logo pg Grabfeldbrücke

Das Bayerische Fernsehen war am Dienstagnachmittag in Bad Königshofen, um hier Aufnahmen für die Sendung am Gründonnerstag um 17.45 Uhr zu drehen. Im Mittelpunkt stand die Idee von Pfarrer Karl Feser, dass er als „Gebetsrufer“ am Karfreitag und Karsamstag vom Turm der Stadtpfarrkirche Gebetstexte spricht.

 Dabei handelt es sich um die mehr als 100 Jahre alten Texte der Ratscher, die diese singen, wenn sie an den Kartagen durch die Stadt ziehen. Nachdem dies in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich ist, spricht Pfarrer Karl Feser die Texte von der Balustrade des Kirchturms in rund 63 Metern Höhe. Hoch hinauf ging es denn auch für das Team mit Kamerafrau Bianca Göss und Redakteur Frank Breitenstein, um vor Ort den Pfarrer als „Gebetsrufer“ zu drehen.

Zunächst aber zeigt das Team wie Pfarrer Karl Feser vom Rathaus in die Kirche und dort in die Sakristei geht. Hier richtet er die Lautsprecher her und nimmt das Mikrofon. Eine kurze Funktionsprüfung, dann geht es die 178 Stufen zur Balustrade des Kirchturms nach oben. Der Pfarrer bepackt mit Lautsprecher und Stativ, die Kamerafrau mit der nicht gerade leichten Fernsehkamera, dahinter der Tontechniker.

Gedreht wird das Aufschließen ebenso wie im Turm selbst, wenn der Pfarrer Stufe für Stufe nach oben steigt. Dann der Blick auf die Stadt. Der Lautsprecher wird eingestellt und dann kann es los gehen. Zwischen den Texten natürlich einige O-Töne für ein Interview. Pfarrer Karl Feser erzählt, wie die Idee entstanden ist und auch, dass es sich um die Verse der Ratschenkinder handelt. Diese Texte sind mittlerweile mehr als 100 Jahre alt und haben jeweils einen Bezug auf den Tag. Frank Breitenstein erfährt, dass der Pfarrer Gottesdienste vor leeren Kirchenbänken hält und das für ihn eine besondere Situation ist.

Er berichtet von den gemeinsamen Gebetstexten, die mit den evangelischen Pfarrern erstellt wurde. Täglich um 19 Uhr läuten dazu die Glocken „und viele sind dann zu Hause, lesen die Gebetstexte und wissen sich im Gebet mit vielen anderen verbunden.“ Natürlich sei das alles ungewöhnlich, aber die aktuelle Situation mache dies eben notwendig, meinte Pfarrer Karl Feser.

­