Übergang von Basilika zur Hallenkirche der Gotik dar. Ein engmaschiges Netzgewölbe steigt frei aus den Wandflächen und überzieht die Decke in anmutiger Schwingung. Das gotische Netzgewölbe unter der Westempore wird als schönstes Beispiel spätgotischer Gewölbedekoration bezeichnet.
Die Empore öffnet sich gegen das Mittelschiff in drei schlanken Spitzbogen mit reich profilierten Gewänden. Die Empore wird durch eine Maßwerkbrüstung in Sandstein abgeschlossen. Das prächtige Maßwerk weist keine Wiederholungen auf und wird von Kennern als ein herrliches Meisterstück spätgotischer Architektur und Steinmetzkunst bezeichnet. Als ein gleiches erweist sich die Wendeltreppe im südlichen der zwei zur Empore führenden Treppentürme. In sein rundes Gehäuse sind zwei ineinander gefügte Spindeln eingebaut - ein seltenes Stück einer Treppe, auf der man gleichzeitig von innen und von Außen zur Empore gelangen kann, ohne sich zu begegnen.
Ein fachbegabter Bildhauer schuf auch die Kanzel, die wie ein geistreich, mit schwingenden Linien zu gewisser Gesetzmäßigkeit verbundenes Stück erscheint. Aufgesetztes, züngelndes Blattwerk belebt die Silhouette, heißt es in einer Zusammenfassung der Fränkischen Kunstgeschichte. Bekrönt wird die Bad Königshofener Kanzel von der Statue des heiligen Petrus, der Schlüssel und Evangelienbuch in Händen hält.
Dem Königshofener Meister Hans Dietrich, der in Würzburg den Turmbau der Marienkapelle vollendete und am Bau der alten Mainbrücke mitarbeitete, ist wohl das Jüngste Gericht am Haupteingang zuzuschreiben. Um 1480 dürfte es entstanden sein. Im oberen Bereich ist Christus mit Maria und Johannes sowie Engel zu sehen. Unten rechts ein Höllenrachen, in den die "Verdammten" getrieben werden. Sankt Petrus führt auf der linken Seite die Seligen zu dem als gotische Kapelle gestalteten Himmelstor. Hans von Königshofen, wie er genannt wurde, dürfte auch die Verkündigung im Tympanon des Nordportals geschaffen haben. Es zeigt die Verkündigung des Engels an Maria. Vielleicht formten seine Künstlerhände auch die überlebensgroße Madonna. Sie überdauerte den Schwedenkrieg und wurde so zum Symbol der gütigen Gottesmutter, unter deren Schutz sich Bad Königshofen seit Jahrhunderten stellt.
Kunstwerke besonderer Art sind sicherlich die Meisterwerke des Königshofener Barockbildhauers Johann Josef Kessler. Hierzu zählen die Muttergottes Statue und die des heiligen Josef. Bei der Renovierung der Kirche 1968 traten Reste von Malereien zutage. Noch vor der Errichtung der Seitenemporen muss die erste Ausmalung erfolgt sein. Von ihr sind Fragmente an der Wand rechts unter der Empore erhalten. Sie zeigen die Madonna, Katharina und Dorothea. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurden anlässlich einer Renovierung neue Fresken von italienischen Künstlern geschaffen. Reste sind davon beiderseits des Fensters über dem Nordportal zu sehen. Gleichzeitig erhielt die Kirche eine Rokokoausstattung, unter der der prächtige Hochaltar herausragte, geschaffen von dem einheimischen Bildhauer Johann Josef Kessler.
In den Jahren 1865 bis 1870 wurden unter dem Königshöfer Baumeister Karl Trott einschneidende Veränderungen vorgenommen. Die gesamte Rokokoeinrichtung wurde entfernt, Hochaltar und Orgelprospekt zersägt und die Einzelteile zu Schleuderpreisen verkauft. Erst 1991 gelang es dem Hauptkonservator des Mainfränkischen Museums Würzburg, Dr. Hans-Peter Trenschel Reste der Dreifaltigkeit, die einst den Hochaltar zierten, auf dem Dachboden des Miltenberger Pfarrhauses zu finden und sie zurück nach Bad Königshofen zu bringen. Heute sind sie in der Kreisgalerie in Mellrichstadt ausgestellt.
