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100 Jahre Fatima Erscheinung festlich gefeiert – "Wir setzen zum 100. Tag der Erscheinung der Mutter Gottes von Fatima ein Zeichen des Glaubens hier am Findelberg in Saal," sagte Maximilian Neulinger, Abt der Benediktinerabtei in Lambach (Österreich), in seiner Begrüßung. Mehrere hundert Marienverehrer waren am Dienstagabend zur Wallfahrtskirche gekommen, ebenso Ortspfarrer Silvester Ottaplackal, Pfarrvikar Christian Stadtmüller, Geistlicher Leiter des Fatima Weltapostolates, sowie Pfarrer Frank Mathiowetz (Heustreu) und weitere Geistliche. Pfarrvikar Christian Stadtmüller freute sich, dass es gelungen ist, Abt Maximilian Neulinger für diese Feier am Findelberg zu bekommen.

Sein Dank galt aber auch den vielen Gläubigen, die die Kirche gar nicht alle fassen konnte, so dass im Außenbereich Bänke zur Verfügung standen. Dem Gottesdienst folgte schon traditionell die Lichterprozession um die Wallfahrtskirche am Findelberg.Der Abt selbst meinte, dass er sich als "Exilfranke" schon wie zu Hause fühle. Schließlich habe man in der Benediktinerabteil Lambach den Frankenapostel Kilian als Patron. "Vergelt's Gott für diesen Rückenwind heute durch Sie alle und ihre Gebete zum 100 Jährigen Gedenken an die erste Erscheinung Mariens."  Viele Menschen würden heute 100 Jahre alt und hätten die entsprechende Lebenserfahrung. Ihre Erlebnisse könnten sie oft nicht mit anderen teilen. Ganz anders sei das bei den Marienerscheinungen von Fatima. Hier werden Erfahrungen aus den Botschaften Mariens geteilt und so zur eigenen Glaubensgeschichte. Am 13. Juni 1917 sei die zweite Erscheinung der Gottesmutter gewesen. Bei diesem Jubiläum erinnere man deshalb auch an die Hirtenkinder, die die Botschaften Mariens entgegen genommen haben. Abt Maximilian: "Es waren klare deutliche Aufgaben, die die Kinder bekamen."

Dazu zählte vor allem das tägliche Rosenkranzgebet. Maria habe von den Kindern aber auch verlangt, dass sie Lesen und Schreiben lernen. Das sei natürlich wichtig gewesen, um die Botschaft Mariens verbreiten zu können. Die Kinder hätten Bitten vorgebracht, unter anderem um eine Heilung. Die habe Maria zugesagt mit dem Hinweis, dass sich der Kranke bekehrt und zu Gott bekennt. Die Aufforderung zum täglichen Rosenkranzgebet sei auch heute noch eine besondere Einladung, die die Menschen auf der ganzen Welt in den Glauben hinein führt. Den Katechismus nannte Abt Maximilian "den Katechismus der Heilsgeschichte." In den jeweiligen Geheimnissen des Rosenkranzgebetes werde dies, Perle für Perle, deutlich. Hier werde die Heilsgeschichte komprimiert und so den Menschen anvertraut.

Durch die Perlen taste man sich im Gebet an den großen Gott heran, erfahre in den einzelnen Gesätzen unter anderem die Menschwerdung und die Erlösung des Sohnes. In einer Kirche in Salzburg gibt es einen Leuchter, der an einem Rosenkranz hängt. Diese unzähligen Perlen, die hier auf der Schnur des Leuchters aufgereiht sind, seien eine Art Verbindung zwischen den Menschen und dem Himmel. Das Rosenkranzgebet, das Maria in Fatima gefordert hat, sei der Weg in das Geheimnis Gottes und deshalb sei es wichtig täglich den Rosenkranz zu beten. Abt Maximilian sagte in seiner Predigt weiter, dass Gott den Menschen mit dem Verstand ausgestattet hat, damit könne man den Glauben durchdringen und die von Gott gegebenen Gebote durch den Verstand auch erfassen. Den Gläubigen am Findelberg in Saal sagte der Prediger, dass der Glaube, gerade in der heutigen Zeit, weiter gegeben werden muss und Christen sich zu ihrem Glauben bekennen sollten.

Er erinnerte an das erste Wunder Jesu in Kanaan. Damals habe er auf Wunsch seiner Mutter bei einer Hochzeit Wasser in Wein verwandelt. Maria sei es gewesen, die ihn gebeten hatte und die den Dienern des Hochzeitsmahles sagte: Was er euch sagt, das tut!"  Das sei auch aus den Botschaften in Fatima heraus zu lesen. Prächtig sei die Saaler Wallfahrtskirche am Findelberg in Saal  ausgestattet, eben ein Haus Gottes. "Es ist ein Zeichen des Glaubens eurer Vorfahren, die hier gelebt haben!" Die Aufnahme Mariens in den Himmel sei dargestellt und seit Jahrhunderten werde die Gottesmutter besonders verehrt. Die Botschaft von Fatima sei wie ein Überlebensprogramm der Menschen zu sehen. Es geht um Gebet, um Umkehr und Versöhnung. Gebete dürften nicht leere Worte bleiben, betont Abt Maximilian abschließend, sondern Taten müssten folgen. "Wir dürfen auf Gott vertrauen und Fatima lehrt uns demütig zu werden."

Autor: Hanns Friedrich

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