Jugend
Jugend
So fühlt es sich an, alt zu sein
Firmlinge erlebten in einem Simulationsanzug die Erschwernisse des Alters
Wie fühlt es sich an, alt zu sein? Antworten auf diese Frage bekamen die Firmlinge der Pfarreigemeinschaft Grabfeldbrücke, die an zwei Nachmittagen Gelegenheit hatten, in einen Alterssimulationsanzug zu schlüpfen.
Bei dieser Montur handelt es sich um ein System, das jüngeren Menschen die Möglichkeit bietet, einmal hautnah die Lebens- und Erfahrungswelt älterer Menschen zu erleben. Und deshalb war es auch kein Zufall, dass sich die etwa 30 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 14 Jahren im Mehrgenerationenhaus St. Michael in Bad Königshofen trafen – dem Ort also, an dem sich seit 2008 Menschen verschiedenen Lebensalters ganz ungezwungen begegnen.
Den Alterssimulationsanzug hatte Doris Werner mitgebracht. Die Bad Neustädterin ist regionale Altenheimseelsorgerin und regelmäßig im Landkreis unterwegs, um jüngeren Menschen zu zeigen, wie es sich anfühlt, von einer Minute auf die andere alt zu sein.
„Wir wollen, dass junge Menschen ein Gefühl für die Probleme Älterer bekommen“, erklärt Doris Werner. Ziel sei es, Rücksicht und Wertschätzung gegenüber Senioren zu entwickeln. „Das Alter bringt viele Schwierigkeiten mit sich und das wollen wir mit unserem Alterssimulator demonstrieren.“
Sandra Killian aus Höchheim ist eine der ersten, die sich von den Firmkurs-Leitern Karl Feser, Stadtpfarrer von Bad Königshofen, und Katharina Hergenhan den Alterssimulator anlegen lässt. Die Montur besteht aus mehreren Einzelteilen: einer schweren Weste, einer Brille, die das Sichtfeld begrenzt, und einem Kopfhörer. Doch das ist noch nicht alles: Bandagen und spezielle Handschuhe schränken die Beweglichkeit der Gelenke erheblich ein.
„Das ist ja furchtbar“ Sandra merkt sehr schnell, wie schwer es alte Menschen oft haben. „Das ist ja furchtbar“, ruft sie, nachdem sie mit zwei schweren Einkaufstaschen bepackt die Treppe im Haus St. Michael rauf- und runtergelaufen war. Auch das Brotschneiden oder das An- und Ausziehen einer Jacke gestaltete sich schwierig. „Ich hatte mir das alles viel einfacher vorgestellt“, resummiert die Realschülerin ihren „Ausflug“ in die Alterswelt einer gebrechlichen Seniorin. „Es war auf jeden Fall gut, dass ich diese Erfahrung einmal gemacht habe.“
Text: Alfred Kordwig
ONLINE-TIPP
Ein Foto mit allen Teilnehmern vom Dienstag gibt es im Internet unter
Ministranten
Ministranten in der Pfarreiengemeinschaft
Ratscher pflegen Brauch und ersetzen die Glocken
Ratscher pflegen Brauch und ersetzen die Glocken
Mit dem Gründonnerstag sind sie wieder unterwegs - Die Klapperer oder Ratscher, wie sie im Volksmund genannt werden. Jungs und Mädels, die die Glocken ersetzen. Die sind nach altem Volksglauben von Gründonnerstag bis Karsamstag "nach Rom geflogen." Mit dem Gloria verstummen in den christlichen Kirchen am Gründonnerstag Orgel und Glocken und sind erst in der Osternacht wieder zu hören. Es ist dies eine Erinnerung an das Leiden und den Tod Christi. Dann sind die Ratscher gefragt, die mit ihren Holzinstrumenten durch die Ortschaften ziehen und oft jahrhunderte alte Verse singen.
Früh, mittags und abends ziehen sie in Gruppen durch die Straßen und rufen zum Gebet. Vor allem in den Dörfern des Altlandkreises Königshofen sind die Jungen und mittlerweile auch Mädchen recht aktiv. Schon Wochen vorher werden die Holzkästen vom Dachboden geholt, gesäubert und hergerichtet. Solch eine Holzklapper oder -Ratsche besteht aus einem etwa 50 mal 30 Zentimeter großen Resonanzkasten aus Holz. Darauf befinden sich zwischen sechs und zehn Holzhämmer, die wiederum durch eine Walze in Bewegung gesetzt werden und ein dumpfes Geräusch ergeben. Die Ratschenbauer sind im Landkreis Rhön-Grabfeld rar geworden.
Das Ratschen an den Kartagen erfolgt in Gruppen zwischen zehn und 20 Jungen und Mädchen, die im Dreier- oder Fünfertakt die Walze drehen und so die Hämmer verschiedentlich aufeinander schlagen lassen. Dazu singen sie, je nach Ortschaft, verschiedene Liedtexte, die ebenfalls oft über Jahrzehnte überliefert sind. Los ging es am Gründonnerstagabend nach dem Gottesdienst. Geratscht wird am Karfreitag und schließlich letztmals am Karsamstag.
