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Familienbildungshaus unter neuer Führung – "Was, es sind schon 100 Tage, daß ich die Nachfolge von Alois Heinisch übernommen habe?" Anne Hüttner sitzt an ihrem Schreibtisch im Arbeitszimmer, rechnet kurz nach und sagt dann lachend: "Sie haben recht, es sind schon über 100 Tage. Das habe ich gar nicht bemerkt, so gut gefällt es mir an meinem neuen Arbeitsplatz." Auf die Frage, ob sie die Entscheidung nach Bad Königshofen zu gehen, je bereut habe? antwortet sie spontan: Nein, keinesfalls, ich würde sofort wieder den gleichen Weg gehen.

Als das Telefon klingelt, unterbricht die Geschäftsführerin des Familienbildungshauses der Diözese Würzburg und des Mehrgenerationenhauses kurz das Gespräch. "Wir haben bis 16 Uhr offiziell Dienst und da ist auch die Geschäftsführung nicht ausgeschlossen, sagt sie entschuldigend." Kompetent und schnell beantwortet sie die Fragen der Anruferin, die mehr über das Angebot "In der Weihnachtsbäckerei" wissen möchte. "Ich freue mich, wenn Sie bei uns sind," sagte Anne Hüttner und legt auf. Sie hat wieder jemanden für die Angebote im Haus gewinnen können. "So muß es sein!"

Doch zurück zur Frage, warum sie gerade dieses Amt im Familienbildungshaus in Bad Königshofen angenommen hat. Da ist zunächst die Bekanntschaft mit ihrem Vorgänger Alois Heinisch. Beide kennen sich schon seit gut 20 Jahren. "Damals war Alois noch Bildungsreferent." Im Gespräch sei man eines Tages auch auf das Familienbildungshaus in Bad Königshofen gekommen und auf Anne Hüttners Frage, wer denn der Nachfolger sein wird antwortet ihr Alois Heinisch kurz und knapp: Na du! Damit begannen bei Anne Hüttner die Überlegungen, ob sie solch ein Amt annehmen sollte.

In den folgenden Gesprächen mit der Diözesanleitung machte sie deutlich, daß sie die Geschäftsführung gerne übernehmen werde, allerdings unter der Voraussetzung, daß das Haus in Bad Königshofen keinesfalls eines Tages geschlossen wird. Zum Verständnis: Zu diesem Zeitpunkt standen alle Tagungshäuser der Diözese Würzburg auf dem Prüfstand, also nicht nur Bad Königshofen. "Das war mein erklärtes Ziel und als ich die Zusage und den Rückhalt des Ordinariates hatte, habe ich zugesagt," sagt Geschäftsführerin Anne Hüttner.

 Anne Hüttner ist eine Frau, die auf die Leute zugeht, die nicht nur zur Arbeit von Lülsfeld bei Schweinfurt nach Bad Königshofen fährt. Land und Leute sind ihr wichtig und so sucht sie auch entsprechende Kontakte, liebt aber auch, wie sie selbst sagt, die Kurstadt und die Landschaft im Grabfeld. Nach ihrer Aufgabe als  Geschäftsführerin der Katholischen Arbeitnehmerbewegung mit dem Hauptsitz in Würzburg, ist die neue Aufgabe auch ein Stück Selbständigkeit. In den vergangenen drei Monaten hat sie die Einrichtung kennen gelernt, spricht von überschaubaren Verhältnissen, einem guten Mitarbeiterstab und hat auch schon einige neue Ideen. Für sie war und ist es aber wichtig, sich erst einmal gründlich einzuarbeiten und das von Alois Heinisch erarbeitete Konzept weiter zu führen.

Sie will außerdem die Kompetenz und das Wissen, das im Haus bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorhanden ist, nutzen und gemeinsam Überlegungen für eventuelle Umgestaltungen vornehmen. Dazu gehört der Michaelskeller, aber auch andere Räumlichkeiten. Stolz verweist sie auf einen Kaffeeautomat in einem Durchgangsraum am Speisesaal. Ein bislang ungenutzter Raum, der nun zum Kommunikationszentrum für Tagungsteilnehmer geworden ist. Ihr Auftrag ist es aber auch das Familienbildungshaus als pastorales Zentrum auszubauen. Weiter Überlegungen gehen dahin, es als Beleghaus, vor allem unter der Woche anzubieten und auch für externe Schulungen. Hier gab und gibt es schon Gespräche und Überlegungen für die Zukunft des Hauses.

Dabei ist es aber notwendig, den Bekanntheitsgrad des Familienbildungshauses noch weiter zu steigern. Interesse sei bereits vorhanden, allerdings hapert es derzeit noch an einem pastoralen Mitarbeiter. Insgesamt gesehen sieht die neue Geschäftsführerin, Anne Hüttner, in eine gute Zukunft für das Familienbildungs- und Mehrgenerationenhaus Bad Königshofen. "Zu uns kann jeder kommen, der Tagungsräume sucht, oder auch mehrere Tage bei Seminaren einplant. "Wir sind zwar eine katholische Einrichtung aber für jedermann offen." Mitten im Leben stehe man und, so Anne Hüttner "deshalb sind wir für jeden da, denn wir sind ja Christen und damit für alle offen!"  Text: Hanns Friedrich

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