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Der Monat November hat  im Grabfeld heute noch einige Bräuche

Der November wird im Volksmund als „Totenmonat“ bezeichnet. Seine Tage von Allerseelen bis zum Ewigkeits- oder Totensonntag sind dem Gedenken an die Verstorbenen gewidmet. Um diese Zeit rankte sich in Königshofen in den 1960er Jahren noch der Brauch vom „Armenseelenweck“.

Üblich war es, dass am Allerseelentag zunächst in der Stadtpfarrkirche ein Gottesdienst gefeiert wurde.  Daran schloß sich der Friedhofsgang an. Danach gings zurück in die Stadtpfarrkirche, wo meist ein- oder zwei große Wasch-Körbe mit Brötchen standen. Doch bevor diese ausgeteilt wurden, sprachen die Kinder ein Gebet und der damalige Pfarrer Karl Merz segnete die Brötchen, dann durfte jedes Kind nach vorne und bekam den Armenseelenweck. Danach gings zum Schulhaus.

Diese „Armenseelenwecken“ wurden damals vom Juliusspital für die Kinder der Stadt gestiftet. Zum Armenseelenweck ist allgemein bekannt, dass früher Tauf- und Firmpaten ihren Patenkindern, Eltern ihren Kindern, Verehrer ihren Liebsten zu Allerseelen einen Seelenwecken schenkten. Beschenkt wurden auch die Armen des Dorfes. Jedes „Vergelt’s Gott“ führte dem Volksglauben, nach zur Erlösung einer Armen Seele aus dem Fegefeuer. Dieser Brauch ist in Königshofen in den 1970er Jahren allerdings verschwunden

Nicht verschwunden sind die Martinsumzüge. Die kamen in Königshofen allerdings auch erst Anfang der 1970er Jahren auf. Von da stammen die ersten Informationen im Stadtarchiv von Bad Königshofen. Veranstaltet wurden sie zunächst von den Kirchen. In Königshofen war es in den ersten Jahren üblich, dass man vom Kirchplatz über die Kellereistraße zur damaligen Volksschule ging. Dort fand ein Martinsspiel statt. Die Kinder hatten meist selbstgebastelte Laternen dabei und diese wurden von einer Kerze erleuchtet.

Autor: Hanns Friedrich

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