An den Gewölben aller drei Schiffe befinden sich bemerkenswerte Schlusssteine. Im Mittelschiff ist das Christushaupt zu erkennen, Wappen der Herren von Schott, wobei sich in dem einen eine Nachricht für die Nachwelt befindet. Hinzu kommen bürgerliche Wappen, die Fische, einen Vogel, Rankenwerk, verschiedene Darstellungen und einen Fisch zeigen. Sie halten das Andenken der damaligen Vikarier wach. Im nördlichen Seitenschiff ist unter anderem ein runder Schlußstein mit der Darstellung des heiligen Sebastian und ein Christushaupt zu sehen. Im südlichen Seitenschiff findet man eine Büste Christi und das Ehewappen der Truchsess von Schott. An der Nordwand des Chores befinden sich zwei Inschrifttafeln, die von Stiftungen berichten. Die eine trägt die Wappen der Truchsess von Ebersberg und Schott.
Aus der fürstbischöflichen Julius Echterzeit, um 1600, dürfte der Taufstein sein, eine formenkräftige Renaissancearbeit mit gedrehtem Schaft und achtseitigem Muschelbecken. Er trägt das Wappen Julius Echters, zeigt den Frankenrechen und das Würzburger Wappen. Der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg entstammen die modernen Glasfenster im Chorraum mit ihren beeindruckenden Motiven. So Maria mit dem Jesusknaben, die Verkündigung, den Besuch Elisabeths bei ihrer Base und die Geburt Christi. Von besonderer Ausdruckskraft geprägt sind die im Spitzbogen befindlichen Glasmalereien. Von unten kaum zu erkennen, geben sie Zeugnis von künstlerischem Schaffen vergangener Jahrhunderte. Sie zeigen das Osterlamm, den Leidenskelch, und den Gegeißelten mit Maria und Johannes zur Seite
Von besonderer Schönheit und Aussagekraft die Darstellungen zur Leidensgeschichte in den Fensterbögen des nördlichen Seitenschiffes. Namen der verschiedenen, damals bekannten Erdteile sind auf Schriftbändern im südlichen Seitenschiff zu finden. Das Bild Maria Krönung ist Mittelpunkt der Fenster im Chorraum und hat seinen Platz über dem Hochaltar.
Um 1460 dürfte ein Kruzifix entstanden sein, das heute in der Sakristei zu finden ist und zu den Kostbarkeiten der Stadtpfarrkirche Beachtenswert ist ebenfalls der Vierzehnheiligenaltar. Der Aufbau entstand um 1600. Das Altarbild, das die 14 Nothelfer in ungewohnter Gruppierung zeigt, entstand 1530 und ist eine Spende des Abtes von Bildhausen. Die beiden das Altarbild flankierenden Bischöfe, von denen nur der rechte als St. Nikolaus identifiziert werden kann, sind interessante spätgotische Arbeiten um 1520. Dass die Stadtpfarrkirche in ihrer Ausgestaltung heute noch ein Bauwerk spätgotischer Schönheit ist, verdankt sie nicht zuletzt dem kunstsinnigen Geistlichen Rat Adam Pfeuffer. Den neuzeitlichen Flügelaltar im Seitenschiff zum Thema Auferstehung, schuf in sechsjähriger Arbeit Professor Theo Baierl.
Der goldschimmernde Hochaltar ist Mittelpunkt des Bad Königshofener Gotteshauses. Auf vier Bildtafeln wird die Erschaffung der Erde dargestellt, die Geburt Christi, das letzten Abendmahl und die Sendung des Heiligen Geistes. Überragt wird dies alles von der Majestät der heiligen Dreifaltigkeit, wobei Gott Vater seinen Sohn am Kreuz den Menschen buchstäblich entgegenstreckt. Die Professoren Thomas Buscher, Weckbecher und Kohnsperger haben dieses Kunstwerk geschaffen. Der Würzburger Bildhauer Schleglmünig schuf 1926 die Darstellungen der vierzehn Nothelfer, die einst in einem eigenen Vierzehnheiligenaltar zu finden waren, der 1968 allerdings aus der Kirche entfernt wurde. Ebenfalls von einem früheren Seitenaltar sind die Figuren, des heiligen Wendelin und des heiligen Sebastian.
