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In der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen feierte Pfarrer Karl Feser den Gottesdienst zum Palmsonntag. Dabei wurden auch die Palmzweige gesegnet und die Leidensgeschichte vorgetragen.

Die Predigt:

An Palmsonntag erleben wir einen krassen Gegensatz. Wir erleben, wie die Menschen Jesus beim Einzug in Jerusalem begeistert zu jubeln. Auf einem Esel zog er in die Stadt Jerusalem ein. Sie feierten ihn als Heilsbringer. Aber nur einige Tage später rief ein aufgebrachter Mob: "Kreuzigt ihn!" Und er endet am Kreuz. Wie passt das zusammen? Jesus hatte die letzten Jahre damit verbracht, durch die Dörfer zu wandern, zu predigen, sich mit den Menschen zu unterhalten und ihnen einen Gott zu vermitteln, der Liebe ist und der keinen ausschließt. Er war beliebt. Die Leute scharten sich um ihn, folgten ihm nach und hörten auf ihn. Manche sahen in ihm einen Befreier. Die Autoritäten hatten Angst vor ihm. Dann jener Tag, an dem Jesus mit seinen Jüngerinnen und Jüngern auf seiner Wallfahrt zum Heiligtum nach Jerusalem am Stadttor ankam. Plötzlich liefen die Leute zusammen, sie legten Kleider auf die Straße rissen Zweige von den Büschen und legten sie auf die Straße als er auf dem Esel einzog.Sie grüßten ihn und riefen 'Hosianna!' Sie feierten den Mann, der genau so war, wie
sie ihn haben wollten. Sohn Davids, Retter Israels.


Beim Einzug in Jerusalem war Jesus noch ein Held. In den Tagen danach zeigte er sich als der, der er wirklich war:

  • Kein politischer Führer, kein Kämpfer gegen die römische Macht, kein brillianter Philosoph. Nur ein Mann Gottes, der ohne Grenzen liebte und bereit war, sein eigenes Leben dafür hinzugeben. Für seine Botschaft: Gott ist Liebe. Also doch kein Held, keiner der sich traut, die Führung zu übernehmen und sich als König ausrufen zu lassen. Nur ein Mensch, der sich für die Gewaltlosigkeit entschieden hatte, der sich eher ohnmächtig ergab, als mächtig drein zu schlagen.Die Menschen waren darüber enttäuscht, ja sie begannen ihn zu hassen.Und dann der Zweifel unter den eigenen Freunden. Der eine verriet ihn, der andereverleugnete ihn ihn. Und die Meute schrie: 'Kreuzigt ihn!'Und nicht nur, dass er verraten und verleugnet wurde, alle anderen flohen, keinerbekannte sich zu ihm, als es darauf ankam. Nun nicht ganz, die Frauen aus seinem Kreis liefen nicht weg. Sie standen am Schluss beim Kreuz.  Jesus ahnte, als er in Jerusalem einzog, dass es für ihn schlecht ausgehen konnte.Seine neue Sicht der Dinge, seine Provokationen, das wird ihn etwas kosten.Vielleicht sogar sein Leben. Jesus bezahlte den Preis.Er starb am Kreuz für Gottes Liebe.Jesus machte sich auf die Wallfahrt nach Jerusalem um das Heiligtum zu besuchen.Keiner ahnte, dass dies eine Wallfahrt sein würde ohne Wiederkehr für Jesus.Sie waren in Jerusalem angekommen und erhofften sich festliche Tage rings um dasgroße Pascha-Fest. Doch das Ganze wurde zum Alptraum. Hass und Gewalt derMenschen bringen Jesus zu Tode.So begleiten wir Jesus in den Kartagen auf seinem Leidensweg bis hin zum Tod.

An uns stellen sich die Fragen: Wie hältst du es mit deinem Glauben?  Wie stehst du zu Jesus?

Gehörst du zu denen die Zujubeln?   Bist Du ein Verräter, ein Verleugner?  Forderst du den Tod des Unschuldigen?  Bist du wie die mutigen Frauen, die bis zum Schluss aushalten?
Oder bist du gar der römische Hauptmann, der klar bekennt: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“
Vielleicht sind wir von allen ein bisschen.

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