Aus den 1930er Jahren stammen die neuen Texte der Ratschenbuben von Bad Königshofen, die der verstorbene Kreisheimatpfleger Otto Schulz überarbeitet hat. Geschrieben wurden sie von einem Kaplan Memmel der Stadtpfarrei Königshofen im Grabfeld. Da hört man am Karfreitag in den Abendstunden: "Ihr Christen, nun ruht der Herr im Grab, heut, morgen bis zum dritten Tag. Kyrie Eleison". Am Karsamstag ist am Abend der letzte Einsatz der Ratscher. Dann singen sie: "Es beginnt die heil'ge Osternacht, das Licht durchdringt die Grabesnacht. Maria nicht mehr klagt und weint, Christus der Herr, ihr bald erscheint. Ave Maria".
Dass die Ratschenbuben, wie sie im Grabfeld heißen, für ihre Arbeit auch etwas erhalten, ist ganz klar. Am Karsamstag dürfen sie, ohne natürlich ihren wichtigen Dienst zu vernachlässigen, von Haus zu Haus gehen und um eine kleine Gabe bitten. Sie sagen dann folgenden Spruch: "Wir haben geklappert fürs heilige Grab und bitten um eine Ostergab". Durften früher nur die Ministranten der jeweiligen Ortschaft mit klappern, kann heute jeder, der Interesse hat mit machen. Interessantes wird aus dem thüringischen Nachbarort Wolfmannshausen berichtet. Das Dorf war einst eine katholische Enklave, die dem Bistum Würzburg, auch zu DDR-Zeiten angehörte. Dort wurde unter dem damaligen, heute verstorbenen Seelsorger, Pfarrer Alfred Rind, das Ratschen in den Kartagen gepflegt. Als besondere Belohnung verteilte der Ortspfarrer eine Tube West-Zahncreme. Die hat er immer wieder gesammelt und konnte so eine besondere Osterfreude bereiten. Heute sicher nicht mehr vorstellbar.
Gustav Blum aus Bad Königshofen weiß noch aus seiner Jugendzeit, daß man früh um 6 Uhr, Mittags um 12 Uhr und abends um 18 Uhr "gerumpelt" hat. Die Texte waren immer gleich: Wir klappern den englischen Gruß, den jeder Christ beten muß. Fallet nieder auf die Knie, betet Vater unser und Ave Marie! Ave Maria." Natürlich wurde auch damals schon am Karsamstag um eine kleine Spende gebeten. Geld gabs allerdings kaum. "Es waren Eier und ab und zu auch einmal Süßigkeiten," sagt Gustav Blum.
Text: Hanns Friedrich
Die Sieger kommen aus Nordheim und den Walddörfern
Die Sieger kommen aus Nordheim und den Walddörfern
Beim Dekanats-Ministranten Fußballturnier am Samstag in Bad Königshofen siegten die Ministranten Mannschaften der Pfarrei Nordheim und in der Altersgruppe B (links) und in der Altersgruppe A die Minis der Pfarreiengemeinschaft Walddörfer 1 (rechts). Vizemeister wurde die Pfarreiengemeinschaft um den Findelberg, auf dem dritten Platz kamen die Minis der Pfarrei Großeibstadt. In der Altersgruppe B wurde die Pfarrei Fladungen Vizemeister und die Pfarreiengemeinschaft Besengau kam auf Platz 3.
Dekan Andreas Krefft eröffnet die Spiele mit einem Gebet
Dekan Andreas Krefft eröffnet die Spiele mit einem Gebet
Mehr als 250 Ministranten aus dem Dekanat kämpften um den Sieg.
Mit einem kurzen Gebet hat Dekan Dr. Andreas Krefft am Samstagmorgen in der Dreifachturnhalle von Bad Königshofen das diesjährige Ministranten-Fußballturnier im Dekanat Bad Neustadt eröffnet. Mehr als 250 Messdiener und Messdienerinnen waren gekommen, um die Mannschaften zu ermitteln, die dann beim Diözesanfußballturnier das Dekanat Bad Neustadt vertreten. Mit dem bei Olympischen Spielen bekannten Satz: "Die Spiele mögen beginnen" gab Dekan Dr. Andreas Krefft das Spielfeld frei.
Thorsten Kapperer, Regionaljugendseelsorger für das Dekanat Bad Neustadt hatte eingangs die 32 Mannschaften in der Dreifachturnhalle begrüßt und zeigte sich erfreut über die gute Teilnahme am Turnier. Erstmals nach der Zusammenlegung der Dekanate Rhön-Grabfeld und Bad Neustadt gab es ein gemeinsames Turnier aller Ministranten aus den 16 Pfarreiengemeinschaften in Rhön und Grabfeld. Mit dabei auch der Bayerische Meister der letztjährigen Ministrantenturnier, die Minis der Walddörfer. Sie traten gegen die Minis aus Weisbach an.
Dekan Dr. Andreas Krefft meinte dann, daß man sich mittlerweile, was die Ministranten-Fußballturnier betrifft, in Bad Königshofen wie zu Hause fühlt. Sein besonderer Dank galt den Organisatoren Thorsten Kapperer und Jugendreferentin Daniela Englert für die Organisation ebenso den Vertretern des BDKJ und dem Team der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke. "Es sind ganz süße Menschen, wenn ich mir die Kuchentheke so betrachte," meinte der Dekan schmunzelnd.
