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Mit einem Dankgottesdienst in der Wallfahrtskirche von Ipthausen feierte Altpfarrer Linus Eizenhöfer am Freitag (15.11.) seinen 85. Geburtstag. Mit ihm standen Pfarrer Josef Treutlein (Würzburg), sowie Pfarrer Pjotr Bruski (Bastheim) am Altar. Mit dabei war Diakon Rudi Reuter (Herbstadt). Er habe nicht geglaubt, dass er seinen 85. Geburtstag feiern dürfe, sagte der Jubilar den Gottesdienstbesuchern in der Wallfahrtskirche

Bereits mit 50 Jahren habe er Herzbeschwerden gehabt und auch später immer wieder gesundheitliche Probleme. Deshalb sei er besonders dankbar diesen Tag feiern zu dürfen. Kurz ging er auf sein Messgewand ein. Das er von seinem Paten Dominik zur Primiz geschenkt bekam. "Dafür hat er ein ganzes Jahr im Wald gearbeitet und das Geld gespart." Die Schwestern aus Oberzell haben das Meßgewand dann gestickt.  Nach dem Gottesdienst fand ein gemütliches Zusammensein am und im Pilgerhaus statt. Dazu spielte die Prominentenband auf, die der Altpfarrer, gemeinsam mit Clemens Behr, gegründet hatte.

Der eigentliche Festgottesdienst ist am Sonntag um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche. Dort hält der ehemalige Priesterseelsorger der  Diözese Würzburg, Pater Ludwig Schuhmann (SJ) die Festpredigt. Der Kirchenchor St. Cäcilia umrahmt den Gottesdienst. Anschließend findet ein Sektempfang der Pfarrgemeinde am Kirchplatz statt. Für den Jubilar steht an solch einem Tag der Dank an Gott im Vordergrund. Linus Eizenhöfer ist nach seinem Abschied vor zehn Jahren in Bad Königshofen geblieben und hat eine Wohnung im Pilgerhaus von Ipthausen. Er sieht seinen Priesterberuf nach wie vor als Berufung und fühlt sich im Grabfeld von der Bevölkerung angenommen. So ist er immer wieder auch bei den verschiedenen Gottesdiensten als Zelebrant, so vor allem in der Hauskapelle des Elisabethaspitals, oder hilft dort, wo es notwendig ist.

Das zeigt, wie eng verwurzelt er mit dem Grabfeld ist, in das er im Januar 1986 als Seelsorger kam. 1991 wurde er Altenseelsorger für das Dekanat Rhön-Grabfeld, von 1991 bis 2000 und von 2002 bis 2005 war er stellvertretender Dekan. Linus Eizenhöfer wurde am 15. November 1934 in Oberafferbach (Lkr. Aschaffenburg) geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie mit zwei Brüdern auf. Er besuchte in Miltenberg das Gymnasium und erlebte dort im Kilianeum eine, wie er heute sagt, „wertvolle und glückliche Jugend.“ Nach elf Semestern an der Universität Würzburg wurde er am 10. März 1962 von Bischof Josef Stangl in St. Gertrud in Aschaffenburg zum Priester geweiht. Danach wirkte er zuerst als Kooperator in Sailauf, sowie als Kaplan in Rottendorf, Eltmann und Mellrichstadt. 1967 wurde er zum Militärpfarrer in Mellrichstadt ernannt. 1973 wechselte er in den hohen Norden. Er wurde Standortpfarrer und Militärdekan in Neumünster (Schleswig-Holstein und betreute dort Soldaten in sechs Kasernen. Nach zehn Jahren kehrte er in den priesterlichen Dienst der Diözese Würzburg zurück. Nach einer Zwischenstation von neun Jahren  in Lohr (Lkr. Main-Spessart) kam er im Januar 1986 nach Bad Königshofen.

Wenn der Altpfarrer Rückschau hält, erinnert er die Turm- und Kirchenrenovierung, die Instandsetzung des Pfarrhauses in Merkershausen, den Umbau des Küsterhauses und die Sanierung der Westfassade der Wallfahrtskirche Ipthausen. Besonders die Pfarreichronik hatte es ihm angetan. Sie umfasst an die 148 Seiten, wobei vieles handschriftlich von ihm verfasst ist. Im Gespräch erinnert er an Ereignisse, die sein Leben geprägt haben. Dazu gehört seine Pfarreinführung durch Dekan Heinrich Weth, das Pfarrfest zur Vollendung der Turmrenovierung, der Baubeginn des Pilgerhauses in Ipthausen und die Missionstage 1988 in Bad Königshofen. In seine Zeit fällt aber auch die große Reliquienprozession der Frankenapostel. er Jubilar erinnert sich an die Kreuzbergwallfahrt, die Öffnung der Grenzen, das damit verbundene Friedensgebet in der Römhilder Pfarrkirche und die übervollen Gottesdienste am 24. Dezember 1989.Ein Jahr später übernahm Eizenhöfer wechselweise die Pfarrei Althausen, später dann auch Merkershausen und Eyershausen. Von Oktober 2008 bis März 2009 war er Pfarradministrator von Bad Königshofen und Eyershausen.

Seit März 2009 wirkt der Pensionist als mitarbeitender Priester in der Pfarreiengemeinschaft „Grabfeldbrücke“. Weiterhin war er viele Jahre als Dekanatsbeauftragter für Alten- und Krankenpastoral im Dekanat Bad Neustadt tätig. Wichtig war und ist ihm die Ökumene. Der als leutselig geltende Geistliche ist aber auch ob seiner insgesamt 25 Pilgerreisen mit je  35 - 45 Teilnehmern bekannt und hat sich als kompetenter Reiseführer einen Namen gemacht. Ihm ist es ein Anliegen, die Menschen mit dem Umfeld des Glaubens bekannt zu machen und die Botschaft der Bibel zu vertiefen. So wurde er unter anderem auch für seine Aktivitäten im Kreiscaritasverband mit dem Goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnet. Ein kleines Konzert mit einer bekannten Pianistin aus Kasachstan, der Frau seines ältesten Neffen Günter, im großen Kursaal der FrankenTherme Bad Königshofen rundet am Sonntagnachmittag den Geburtstag ab. Das Konzert beginnt um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. Auf dem Programm stehen vorwiegend russische Komponisten.

Autor: Hanns Friedrich

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