Von besonderer Kostbarkeit sind zwei große Gemälde die die Auferstehung Jesu zeigen. Es sind bisher unbekannte Meisterwerke des flämischen Malers Oswald Onghers. Stadtpfarrer Linus Eizenhöfer entdeckte die Kunstwerke in der Pfarrscheune und ließ sie wieder restaurieren. Das Bad Königshofener Gotteshaus ist nach der Renovierung in den Jahren 1992/93 wieder zu einem Schmuckstück besonderer Art geworden. Dort sind nun auch wieder die aus dem Mittelalter stammenden Zunftleuchter im Mittelschiff zu sehen, deren Kerzen an besonderen Festtagen entzündet werden. Einmal im Jahr werden die Zunftstangen in der Fronleichnamsprozession mitgeführt. Kirchliche Tradition zu bewahren ist heute wichtiger denn je. Wie seit Jahrhunderten verkünden die Glocken der Stadtpfarrkirche das Lob Gottes und tragen dies weit hinaus in das Grabfeld bis hin zu den Haßbergen, dem Thüringer Wald und den Gleichbergen, die einst jenseits der Zonengrenze lagen.
Text: Hanns Friedrich
Ipthausen, Filiale Mariä Geburt
Georg Anton Urlaub malte vor 260 Jahren das Deckengemälde
Tabernakel wohl von Barockbildhauer Johann Joseph Kessler
2012 sind es genau 260 Jahre, daß Georg Anton Urlaub den Auftrag erhielt für die neugebaute Kirche von Ipthausen ein Deckengemälde zu fertigen. Urlaub war in diesen Jahren maßgeblich an den Arbeiten im Spiegelkabinett der Residenz von Würzburg beteiligt und stand ganz im Banne Tiepolos. Mit der Ausmalung der Wallfahrtskirche von Ipthausen erhielt der Künstler seinen ersten großen Auftrag.
Hier schuf er das große Deckengemälde ebenso wie ein Fresko über dem Hochaltar. Das zeigt St. Michael, der den Satan in den Abgrund schleudert. Seitlich davon hat Urlaub den Baum im Paradies und die eherne Schlange in grüner Grisaille gemalt. Vorbild dieses Deckengemäldes ist ganz sicher das Altargemälde in der Hofkirche der Residenz von Würzburg. Allerdings wurde das Ipthäuser Gemälde bei einem Brand 1869 schwer beschädigt und von Anton Ranzinger aus München ersetzt. Nur außerhalb des stuckierten Rahmens haben sich wohl einige originale Gliedmaßen gestürzter Engel erhalten.
Im Langhaus ist das zentrale Thema die Apotheose des Kreuzes. Im Mittelpunkt ist Christus mit dem Kreuz, umgeben von verschiedenen Heiligen. Vor ihm öffnet sich der Himmel. Im unteren Bereich des ovalen Gemäldes in verschiedenen Zonen Gruppen, die den Sieg des Christentums über das Heidentum darstellen. Fachleute sprechen dabei von einer "sehr geschickten, äußerst lebendigen Komposition, sichtlich unter dem Einfluss der Fresken Tiepolos in der Würzburger Residenz. So ähnelt der dargestellte Flußgott dem im Deckengemälde der Residenz von Würzburg Einzelne, am Rand befindliche Details, wie Wolken und Füße sind in Stuck ausgeführt und ragen in den Kirchenraum. An den vier Ecken der Kirche sind Kartuschen mit Propheten und Schrifttexten zu sehen. Reiches Muschelwerk umrahmen die Deckenbilder.
