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Traditionelles Adventskonzert in der Stadtpfarrkirche – Eines ist sicher: Ohne die Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen, wären die Stadt Bad Königshofen und der gesamte Landkreis Rhön-Grabfeld, vor allem das kulturelle Leben in der Region um ein ganzes Stück ärmer. Das jedenfalls zeigte sich wieder einmal am Sonntagabend, als in der Stadtpfarrkirche der Applaus kein Ende nehmen wollte und Standing Ovationen deutlich machten, wie professionell und perfekt das diesjährige Weihnachtskonzert der Berufsfachschule für Musik unter der Leitung von Schulleiter Ernst Oestreicher wieder einmal angekommen ist.

"Einfach klasse...   da muß ich doch nicht in die Großstädte fahren, wenn man dieses Angebot hier hat...   Wir kommen alle Jahre immer wieder gerne und sind begeistert... ich freue mich schon auf das nächste Konzert... Dickes Lob an die Berufsfachschule für Musik und ihren Leiter Ernst Oestreicher... das war ganz große Klasse!"  Die Lobeshymnen der Zuhörer in der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen wollten gar kein Ende nehmen. Dem kann man aber auch nur zustimmen und der Schule ein großes Kompliment machen. Die Arbeit, die Proben der vergangenen Wochen haben sich gelohnt und die Gäste des Konzerts in vorweihnachtliche Stimmung versetzt.

Da konnte sich kaum einer dem gemeinsamen Schlußgesang "Wie soll ich dich empfangen..." entziehen. Ein strahlender Ernst Oestreicher dirigierte nicht nur Orchester und Chor, sondern die Gäste in der Stadtpfarrkirche. Er hatte diese, sondern auch seine Musikerinnen und Musiker, die Sängerinnen und Sänger mit in diesen Bann des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach gezogen. Über einige Wochen hinweg hatten sich die 65 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen mit den Kantaten 4 – 6 aus dem“ Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach beschäftigt.  „Es ist die Fortsetzung aus dem vergangenen Jahr, damals hatten wir die ersten drei Kantaten auf dem Plan", sagt Schulleiter Ernste Oestreicher. In den Kantaten vier bis sechs ging es um den  Zeitraum von der Namensgebung Jesu bis zur Ankunft der Heiligen Drei Könige.

Wie schon in den vergangenen Jahren waren die Solisten wieder Lehrkräfte der Schule: Kim Heilmann war an der Solovioline zu hören, Uwe Schachner am Solocello, Danielle Maheux  auf der Oboe d’amore, Rüdiger Schemm-Renaud führt die Trompetengruppe,  die Sängerinnen Cornelia Muth, Brigitte Schmidt teilen sich die Sopranpartie und Anne Greiling sang die umfangreiche Altsolostimme. Sebastian Eicke war Basssoli, Evangelist und Solotenor sang nach dem großartigen Erfolg im letzten Jahr der ehemalige Schüler Fabian Christen, der jetzt in Mainz studiert.

Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium entstand in Leipzig, wo Bach im Jahre 1723 an der Thomanerkirche Kantor war. Dieses aus sechs Kantaten bestehende Werk gehört heute zu den meist gespielten Oratorien. Allerdings muß man wissen, daß nach dem Tod Bachs im Jahr 1750 seine Kompositionen zunächst in Vergessenheit gerieten. Est im 19. Jahrhundert wurden seine Werke wieder aufgeführt. Bemerkenswert ist, daß Bach große Teile der sechsten Kantate aus einer heute verschollenen Kirchenkantate übernahm und lediglich den Text veränderte, schreibt Christ Rützel in seiner Erklärung zum Konzertinhalt.

Gewaltig waren die Chordarbietungen in der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen und man konnte richtig erahnen, wie sich im Eröffnungschor die Welt vor dem neuen Heiland verbeugt und die Geburt Jesu feiert. Er soll der Erlöser werden. In der fünften Kantate steht die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland im Mittelpunkt. "Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen ihn anzubeten", sang der Chor der Berufsfachschule für Musik. Im sechsten Teil wurde der Besuch der Weisen aus dem Morgenland fortgeführt und die Gefährlichkeit des Herodes thematisiert. Bemerkenswert war beim Konzert am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen die groß Instrumentalbesetzung und der festliche Rahmen im Abschlusslied "Nun seid ihr wohl gerochen an eurer Feinde Schar, denn Christus hat zerbrochen, was euch zuwider war..." Fast atemlose Stille in der Kirche bevor der Beifall aufbrandete und nicht enden wollte. Die Zuhörer erhoben sich von ihren Sitzen und zollten den Aufführenden ihren Respekt und große Anerkennung. Text: Hanns Friedrich

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