Wichtig sei bei den Spielen der Gemeinschaftssinn und, daß es keine Verletzungen gibt. Danach bat er die Mannschaftskapitäne nach vorne, die er per Handschlag begrüßte, bevor er um faire Spiele bat. Schließlich bat der Dekan um eine kurze Stille, sprach ein Gebet und segnete die Teilnehmer des Ministrantenfußballturniers. "Und nun mögen die Spiel beginnen, sagte der Dekan." Doch zuvor gab es noch kurze Hinweise zum Ablauf von Regionaljugendseelsorger Thorsten Kapperer, der sich bei den Mannschaften bedankte und ebenfalls um gegenseitige Rücksichtnahme und Fairness bat.
Dann endlich der Anstoß durch Dekan Dr. Andreas Krefft für die ersten beiden Mannschaften Walddörfer gegen Weisbach. Im Gespräch sagte Regionaljugendseelsorger Thorsten Kapperer, daß es ihm wichtig sei, daß bei diesem Turnier alle Ministranten aus dem gesamten Dekanat zusammen kommen. Das gelte sowohl für die Minis aus den Walddörfer, bis zu den Weisbachern in der Rhön oder den Grabfeldmannschaften aus Merkershausen, Sulzfeld oder Bad Königshofen. "Alle sollen mit eingebunden sein."
Kurz nach 17 Uhr standen dann die Sieger fest: In der Altersgruppe A kamen die Minis der Pfarreiengemeinschaft Walddörfer auf Platz eins. Vizemeister wurde die Pfarreiengemeinschaft um den Findelberg nach einem spannenden Endspiel, bei dem in letzter Sekunde das 1:0 für Waldberg fiel, auf dem dritten Platz kamen die Minis der Pfarrei Großeibstadt. In der Altersgruppe B siegten die Ministranten Mannschaften der Pfarrei Nordheim und die Pfarrei Fladungen wurde Vizemeister, die Pfarreiengemeinschaft Besengau kam auf Platz 3. Regionaljugendseelsorger Thorsten Kapperer überreichte gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Daniela Englert die Pokale und dankte noch einmal allen, die für die Organisation, für die Sicherheit (BRK) und für Verköstigung, sowie die verschiedenen Arbeiten aktiv waren.
Text: Hanns Friedrich
Merkershausen: Ministranten sind ganz nah bei Jesus
Ministranten sind ganz nah bei Jesus
"Ministranten sind ganz nach bei Jesus am Altar, sie haben einen besonderen Platz" sagte Kaplan Stefan Beetz beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin in Merkershausen. Dort nahm er Nina Weis und Lena Ziegler in die Schar der Ministranten auf. Ganz besonders dankte er den Beiden, daß sie sich bereit erklärt haben, diesen Altardienst zu übernehmen.
Von acht Kommunionkindern seien es Nina Weis und Lena Ziegler. Vielleicht, so der Kaplan, kommen auch die anderen sechs noch dazu. "Wir würden uns freuen!" Danke für die Entscheidung sagte er, auch im Namen von Pfarrer Karl Feser. Der Ministrantendienst sei ein besonderes Ehrenamt. Der Kaplan segnete die Kinder und auch die Ministrantenkreuze, bevor alle Merkershausener Ministranten die Neuen dann per Handschlag begrüßten. Zuvor hatten einige Ministranten das Evangelium textlich aufgearbeitet. Dabei ging es um den Platz bei Jesus. Der Reiche meinte ihm stehe dies ebenso zu, wie die Krankenschwester der gleichen Meinung war, oder auch die Schönste und diejenige, die täglich zwei Stunden für diesen Platz betete. Letztendlich richteten sich dann aber nach den Worten Jesu, der gesagt, hatte das der Platz links und rechts neben ihm von einem anderem bestimmt wird. Ohne Streit und Eifersucht hole Jesus alle zusammen.
Foto: Friedrich
Althausen: Im Rollstuhl als Ministrant den Altardienst verrichten
Im Rollstuhl als Ministrant den Altardienst verrichten
Es war sicher ein ungewöhnliches Bild, als am Samstagabend beim Gottesdienst in Althausen Kaplan Stefan Beetz mit den Ministranten einzog. Voran nämlich zwei neue Ministranten, die allerdings seit Jahren im Rollstuhl sitzen. Für Marina und Paula Kuhn ging am Samstagabend nun ihr Wunsch in Erfüllung. Sie wurden in die Gemeinschaft der Ministranten von Althausen aufgenommen. "Warum sollte man Kinder, die im Rollstuhl sitzen nicht in den Ministrantendienst integrieren," sagte Kaplan Stefan Beetz und Mesnerin Rita Funk fügte hinzu: "Sie gehören zu uns in die Gemeinschaft und sie haben es sich gewünscht." Warum also sollte man diesen Wunsch nicht erfüllen.
Natürlich wird man den Beiden immer wieder einmal helfend zur Seite stehen müssen. Aber das sei ganz sicher kein Problem. Jedenfalls konnte man am Samstagabend strahlende Augen nicht nur bei Marina und Paula Kuhn sehen, sondern auch bei Marie Albert, Katharina Burger und Hannah Ziegler, die ebenfalls neue in die Ministrantenschar aufgenommen wurden. Verabschieden mußten Kaplan Stefan Beetz und die Oberministrantinnen Sarah Seufert und Ramona Lorenz die bisherige Ministrantin Raphaela Schüler, da sie aus Althausen wegzieht.