Georg Anton Urlaub zeigt in seinem Gemälde die Aufnahme Mariens in den Himmel, wo sie von Christus empfangen wird, der ihr das Schwert aus dem Herzen zieht. Maria ist dabei auf einer Wolkenbank zu sehen, die von Engeln getragen wird. Schemenhaft sind Gott Vater und die Taube des Heiligen Geistes zu erkennen. In der Schar der Heiligen erkennt man die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Dargestellt sind Bischof Bruno, der Erbauer des Würzburger Domes und auch Burkard, der erste Bischof von Würzburg. Er ist an der Fahne des Hochstifts zu erkennen. Unter den vier Evangelisten hebt sich Lukas heraus. Dabei ist nicht ausgeschlossen, daß es sich dabei um ein Selbstbildnis Georg Anton Urlaubs handelt. Am Rand des Gemäldes die Vertreter der vier damals bekannte Erdteile, die Christus und Maria huldigen. Zum Chorraum hin erscheint die Personifizierung Europas mit Gefolge. Zwei Pagen tragen ihre Schleppe. Als Verkörperung des Überflusses schüttet sie die plastischen Früchte ihres Korbes regelrecht in den Kirchenraum hinein.
Interessant ist ein janusköpfiges Gesicht, das wohl das Menschenalter versinnbildlicht. Spiegel und Schlange sind alte Symbole der Weisheit. Im Hintergrund ist die Darstellung von Glaube, Liebe und Hoffnung zu sehen. Interessant im Ipthäuser Deckengemälde ist ganz sicher ein Bogenschütze. Der zielt, wo immer man sich im Raum befindet, auf den Betrachter. Die Deckengemälde von Ipthausen sind übrigens die einzigen erhaltenen Fresken Urlaubs. Die Gemälde in der Würzburger Kartäuserkirche wurden 1853 bei deren Abbruch und die in der Dominikanerkirche 1845 im Krieg zerstört. Am Chorbogen im Langhaus ist das Wappen der Fürstbischöfe Julius Echter (1573-1617) und Karl Philipp von Greiffenklau (1749-1754) zu sehen.
Der Hochaltar ist ein stattlicher Aufbau, bei dem auf vier Säulen ein Baldachin, eine Krone zu sehen ist. In der Mitte ist die Dreifaltigkeit dargestellt. Bei einem Brand wurde das Altarblatt vernichtet. An dessen Stelle findet man nun eine Kopie der Marienfigur von Johann Joseph Kessler, dessen Original im Pfarrhaus von Bad Königshofen zu finden ist. An der Seite sind die Figuren der Evangelisten Johannes und Markus im äußeren Bereich und innerhalb St. Kilian und St. Burkard dar. Nach Unterlagen der kleine Wallfahrtskirche St. Ursula bei Alsleben kann der Tabernakel in der Ipthäuser Kirche wohl dem Barockbildhauer Johann Joseph Kessler zugeschrieben werden. In den Unterlagen von Alsleben heißt es dazu, daß man eine Tabernakel ausgeliehen hatte, den Kessler für die Wallfahrtskirche von Ipthausen geschaffen hatte.
Die beiden Seitenaltäre schmücken Gemälde von Johann Peter Herrlein, der nach dem Tod von Georg Anton Urlaub, den Auftrag dafür erhielt. Sie zeigen auf dem linken Altar das Martyrium der Heiligen Appolonia, und rechts des Heiligen Sebastian. Links und rechts stehen am rechten Seitenaltar die Figuren der Heiligen Wendelin und Rochus, und am linken Seitenaltar sind es die Heiligen Katharina und Barbara. Die Pieta in der rechten Seitenwand wird seit Jahrhunderten als Gnadenbild verehrt. Die mit Muschelwerk und Putten recht geschmückte Kanzel ist ein Werk des Spätrokoko. Als Bekrönung ist der Gute Hirte dargestellt. Die jetzige Kirche von Ipthausen wurde nach den Plänen des Königshofener Maurermeisters Johann Michael Schmidt in den Jahren 1748 bis 1756 erbaut. Beteiligt waren daran auch Hans Jörg Schmidt un der Bildhauer Sebastian Metz aus Trappstadt. Als Stukkator wird Bernhard Hellmut aus Alsleben genannt. Beeindruckend sind die überlebensgroßen Sandsteinfiguren Maria und Josef an der Fassade. In der Mittelnische ist Christus als Salvador mundi dargestellt.
