Martin wurde gegen seinen Willen mit 15 Jahren zum Militärdienst eingezogen. Er war gütig zu seinen Kameraden, seine Geduld und Bescheidenheit überstiegen die der anderen bei weitem. Seine Kameraden verehrten ihn und hielten ihn schon damals mehr für einen Mönch als einen Soldaten. Denn, obwohl noch nicht getauft, zeigte er ein Verhalten wie ein Christ: Von seinem Sold behielt er nur das für sich, was er für das tägliche Leben benötigte. Eines Tages, als Martin nichts außer Waffen und dem einfachen Soldatenmantel bei sich trug, begegnete er mitten im Winter am Stadttor von Amiens einem nackten Armen. Dieser flehte die Vorbeigehenden um Erbarmen an. Doch alle liefen an dem Elenden vorüber. Da teilte er den Mantel mitten entzwei. Den einen Teil gab er dem Armen, in den anderen Teil hüllte er sich wieder selbst. Er erkannte in seiner Tat die Güte Gottes. Und als er 18 Jahre alt war, ließ er sich taufen. Etwa um das Jahr 371/372 berief man Martin auf den Bischofsstuhl von Tours.
Pastoral-Referentin Alice Düchs las dann die Martinslegende und natürlich konnte man dann Sankt Martin hoch zu Roß bewundern, aber auch den Bettler, der an der Straße saß und um Almosen bat. Die 8-jährige Franziska Mertten spielte den Bettler, der auf einer Bank saß. als Sankt Martin (Steffi Will) vorbeiritt. Mit dem Schwert teilte St. Martin den roten Mantel und gab ihm dem frierenden Bettler. Schon im Zug war Sankt Martin voran geritten, dahinter dann die Schar der Kinder mit ihren bunten, teils sogar selbst gebastelten Laternen, die die verschiedensten Motive zeigten.
Eine schöne Geste war es dann, daß die Bäckerei Amthor im Anschluß das Martinsspiel an die Kinder einen Martinsweck verteilte und Mitglieder des Pfarrgemeinderates sowie der evangelischen Kirchengemeinde Glühwein und Gewürzkuchen anboten. Kinder-Glühwein und Kuchen wurden von Kindern und Erwachsenen gerne angenommen. Die Idee zum ökumenischen Martinszug hatte das Kinderkirchenteam mit Pastoralreferentin Alice Düchs und die evangelische Pfarrerin Tina Mertten.
Beide waren über den sehr guten Besuch natürlich besonders erfreut, so daß es klar ist, daß der ökumenische Martinszug auch im kommenden Jahr wieder von beiden Kirchengemeinden durchgeführt wird. Dank sagten Alice Düchs und Pfarrerin Tina Mertten der Stadtkapelle Bad Königshofen, die den Zug musikalisch begleitete, sowie den Darstellerinnen Steffi aus Rappershausen und Franziska, den Helferinnen und Helfern, ebenso der Feuerwehr Bad Königshofen für das Absperren der Straßen.
Die Resonanz der Teilnehmer: „Es war ein schöner Zug... hat uns sehr gut gefallen... die Kinder hats gefreut... es war einfach schön.“ Besonders schön empfunden wurde auch, daß die Anwohner entlang des Weges, ob in der Kellerei- der Schneller- oder auch der Juliusstraße ihre Häuser mit kleinen Lichtern oder bunten Laternen geschmückt hatte. Text: Hanns Friedrich