Fünf neue Ministranten zu haben, das sei etwas Schönes, sagte Kaplan Stefan Beetz, der sie alle auch im Namen von Pfarrer Karl Feser begrüßte. "Laßt Euch von Jesus in den Dienst nehmen," sagte der Geistliche und ging in seiner Ansprache auf das Wort "Ministrant" ein. Das "M" stehe für das Miteinander, das "i" für International, denn Ministranten gibt es überall auf der Welt. Das "n" verweist auf neue Aufgaben, die auf die Kinder zukommen, das "s" soll an die Sternträger erinnern. Eine der neuen Aufgaben, die auf die Ministranten zukommen. Das "t" steht für das Team, das "A" für Verantwortung, das "n" für eine weitere Ministrantenaufgaben: das "Klappern an den Kartagen." Schließlich blieb noch das "t" und das steht für "tauschen", wenn die Minis einen Gottesdienst nicht wahrnehmen können.
Der Dienst am Altar sollte Freude machen, sagte Kaplan Stefan Beetz und fügte an: "Ich freue mich, daß ihr diesen wichtigen Dienst in der Kirchengemeinde, im Gottesdienst, auf euch nehmt." Das sei doch auch einmal einen Applaus wert, meinte der Kaplan und bekam diesen spontan von den Gottesdienstbesuchern für die fünf Neuen. Im Anschluß daran wurden die Ministrantenkreuze gesegnet und die beiden Oberministrantinnen übergaben diese an die Neuen und nahmen sie damit in die Gemeinschaft auf. Schließlich segnete Kaplan Stefan Beetz noch die fünf neuen Ministranten und dann durften sie im Chorraum am Gottesdienst teilnehmen.
Text: Hanns Friedrich
Eyershausen: Goldener Sonntag und Ministranteneinführung
Goldener Sonntag und Ministranteneinführung
Gleich drei gute Gründe zum Feiern hatte die Pfarrgemeinde St. Wendelin am vergangenen Sonntag. So wurde am sogenannten Goldenen Sonntag der „Bruderschaft vom guten Tod“ gedacht. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, beginnend bei der Verfassung von Testamenten über die Sterbebegleitung bis hin zur Grabpflege, besonders den Mittellosen und Alleinstehenden beizustehen. Mit großer Freude nahm Kaplan Beetz dann Lisa Schmidt und Marek Köhle in die Gemeinschaft der Ministranten auf.
Angelehnt an die Predigt, in der es auch darum ging, dass jeder sein Kreuz zu tragen hat, überreichte er den neuen Minis ihr Kreuz. Dass „ Sein Kreuz zu tragen“ ein nicht nur negativ behafteter Ausspruch sein muss zeigt sich doch vor allem in der Gemeinschaft mit Anderen. Wo nicht nur „machen müssen“ , sondern vielmehr „gemeinsam Erleben können“ im Vordergrund stehen. Im gemeinsamen Gebet mit Lisa und Marek wünschte Kaplan Beetz den Beiden viel Freude an ihrem künftigen Dienst und versicherte die Hilfsbereitschaft des ganzen Ministranten-Teams.
Mit einem weinenden Auge verabschiedete er auch im Namen von Pfarrer Karl Feser die Oberministranten, Moritz Homer und Andreas Eschenbach. Beide sind Anfang September ins Berufsleben gestartet. Zum Abschied überreichte Kaplan Beetz ihnen ein Kreuz zur Erinnerung an ihre Zeit als Ministrant - und weil man so ein Kreuz ja auch immer mal brauchen kann. Da es allseits bekannt ist dass sogar die Mönche sich mit Bier bei Kräften halten, bekam jeder noch einen Six-Pack Bier mit auf den Weg. Allerdings auch mit dem Hinweis vom Kaplan, diese Kraftspender nicht auf einmal zu trinken – sondern höchstens eins an Tag. An die Väter der einstigen Oberministranten richtete er die Bitte darauf auch acht zu geben.
50 Ministranten im Zeltlager an der Fränkischen Saale
50 Ministranten im Zeltlager an der Fränkischen Saale
Zusammenwachsen in der Pfarreiengemeinschaft
"Wir sind im nächsten Jahr wieder dabei, denn es war ein tolles Erlebnis!" Das sagten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zeltlager für Ministranten der Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke". Es sei auch deutlich geworden, daß gemeinsam so manches einfach besser funktioniert," sagte Pastoralreferentin Regina Werner und Kaplan Stefan Beetz, die mit auf Zeltlager waren. Kaplan Beetz war denn auch der Initiator, der von einem Leiterteam mit Michael Jeger (Eyershausen), Daniel Buchert (Bad Königshofen) Sarah Seufert (Althausen), Patrizia Stirztel und Alexandra Gütlein aus Breitensee, unterstützt wurde. Hinzu kamen Martha und Josef Ort, Timo Dümpert, Alexandra und Bernd Seufert, sowie Pastoralreferentin Regina Werner.
Idyllisch an einem Waldstück, direkt an der Fränkischen Saale in Aura war der Zeltplatz, wo zwischen den großen Baumriesen die Zelte aufgebaut wurden. Spaß und Bewegung in der freien Natur, aber auch das gegenseitige Kennenlernen waren an der Tagesordnung. Gemeinsam wurden verschiedene Aufgaben erledigt, wobei natürlich auch das Zusammenwachsen innerhalb der neuen Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke" einer der Hintergründe war.