Text: Hanns Friedrich
Bad Königshofen i. Grabfeld, Pfarrei St. Elisabeth (Spitalpfarrei)
Die Spitalkirche St. Elisabeth
Im Jahr 1827 wurde das Elisabethaspital in der Bambergerstraße in Bad Königshofen von Elisabetha Schmidt gegründet. Es war ein Pfründerinnenheim. Der erste Spitalpfarrer wurde im Jahr 1830 ernannt. Über die Jahre hinweg hatte die Spitalpfarrei dann einen eigenen Pfarrer. Letzter Spitalpfarrer war Pfarrer Eduard Pickl. Heute ist der Stadtpfarrer der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen gleichzeitig zuständig für die Spitalpfarrei.
Die Spital- und Pfarrkirche St. Elisabeth wurde in den Jahren 1851 bis 1853 von Baumeister Michael Schunk aus Königshofen im neu erbauten Spitalgebäude geschaffen. Die kleine Kapelle ist ein Rückzugsraum nicht nur für die Heimbewohner des Spitals. Zu den Gottesdiensten, die an jedem Donnerstag, vierzehntägig stattfinden, kommen auch viele Bürger aus der Stadt und dem Grabfeld.
Betritt man die kleine Kapelle im ersten Obergeschoss des Elisabethaspitals fällt sofort das Glasbild hinter dem Altar ins Auge. Es zeigt das Abendmahl mit Jesus und den zwölf Aposteln. Es ist sehr wahrscheinlich um 1853, anlässlich der Errichtung des Elisabethaspitals in der dortigen Kapelle eingesetzt worden. Es gehört somit zu den zwischenzeitlich selten gewordenen Glasmalereien in Deutschland aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. In den 1990er Jahren wurde dieses Bild gesichert. Nach der Restaurierung schützt eine partielle, innenbelüftete Außenschutzverglasung aus Verbundscheibensicherheitsglas die empfindliche Glasmalfarbe.
Im kleinen, etwas angehobenen Altarraum befindet sich heute ein Volksaltar mit schlichtem Ambo. Daneben auf einer Stele ein kleiner Tabernakel mit einem Fischmotiv. Links vor dem Altarraum ist die Statue der Heiligen Elisabeth von Thüringen zu sehen, die Patronin der kleinen Hauskapelle. Weiterhin sind Holzfiguren der Mutter Gottes mit dem Jesuskind und des Heiligen Josef im unteren Bereich der Kapelle zu sehen.
Die Hauskapelle im Elisabethaspital verfügt aber auch über eine Empore. Dort ist die Orgel untergebracht. An den Fensternischen befinden sich weitere Heiligenfiguren, die wohl einst in der Kapelle auf Podesten standen. Der Würzburger Maler Eulogius Böhler malte die 14 Kreuzwegstationen. An der Decke ist in Stuck gefaßt das Relief des Lamm Gottes zu sehen. An der Brüstung der Empore sind Bilder aus dem Leben der Heiligen Elisabeth.
Die Kirche verfügt auch über eine kleine Sakristei und verschiedene sakrale Gegenstände sowie Messgewänder aus vergangenen Jahrzehnten. Für eine eucharistische Feier, zum Beispiel die "ewige Anbetung" ist auch eine Monstranz vorhanden. In die Kapelle werden sonntags die Gottesdienste aus der Stadtpfarrkirche über Lautsprecher übertragen. Auch das zieht immer wieder Gläubige an. Außerdem kann in den Zimmern am Bildschirm ein Gottesdienst aus der Kapelle live mitverfolgt werden.
Text: Hanns Friedrich
Organisatorisches
Die Messfeier
Der Gottesdienst findet immer Donnerstags im Wechsel statt. Einmal findet die Messfeier am Nachmittag um 15.30 Uhr und in der anderen Woche am Abend um 18.30 Uhr im Elisabethaspital statt. Sie sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen und diesen mit uns zu feiern.
Der Küsterdienst im Elisabethaspital wird von Hanns und Andrea Friedrich übernommen. Sie haben die Nachfolge von Frau Schneider angetreten. An dieser Stelle sei ihr ein ganz herzliches Dankeschön und Vergelt`s Gott gesagt!
