"Es ist ein schöner Altar, ein Schmuckstück für unsere Kapelle". Die Segnung und Vorstellung des neuen Altars fand im Rahmen des Patrozinium der Hauskapelle statt, die der Heiligen Elisabeth geweiht ist. Pfarrer Karl Feser befasste sich in seiner Predigt mit der "Barmherzigkeit" und sagte, dass in diesem Wort zum einen das Wort "Arm", zum anderen die Bezeichnung "Herz" steckt. Die Heilige Elisabeth von Thüringen habe diese Barmherzigkeit gelebt. Auch heute noch gebe es viele Menschen, die oftmals im Hintergrund für andere Menschen da sind und Barmherzigkeit leben. "Solche barmherzige Menschen sind Goldstücke und die heimlichen Heiligen." In diesem Zusammenhang erinnerte an die Senioren, die zu Hause ihren Lebensabend verbringen und dort gepflegt und versorgt werden. Andere kommen in Altenheime und werden von den Menschen hier betreut, so wie das im Elisabetha- und Juliusspital der Fall ist.
Pfarrer Karl Feser: "Barmherzigkeit lässt Menschen aktiv werden und anderen zur Seite stehen. Barmherzige Menschen sind Menschen wie du und ich." Auch und gerade in der heutigen Zeit gebe es viele barmherzige Menschen, die anderen helfen und das oftmals ihn Gegenleistung. Sie tragen die Sorgen der Mitmenschen mit. Zum Evangelium, das die Seligpreisungen zum Inhalt hatte, sagte der Geistliche, dass diese Seligpreisungen Ideale sind. "Sie sind wichtig, damit die Menschen zusammen leben können." Dass das nicht immer einfach ist, hätten auch die Heiligen erfahren müsse nb. Auch sie erkannten, dass sie keine vollkommenen, aber doch liebenswerte Menschen sind. Menschen, die barmherzig waren. Menschen, die ein Herz für die anderen haben, erkennen, wo Menschen in Not sind, wo durch ein gutes Wort vielleicht sogar das Klima entgiftet wird. Barmherzigkeit setzte der Pfarrer mit dem Gespür Liebe gleich. Auf Jesus eingehend meinte er, dass er wegen seiner Barmherzigkeit geliebt wurde.
Ein festlicher Augenblick dann, als nach der Predigt Pfarrer Karl Feser das Weihegebet für den neuen Altar sprach und ihn dann, gemeinsam mit Diakon Rudi Reuter segnete. Erst dann wurde der Altartisch mit weißen Tüchern, Kerzen und Blumen geschmückt und dort erstmals dann die Eucharistie gefeiert. Mit dem Lied "Großer Gott wir loben dich," nahmen die Bewohner des Elisabethaspitals ihren neuen Altar in Besitz. Von einem "ganz tollen Gottesdienst und einem wunderbaren Geschenk der Pfarrei Premich" sprach Heimleiter Manfred Bühner. Sein Dank ging an die Kirchenverwaltung und hier Kirchenpfleger Hubert Herbert, der aus Premich gekommen war. Das Elisabethaspital sei eine Hausgemeinschaft der besonderen Art, bei der jeder jedem hilft. Die Hauskapelle sei schon eine Besonderheit, weil es so etwas in Altenheimen kaum gibt. "Sie ist klein und heimelig und hier unterstützt man sich."
Schön nannte es Manfred Bühner, dass der Altar aus der Rhön nun im Grabfeld steht und so eine besondere Verbindung zur Pfarrei in Premich entstanden ist. Für Bühner ist es auch ein 'Stück Rhöner Heimat, da er aus Waldberg stammt. Landrat Thomas Habermann, Vorsitzender der Elisabethaspitalstiftung, sagte dass auch für ihn selbst der neue Altar eine weitere Bedeutung habe weil er aus einem Bereich seiner Heimat kommt. Er verwies aber auch darauf, dass es einmal fünf Familien aus Premich waren, die Waldberg gegründet haben. Heute gebe es noch die Familie Lembach als einzige Nachfolger von damals. Die Heilige Elisabeth nannte der Landrat eine besondere Heilige, die ihr Leben in den Dienst der Schwachen gestellt hat. Dank sagte er an die Familie Friedrich, die den Küsterdienst in der Hauskapelle übernommen hat und die es mit Hubert Herbert von der Kirchenverwaltung in Premich möglich gemacht hatte, dass der Altar nun wieder eine neue Verwendung gefunden hat. Sein Dank galt aber auch dem langjährigen Organisten Hermann Lang, der quasi schon zum Inventar der Hauskapelle gehört.
Text: Hanns Friedrich