Reichhaltig war das Angebot für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Da gab es eine Wanderung zum Schwimmbad in Aura, Wettspiele und auch Kooperationsspiele. Dazu gehörte das etwas andere "Brot backen": Einzelne Teilnehmer wurden als Brot
über eine riesige Händekette transportiert und so gebacken. Hinzu kamen verschiedene Workshops, bei denen auch Pfarrer Karl Feser mit Pfeil und Bogen eingebunden war. Er ist ja als Bogenschütze bekannt und zeigte den Ministranten sein Können, lernte gleichzeitig aber auch den Interessierten das Bogenschießen.
Mit dabei war Christian Weigand aus Althausen, der Einblicke in die Bildhauerei gab und Josef Ort, ein überregional bekannter Tischtennisspieler zeigte mehr über die Kunst des richtigen Spiels. Sehr schön gestaltet war ein Lagergottesdienst. Dazu mußten aber der Altar aber auch der Fahnenmast, der dahinter aufgestellt war, selbst erstellt werden. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, die aber doch sehr gut gelungen ist. Das galt auch für das Brot, das anstelle von Hostien beim Gottesdienst gesegnet wurde.
Als ein Highlight kann natürlich das Kanufahren auf der fränkischen Saale bezeichnet werden. Viele hatten sich deshalb schon darauf gefreut. "Mit Mut und Elan ging man an die Sache ran, wobei allerdings einige, so auch Kaplan Stefan Beetz, in die Büsche am Rade der Saale fuhr, was natürlich zur allgemeinen Belustigung beitrug," erinnert sich Pastoralreferentin Regina Werner. Immerhin waren da auch einige "Rettungseinsätze" notwendig.
Als "absolutes Highlight" bezeichneten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aber die Nachtwachen an der Zeltlagerfahne und die "Verteidigungsschlacht" mit einigen Angreifern aus benachbarten Dörfern. Einige jüngere Teilnehmer hätten sich dabei - so heißt es - echt heldenhaft hervorgetan. So war es kein Wunder, daß bei einer Nachtwanderung Mut und Unerschrockenheit schon vorhanden waren. Schnell vergingen die Tage an der Fränkischen Saale und so kamen dann die 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, müde aber rundum zufrieden wieder zu Hause an. Wiederum ein Beispiel, wie eine Pfarreiengemeinschaft von kleinauf zusammenwachsen kann.
Text: Hanns Friedrich
Ministranten in ihren Dienst eingeführt
Am Sonntag, den 11. November war für acht neue Ministranten und Ministrantinnen aus Bad Königshofen ihr großer Tag gekommen. Nachdem sie seit Juli jede Woche beim Ministrantenunterricht eifrig geübt und viel über den Ablauf des Gottesdienstes und das Amt des Ministranten gelernt hatten, wurden sie nun endlich offiziell in die Gemeinschaft der Ministranten aufgenommen.
Der Gottesdienst stand ganz unter dem Aspekt der Freundschaft mit Jesus. Er fordert uns auf, auf ihn zuzugehen und seinem Weg zu folgen. Die wichtigsten Schritte auf diesem Weg wurden von den neuen Ministranten vorgestellt: Die Suche nach Jesus, Begeisterung für seine Taten, Liebe zu Gott und den Menschen, Mut zum Dienen, der Glaube an Jesus Christus und viele mehr.
Im Anschluss daran hieß Kaplan Beetz sie in der Messdienergemeinschaft willkommen. Jeder von ihnen bekam eine Kerze mit einem Kreuz und einem Fußadruck überreicht, die an der Osterkerze entzündet wurde. Sie soll sie immer daran erinnern, dass sie zu Jesus gehören und seinen Weg gehen sollen.
Am Ende des Gottesdienstes hieß es schließlich Abschied nehmen. Neun Ministranten haben sich nach mehreren Jahren Dienst am Altar entschlossen, ihr Amt niederzulegen. Als Dankeschön für ihren jahrelangen Dienst bekamen sie eine Urkunde und eine Rose überreicht, die sie an ihre Zeit bei den Ministranten erinnern soll.
Es war ein wirklich sehr gelungener Gottesdienst, der in seiner Botschaft noch durch die musikalische Untermalung des After Eight Chores unterstützt wurde. Ein großes Dankeschön geht an alle Mitwirkenden des Gottesdienste und alle, die zu seinem Gelingen beigetragen haben.
Text: Magdalena Lurz
Familie
Kindergottesdienst
Erntedankandacht mit den Kindergartenkindern von Merkershausen
Kinder bestaunten die Erntegaben in der Kirche. Anhand einer geschnitzten Kartoffel erzählte Regina Werner das Märchen vom Kartoffelkönig. "Er wollte von vielen nicht gegessen werden, bis er auf zwei arme Kinder traf. Da sagte er: Für diese Kinder bin ich gewachsen und hüpfte in die Hand des einen Kindes." Die Merkershäuser Kinder entdeckten, dass auch für sie viele Früchte gewachsen sind, denn jeder mag eine Frucht oder ein Gemüse. Als die Osterkerze entzündet war, sagten die Kinder Gott voller Inbrunst ein großes Dankeschön. Sie sangen und beteten.
Die Andacht fand ihren Ausklang im Kindergarten. Dort hatten die Erzieherinnen ein Ernte-Dank-Essen mit leckeren Backkartoffeln vorbereitet.