Breitensee, Pfarrei St. Michael
Die Kirche von Breitensee
Die "Echter Gotik" ist in Unterfranken eine Seltenheit
Noch vor der Vollendung des Schlosses von Breitensee wurde 1595 der Kirchenum- und Neubau begonnen und drei Jahre später fertig gestellt. Der von der alten Kirche beibehaltene breite Turmunterbau mit dem Milzer Wappen ist sicher aus frühgotischer Zeit, vielleicht schon um 1300, schreibt Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert in seiner "Chronik von Herbstadt, Ottelmannshausen und Breitensee". Auch der gotische Chor scheint noch von der alten Kirche zu stammen. Somit wurde wohl lediglich das Langhaus mit Dach- und Turmaufbau neu gebaut. Der neue Turm erhielt die für einen Juliusturm ungewöhnlich stattliche Höhe von über 80 Meter. Der Turm hatte damals zwei Glocken, eine dritte kam 1626 dazu.
Valentin Echter ließ im Altarraum geschnitzte Chorstühle für sich und seine Familienangehörigen sowie die hohe Geistlichkeit einbauen. Sein fürstbischöflicher Bruder, Julius Echter, ließ für die Fenster im Chorraum Glasbilder einbauen. Sie zeigen den Kampf des Heiligen Michael mit den gefallenen Engeln und Maria unter dem Kreuz. Ein Nürnberger Meister hat sie gefertigt. Besonderheiten der Breitenseer Kirche sind sicher die gemalten Apostelbilder an den Seitenwänden, ebenso das Deckengemälde von der Krönung Mariens im Himmel. Oberkonservatorin Dr. Annette Faber vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Schloss Seehof bei Bamberg, bezeichnet die Breitenseer Kirche als eine Seltenheit in Unterfranken. Dies in Bezug auf die Ausstattung der Kirche in der Echter Gotik.
Valentin Echter sah die Kirche von Breitensee als weithin sichtbares Zeichen in der Gegenreformation, vor allem gegenüber dem benachbarten Thüringen. Die Kirche ist dem Heiligen Michael geweiht. Von der Fertigstellung der Kirche im Jahr 1598 gibt es heute noch einen schlichten, datierten Stein in der südlichen Außenmauer. Außerdem erkannt man Tierköpfe und Pflanzenranken. Über dem Chorbogen: Ein grimmiger Löwenkopf. Darunter steht als Datum der Fertigstellung die Zahl 1600. Die Kirche hatte einst eine Kassettendecke. Ob eine Gemälde in diese Holzdecke eingelassen war, ist bis heute nicht mehr nachvollziehbar. Eine weitere Besonderheit der Breitenseer Kirche ist das Sakramentshaus. Sockel und Schaft mit einer Blattmaske, darin ein zentrales Medaillon mit einem plastisch modellierten Männerkopf. Zu sehen ist unter anderem die Darstellung des Schweißtuchs der Veronika mit dem Gesicht Christi. Es überwiegen die Farben Rot und Gold.
Ein Blickpunkt in der Breitenseer Kirche ist der Hochaltar. Er zeigt die Passion Christi und wird in der Fastenzeit geschlossen. Die gemalten Tafeln zeigen links oben Christus am Ölberg, rechts oben die sicher sehr seltene Darstellung "Christus fällt vor dem Hohenpriester", links unten ist die Kreuzabnahme und rechts die Auferstehung zu sehen. Dr. Annette Faber ordnete die Gemälde in die Zeit um 1600 ein. Der Mittelschrein zeigt heute figurenreich den Fall Christi unter dem Kreuz. Hinzu kommen verschiedene kleinere Szenen des Gemarterten. Im oberen Bild des Altars ist die Himmelfahrt Christi zu erkennen. Datiert ist der Altar mit der Jahreszahl 1597. Im neuen Volksaltar befinden sich die Reliquien von Liborius Wagner, Fidelis von Sigmaringen und Imma, einer thüringischen Herzogstochter.