Text: Regina Werner
Familiengottesdienst
„Familiengottesdienste“
Für alle Familien, die ihren Glauben gern mit anderen feiern, in Bad Königshofen und den einzelnen Dörfern
Glaube ist nie altmodisch und langweilig, im Gegenteil: Gott zeigt sich mit seinen Worten in der Bibel auch heute noch von seiner spannenden Seite. Jesus schenkt im Brot eine Gabe, die es in sich hat. Das feiern alle, die zu Familiengottesdiensten zusammenkommen.
Die Lesung kann man dabei mal in einer kindgerechten Sprache hören,das Evangelium auch mal als Rollenspiel erleben und beim Beten Hände und Füße benutzen. Immer wieder stehen Zeichen und Symbole im Mittelpunkt, die Klein und Groß, Jung und Alt helfen sollen, wieder neu Zugang zu Gott und seiner Botschaft zu gewinnen. Neue geistliche und oft auch rhythmische Lieder sind fester Bestandteil dieser Gottesdienste.
Kinder sind - auch mit ihrem Bewegungsdrang - im Familiengottesdienst herzlich willkommen.
Familiengottesdienst-Teams
Jeder Getaufte kann Gottesdienste vorbereiten und mitgestalten. So bringen sich Vater und Mütter aus unserer Pfarreiengemeinschaft in die Vorbereitung von Familiengottesdiensten ein. Sie treffen sich in der Regel eins bis zwei mal vor dem Gottesdienst, setzen sich mit der Botschaft der biblischen Texte auseinander, suchen nach Zeichen und Texten, üben Rollenspiele ein, fertigen benötigte Materialien zum Beispiel mal ein Mitgebsel für die Kinder. Im Gottesdienst übernehmen sie je nach Wunsch und Möglichkeit einzelne Aufgaben.
Team Althausen: Alexandra Seufert, Margot Stenzel
Team Bad Königshofen: Christiane Aman, Barbara Hofmann, Silvia Jetschni, Isolde Langer, Michaela Losert-Fischer
Team Herbstadt: Thomas Blum, Carolin Jörg, Andrea Sturdza, Erika
Team Merkershausen: Tamara Müller, Susanne Reichert, Manuela Weis, Katja Werner
Haben Sie Interesse reinzuschnuppern?
Kontaktperson:
- Pastoralreferentin Regina Werner
- fon: 09761 3979127
- mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Junge Familie
Für Familien, die gerne etwas mit anderen unternehmen „Junge Familien brechen auf“
Ein Aktion der evangelischen und der katholischen Pfarrgemeinden in Bad Königshofen
„Wenn ihr lauft, dann gehen unsere Kinder auch mit!“ Viele Eltern kennen das: Wenn genügend andere Kinder dabei sind, dann macht sogar Laufen Spaß, dann schmeckt eine einfache gegrillte Kartoffel traumhaft. Deswegen treffen sich Familien in und um Bad Königshofen immer mal wieder zu gemeinsamen Aktionen. Dort kann man andere Familien kennenlernen, miteinander spielen und kreativ sein und eine Junge Kirche vor Ort erleben.
Entlang des Kirchenjahres sind auch kleine gottesdienstliche Feiern Teil des Programmes.
Welt-Laden
Eine-Welt-Laden
Fair Einkaufen auch in Bad Königshofen
September 2011 - nach vielen Wochen angestrengter Vorbereitung, gemeinsamen Schaffens war es endlich soweit: In zentraler Lage in der Hindenburg-Straße wurde der Weltladen Bad Königshofen im Rahmen einer kleinen Feierstunde eröffnet. Knapp fünf Jahre später: Die Zahl der Helfer des Aktionskreises, mittlerweile ganz offiziell als eingetragener Verein registriert, ist auf stattliche 51 gewachsen. Nach wie vor teilen sie sich die anfallenden Arbeiten im regelmäßigen Rhythmus. Das verlangt immer wieder auch Einsatz über den üblichen Ladendienst hinaus. Seit der Gründung ist es gelungen, einen treuen Kundenstamm zu gewinnen, die bereit ist, für die Waren ein angemessenes Entgelt zu bezahlen, im Sinne des Grundprinzip des fairen Handels, dass eine gerechte Entlohnung ihrer Produkte den Armen dieser Welt beim Aufbau einer besseren Zukunft viel nachhaltiger hilft als jedes Almosen.
Erzeugnisse aus dem Weltladen werden nicht nur im Laden, sondern auch bei Pfarrfesten beider Konfessionen, an Missio-oder Misereor- Sonntagen nach dem Gottesdienst verkauft oder bei Markttagen angeboten. Immer zeigen sich unsere Kunden überrascht vom breiten Angebot, das der kleine Laden in Bad Königshofen bereit hält:
Im Lebensmittelbereich sind das viele verschiedene Kaffeesorten etwa aus Mexiko oder Tansania, Tees aus Indien, Kräutertees, vielerlei Schokoladen, Nüsse und Trockenfrüchte, exotische Gewürze. All diese Produkte stammen vorzugsweise aus ökologischem Anbau, sind also ohne Einsatz von Chemie oder Schadstoffen angebaut. Denn auch der Schutz der Umwelt spielt beim Fairen Handel eine herausragende Rolle.
Reis aus Thailand oder Indien, exotische Hülsenfrüchte, die Abwechslung auch in unsere Küche bringen und sich auf vielfältige Weise zubereiten lassen.