Auf einem der beiden Seitenaltäre ist die Figur des Heiligen Michael zu sehen auf dem anderen eine barocke Muttergottes. Der Marienaltar zeigt in der Predella den Tod Mariens, darüber stehe eine kleine Skulptur des Jesuskindes. Der zweite Seitenaltar ist dem Heiligen Michael geweiht und zeigt den Erzengel Michael mit Flammenschwert und Schild, umgeben von weiteren Engeln. Das Medaillon der Predella zeigt den Erzengel Raphael, als er sich dem geheilten alten Tobias zu erkennen gibt. Unterlagen zufolge wurde vor Jahrhunderten die wurmstichige Figur des Erzengels Michael im Judasfeuer verbrannt.
Im Netzgewölbe über dem Altarraum sind als Schlussstein zwei8 Wappen eingefügt und zwar die von Valentin Echter. Es zeigt einen Helm mit Büffelhörnern, darüber ein Schild und ein blaues Band. Drei Ringe symbolisieren die drei Echtersöhne. Ein weiteres Wappen verweist auf Georg Leonrod, er war von 1548 bis 1559 Domdechant in Eichstätt, bevor er nach Würzburg zurück kehrte. In welcher Beziehung er zu Breitensee stand, ist bis heute nicht mehr nachvollziehbar. Historisch ist das Orgelgehäuse, ohne Prospektpfeifen, das in sieben Felder aufgeteilt ist. Es dürfte das älteste Orgelprospekt Unterfrankens sein und gehört in die Erbauerzeit der Kirche 1598. Zu lesen ist am Gesims: "Ehre sey Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." Besonderheiten sind die Schnitzereien mit einem Vogelkopf.
Im Turm der Breitenseer Kirche gibt es drei Glocken: Die erste wurde 1625 gegossen und zei8gt ein Blumenfries, am Mantel der Glocke Reliefs der Kreuzigung, sowie Heilige und Wappenkartuschen. Die Glocke ist ohne Umschrift. Die zweite Glocke wurde 1515 gegossen und hier ist in gotischer Schrift zu lesen: Ave maria gracia plena dominus. Die dritte Glocke, im 15. Jahrhundert gegossen zeigt lediglich Zinnen und Maßwerkfriese und hat keine Umschrift. In Breitensee läuten heute aber vier Glocken, denn im Jahr 2000 wurde eine weitere Glocke aus Anlaß "400 Jahre Kirchweihe" in den Turm gebracht. Dafür wurde die kleinste Glocke von 1515 stillgelegt.
Text: Hanns Friedrich
Eyershausen, Pfarrei St. Wendelin
Die Kirche St. Wendelin in Eyershausen
Ein ganz besonderes kulturelles Schmuckkästlein
Die Barockmaler Georg Anton Urlaub, Johann Peter Herrlein, der Barockbildhauer Johann Joseph Kessler und der Stuckateur Bernhard Hellmuth - sie alle haben in der Kirche St. Wendelin in Eyershausen gearbeitet. Allesamt bekannte Künstler ihrer Zeit und vor einigen Jahren in den Grabfeld-Kirchen durch die Hauptkonservatorin Dr. Annette Faber und Dr. Jürgen Lenssen, vom Bau- und Kulturreferat der Diözese wieder entdeckt. Georg Anton Urlaub hat die Deckengemälde in der Eyershausener Kirche gefertigt, Johann Peter Herrlein die drei Altarbilder und Johann Joseph Keßler die drei Altäre. Der Stuck der Kirch wiederum stammt von Bernhard Hellmuth aus Alsleben.
Im Jahr 1750 war das alte Gotteshaus von Eyershausen so desolat, daß der damalige Pfarrer Michael Mötzel eine neue Kirche bauen ließ. Sogar das Patrozinium wechselte damit von Bonifatius zu St. Wendelin. Wendelin war einer der "Modeheiligen" des Rokoko. Fast vier Jahrzehnte dauerte es übrigens, bis die Kirche von Eyershausen vollkommen fertig gestellt war. Architekten der Kirche waren Johann Michael Schmitt aus Königshofen und Johann Müller. Sie wird in der Kunstszene übrigens als "eine heitere Pfarrkirche, die ihresgleichen sucht" bezeichnet. Die besten Künstler im Grabfeld waren beteiligt.