- Pikante Saucen und Dips
- Konfitüren und Marmeladen
- Kokosmilch in diversen Geschmacksrichtungen
Neben Lebensmitteln gibt es schicke Accessoires zum Beispiel Ledertaschen, Seidentücher und individuell hergestellten Schmuck.
Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie!
Unsere Arbeit
Viele tragen dazu bei, dass das alles reibungslos funktioniert
- Ein Team kümmert sich um die Bestellungen, damit der Laden immer gut sortiert ist.
- Ein Team packt Waren aus und versieht sie mit Preisen.
- Ein Team kümmert sich um die Dekoration und Gestaltung des Schaufensters.
Eine große Anzahl von Helfern übernimmt ein- oder mehrmals im Monat den zweistündigen Ladendienst. Ein Team hilft bei der Vorbereitung der Kommissionswaren für Pfarrfeste. Und natürlich gibt es eine Fachfrau, die sich um die Finanzen kümmert. Um die finanzielle Situation aufzubessern, werden immer wieder Bücherbasare, Flohmärkte oder kleine Verkostungen und Informationsveranstaltungen abgehalten. Auch das verlangt viel Engagement.
Alle Mitglieder der Teams arbeiten ohne Entgelt und möchten mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass Erzeuger und Produzenten in den armen Ländern unserer Erde einen fairen Preis für ihre Waren erhalten, der ihnen und vor allem ihren Kindern eine Grundlage für eine Zukunft mit besseren Lebensbedingungen schafft.
Text: Silke Kurzai
Nähere Informationen gibt es bei unserem Leitungsteam
- Jutta Heizer,
- Barbara Heusinger und
- Christiane Schmalen
Unsere Geschichte
Ein kleiner Schritt auf dem Weg in eine gerechtere Welt!
Der Eine - Weltladen Bad Königshofen.
Seit dem 16. September 2011 gibt es in Bad Königshofen in der Hindenburgstraße einen Eine- Weltladen. Ein Team von über 40 freiwilligen Helfern, die alle ehrenamtlich tätig sind, teilt sich die vielfältigen Aufgaben.
Doch eigentlich fing alles viel früher an:
Schon 1991 wurde in Bad Königshofen ein Weltladen, damals noch Dritte -Welt Laden genannt- gegründet. Den kleinen Raum im Untergeschoss des Rathauses stellte uns die Stadt unentgeltlich zur Verfügung. Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag wurde verkauft: Kaffee, Tee, Schokolade und, so weit möglich, auch kunstgewerbliche Produkte aus fairem Handel. Die Ziele damals waren die gleichen wie heute: Mit dem Verkauf fair gehandelten Waren wollen wir dazu beitragen, dass Erzeuger und Hersteller in den armen Ländern der Welt für ihre Produkte einen angemessenen Preis erhalten. Leider erwiesen sich die beengten Verhältnisse und die feuchten Kellerräume des Lädchens im Rathaus letztendlich als problematisch. Für die Lagerung von Lebensmittel waren die Räumlichkeiten nicht geeignet. Deshalb wurde der Laden nach über 10 Jahren im Dezember 2003 geschlossen.
Doch die Mitglieder des Weltladenteams gaben nicht auf. Regelmäßig wurden Waren aus fairem Handel bei Pfarrfesten oder Misereor- oder Missio- Sonntagen vor den Kirchen verkauft. Im Februar 2010 bildete sich dann wieder ein Initiative, die nur ein Ziel vor Augen hatte: Bad Königshofen sollte wieder einen Weltladen mit festen Öffnungszeiten haben. Den Anfang machte ein wöchentlicher Verkaufsstand im Pfarrgemeindehaus. So konnte wieder ein kleiner Kundenstamm gewonnen werden. Doch das Provisorium konnte nicht von Dauer sein. Dass aus dem Wunsch schließlich Wirklichkeit wurde, dazu trugen viele bei: Engagierte, neu hinzugekommene Helfer, großzügige finanzielle Unterstützung von Seiten der Stadt, der Sparkasse, der Genobank, weiter die große Hilfsbereitschaft einheimischer Handwerker und die Bereitschaft vieler Freiwilliger, sich bei der Instandsetzung der Räumlichkeiten zu beteiligen. Nur als Folge einer großen Gemeinschaftsleistung konnte in der Hindenburgstraße ein Laden entstehen, der mit seinen hellen, geschmackvoll gestalteten Innenräumen zu einem kleinen Zentrum fairen Handels in Bad Königshofen geworden ist.
Text: Silke Kurzai
Wallfahrt
Wallfahrt nach Vierzehnheiligen - Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Wallfahrt von Bad Königshofen nach Vierzehnheiligen
Männerwallfahrt Bad Königshofen
120 glückliche und dankbare Kriegsheimkehrer haben die Wallfahrt nach Vierzehnheiligen am 25. Mai 1946 ins Leben gerufen, inzwischen hat sie sich zu einem Großereignis der besonderen Art entwickelt. Jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt machen sich rund 350 Jungen und Männer im Alter zwischen zehn und über 70 Jahren zu Fuß auf den Weg von Bad Königshofen zum bekannten Wallfahrtsort bei Bad Staffelstein im Erzbistum Bamberg.