Die auf einer Anhöhe stehende Kirche ist nach Westen ausgerichtet und zeigt zum Dorf hin eine prunkvolle Fassade mit vorgestelltem Turm. Durch diesen betritt man das Gotteshaus. Schon als der Rohbau stand wurde der Maler Georg Anton Urlaub beauftragt, die Deckenfresken, mit die größten im Grabfeld, zu malen. Vor Eyershausen hatte Urlaub ja die Wallfahrtskirche ausgemalt. Bekanntlich stand er mit dem berühmten italienischen Maler Giambattista Tiepolo in engem Kontakt.
Urlaub stellt im Langhaus der Kirche St. Wendelin die Anbetung der Heiligen Dreikönige dar. In einer Tasche, voll gepackt mit Eiern, hinterließ er einen humorvollen Hinweis auf den Namen von Eyershausen. Diese Tasche findet man beim Betrachten des Bildes direkt neben einem Lämmchen an der Krippe. Überhaupt ist die Darstellung der Huldigung der Dreikönige in einem besonderen Umfeld gemalt. Man erkennt einen alten, baufälligen Stall ebenso wie im Hintergrund prachtvolle Säulen. Im Chor der Eyershausener Kirche malte Georg Anton Urlaub das Letzte Abendmahl. Wie auch Johann Peter Herrlein hat er die Jünger gemalt, die um Christus geschart an einem Tisch sitzen.
Mit "im Boot" war in Eyershausen auch der aus Alsleben stammende Stuckateur Bernhard Hellmuth. Er hat es verstanden zum Beispiel im Chorbogen einen Vorhang zu gestalten, bei dem der Betrachter die Ähnlichkeit zum Original kaum unterscheiden kann. Hellmuth war es auch, der die Bilder der 12 Apostel, die Johann Peter Herrlein gemalt hat, in Stuck fasste. Hier arbeiten ganz sicher Stuckateur und Maler eng zusammen. 1755 wurde der neue Hochaltar bei dem in Königshofen lebenden Bildhauer Johann Joseph Kessler in Auftrag gegeben. Zusammen mit dem Kunsttischler Valentin Weber schuf er einen prächtigen Altaraufbau mit Säulen und lebensgroßen Heiligenstatuen.
Wie bei all seinen Werken hat Kessler den Altar als eine Art Bühne genutzt und hier die Heiligen hineingestellt. Auf Übergangsbrücken findet man auch in Eyershausen die Figuren, die dann vom Tageslicht entsprechend beleuchtet wurden. Die Kanzel von Eyershausen schuf Valentin Weber, nachdem Johann Joseph Kessler in der Festungsstadt Königshofen an einer dort vorherrschenden Fieberepidemie gestorben war. Von ihm und von dem aus Neustadt an der Saale stammenden Bildhauer Johann Caspar Hippeli stammen auch die beiden Seitenaltäre. Zwischenzeitlich war auch Georg Anton Urlaub gestorben und so blieb es dem Grabfeldmaler Johann Peter Herrlein überlassen, die drei Altarbilder zu gestalten. Das Hochaltarbild zeigt die Himmelfahrt Mariens, der linke Seitenaltar die Kreuzigung Christi und rechts sind die vierzehn Nothelfer zu sehen. Hier besticht vor allem die Stoffmalerei Herrleins.
Im Jahr 1997 fand eine grundlegende Innensanierung des Eyershausener Gotteshauses statt. Dabei wurden Wandmalereien wieder unter dem Putz hervorgeholt und auch die Altäre bekamen wieder ihren alten Glanz zurück. Gleiches gilt für die Deckenfresken von Georg Anton Urlaub und die Altarbilder von Johann Peter Herrlein. Eine Überraschung war damals die Entdeckung einer dekorativ gemalten goldenen Rocaille Umrahmung der Figuren und der Kreuzwegstationen. Die Kirche von Eyershausen ist damit ein ganz besonderes Schatzkästlein im Grabfeld. Die Eyershausener selbst halten auch an Traditionen fest und so wurde im Jahr 2012 erstmals das Heilige Grab wieder aufgestellt, das vermutlich von Johann Peter Herrlein gemalt, aber dann von einem unbekannten Maler übermalt wurde.
Text: Hanns Friedrich