Auch weiterhin darf ausschließlich das männliche Geschlecht den Stock in die Hand nehmen – dies ist und bleibt feste Tradition. Wer mitmachen möchte, muss früh aufstehen: Die Wallfahrt startet schon um 4:30 Uhr, denn bis Vierzehnheiligen sind über 60 Kilometer Fußmarsch zu bewältigen. Viele Stunden mit Liedern und Blasmusik, Gebeten, Andachtsstationen, besinnlichen Texten und natürlich Pausen für Speis und Trank werden vergehen, bis dann am Abend die ganze Männerschar feierlich in die Basilika von Vierzehnheiligen einzieht, das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ auf den Lippen.
Für die, die das ganze Wochenende Zeit haben und den Kraftakt nicht scheuen, steht dann am nächsten Tag nach der Übernachtung im Wallfahrtsheim der Rückweg an. Der wird aber auf zwei Tage verteilt, da es am Samstag erst nach dem Mittagessen losgeht. Privatunterkünfte für die Nacht werden traditionsgemäß in Seßlach bereit gehalten. Vor der Schlafenszeit darf ein geselliger Umtrunk in den Wirtschaften natürlich nicht fehlen. Sonntag nach der Messe geht es weiter, die Wallfahrt endet in Bad Königshofen gegen 19 Uhr. Eine besondere Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer sich an dem Freitag pünktlich um 4:20 Uhr in der Stadtpfarrkirche in Bad Königshofen einfindet, kann sich der Wallfahrt einfach anschließen.
Quelle: Wallfahrten im Bistum Würzburg
Wallfahrer ziehen durch das Land
Mit fliegenden Standarten
Hell grüßt ihr doppelter Choral
Den weiten Gottesgarten
Wie gerne wär' ich mitgewallt
Ihr Pfarr' wollt mich nicht haben!
So muss ich seitwärts durch den Wald
Als räudig Schäflein traben
Valeri, valera, valeri, valera,
Als räudig Schäflein traben
(3. Strophe des Frankenliedes, Victor von Scheffel)
Wallfahrt nach Vierzehnheiligen - Pfarrei St. Martin
Wallfahrt nach Vierzehnheiligen
Jedes Jahr zieht eine Wallfahrtsgruppe in den Tagen vor Christi-Himmelfahrt nach Vierzehnheiligen. Teilnehmen können Frauen genauso wie Männer. Diese Wallfahrt hat eine lange geschichtliche Tradition.
Schon seit dem Mittelalter bestehen enge Beziehungen zwischen Merkershausen und dem Kloster Langheim. Markgräfin Anna von Brandenburg und Adelsfrau von Henneberg, eine Tochter des deutschen Königs Albrecht I., lässt die Kapelle in Merkershausen dem Kloster Langheim übertragen. 1310 wird die genannte Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Im Dreißigjährigen Krieg erlebt Merkershausen die ganze Misere von Pest, Hunger und Krieg. Nach der Zerstörung erfolgt alsbald der Ausbau der Pfarrei und des Pfarrdorfes. 1689 wird ein Konventduale des Klosters Langheim zur Pastoration eingesetzt. Zisterzienser sind es auch, die in der folgenden Barockzeit die Wallfahrt wieder beleben. Vielen Fernwallfahrten bietet der Ortsgastliche Zwischenstation.
Auch das verbindet Merkershausen mit Vierzehnheiligen: unter dem fränkischen Architekten und Obristen Balthasar Neumann wird 1737 - 1743 , das Jahr der Grundsteinlegung in Vierzehnheiligen, das Gotteshaus in Merkershausen von Grund auf überholt und erweitert. Erst 1797 mit der Übernahme der Seelsorge in Merkershausen durch die Diözese lockern sich die Beziehungen mit Langheim. Die Wallfahrt "stirbt" im Rahmen der Säkularisation von 1803. Erst vor 1900 wird sie wieder belebt. Eben aus dieser Zeit stammt auch das Wallfahrtsbild.
Man zog damals geradewegs durch thüringisches Gebiet und legte die Wegstrecke von ca. 70 km an einem Tag zurück. Auch der Rückweg erfolgte ohne Übernachtung. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten die Familien Then und Müller für viele Jahre den Wallfahrtsführer. Eine Krise hatte die Wallfahrt in den 60er Jahren durchzustehen. Einmal fanden sich nur ganze 7 "Wallleut" ein. Die Übernachtungen auf dem Hin- und Rückweg wurden ab 1974 nach Seßlach verlegt, 1978 ließ man das Wallfahrtsbild erneuern. Die Vorderseite schmückt der Frankenthaler Kinderkranz, auf der Rückseite ist eine Pieta dargestellt.
Heute wird am Montag gestartet und nach einer Übernachtung in Seßlach am Dienstag der restliche Weg nach Vierzehnheiligen gewallt. Dort findet am Dienstag Abend der Gottesdienst für die Wallfahrer statt. Am Mittwoch macht man sich dann wieder auf den Rückweg nach Merkershausen. AUch hier findet eine Übernachtung in Seßlach statt.
"Wallfahrer ziehen durch das Land
In langen Fußmärschen wallen sie zum Heiligtum Frankens
Sie kommen aus der Rhön und aus dem Grabfeldgau, aus dem Hassgau und dem Jura
Und immer nehmen sie den gleichen Weg, machen unterwegs Station, ziehen vorbei an verwitterten Bildstöcken und hoch aufgerichteten Wegkreuzen"