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Nacht der offenen Kirchen am 13. Oktober – Wenn am 13. Oktober die Glocken der evangelischen und katholischen Kirche läuten, dann haben sich hoffentlich viele Menschen zusammengefunden, um eine Menschenkette zwischen der evangelischen und katholischen Kirche zu bilden. "Das wird schon gut gehen," sagt der evangelische Pfarrer Lutz Mertten, denn er hat gewettet, dass die Menschen kette zustanden kommt. Etwas skeptischer ist da sein katholischer Amtsbruder, Pfarrer Karl Feser. Er glaubt nicht daran. Was wird wohl derjenige machen, der die Wette verliert? Die beiden Pfarrer lachen und meinen: Das wird noch nicht verraten. Beide allerdings freuen sich, wie das gesamte Vorbereitungsteam auf den Abend des 13. Oktober und damit auf die "Nacht der offenen Kirchen".

Bereits vor zwei Jahren kam dieses Angebot sehr gut an, sagte Pfarrer Karl Feser. Neben Stille, Anbetung und Gebet gibt es auch in diesem Jahr wieder meditativen Tanz, Gesang, Musik und spezielle Angebote für Kinder. War zunächst angedacht Kerzen auszuteilen und das Licht bei der Menschenkette weiter zugeben, ist man jetzt umgeschwenkt: Warum nicht die neue Lutherbibel von der evangelischen Kirche zur Stadtpfarrkirche und im Gegenzeug die neue Einheitsübersetzung in Richtung evangelische Kirche zu schicken. "Das wäre doch ein schönes ökumenisches Zeichen." Abgekommen ist man davon, dass bei der Übergabe der beiden Bibeln etwas gesagt werden soll. Jedenfalls werden dazu die Glocken beider Kirchen läuten und damit gleichzeitig auch die "Nacht der offenen Kirchen" einläuten.

Etwa 300 Leute werden für die Menschenkette benötigt. Deshalb will man Kommunionkinder, Firmlinge, Konfirmandinnen und Konfirmanden motivieren mit zu machen. Jeder kann übrigens mitmachen und so ist an die Ministranten der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke ebenso gedacht, wie an Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderäte, aber auch die Senioren aus den Altenheimen. Das Motto in diesem Jahr lautet "Aufbrechen - Ankommen" Bis 22 Uhr wird es dann in sechs verschiedenen Kirchen der Stadt Angebote geben. Abschluss ist um 22.30 Uhr am Platz vor der Stadtpfarrkirche, wo eine große Feuerschale sein wird, um die man sich zum Abschlussgebet und Abendsegen trifft.

Wichtig ist es dem Vorbereitungsteam. dass alle Kirchen fußläufig zu erreichen sind und sich innerhalb des Stadtgebietes befinden. Dazu gehören die Stadtpfarrkirche mit dem entsprechend lichttechnisch gestaltetem Kirchenraum, die Vierzehnheiligenkapelle, die evangelischen Kirche, die Hauskapelle des Elisabethaspital, die Klosterkirche und die Hauskapelle des Haus St. Michel in Bad Königshofen. Die einzelnen Angebote in den Kirchen starten um 18.45 Uhr bis 19.30 Uhr. Weiter geht es um 20 Uhr bis 20.45 Uhr und schließlich von 21.15 Uhr bis 22 Uhr. Die Angebote sind in diesem Jahr so ausgelotet, dass sie sich wiederholen und es eine halbe Stunde Zeit gibt und zu jeweiligen Gotteshaus zu kommen. Damit hat jeder die Möglichkeit einzelne Stationen auszuwählen oder das Angebot im Keller des Juliusspitals anzunehmen. Dort gibt es Lutherbier und Echter-Wein sowie Knabbereien.

Die beiden evangelischen Pfarrer Tina und Lutz Mertten  bieten Bibelthemen an. Überschrieben ist dieses Angebot mit Hörbibel. Die musikalische Gestaltung haben in der evangelischen Kirche Harald Dittrich und Monika Oser. In der Stadtpfarrkirche wird es als Besonderheit einen Rundgang bei Kerzenlicht mit Taizè Gesängen geben. Hier stehen dann die liturgischen Orte im Blickpunkt. Das betrifft zum Beispiel, Ambo, Altar oder auch Tabernakel. Pastoralassistent Johannes Krebs und Marion Nastvogel-Schöpf sind hier verantwortlich. Eingebunden ist die Klosterkirche, wo Pfarrer Karl Feser zur Meditation, zu Lied und Gesang einlädt. Taize Gesänge sind angedacht, wozu  Chöre schon ihre Zusage gegeben haben. In der Hauskapelle des "Haus St. Michael" ist Pastoralreferentin Regina Werner für das Programm zuständig. Sie möchte in den ersten beiden Stunden spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche anbieten. "Jesus begegnen" heißt es in der Hauskapelle des Elisabethaspitals, wo Diakon Rudi Reuter die Anbetung vor der ausgesetzten Monstranz in den Mittelpunkt rückt. Meditative Musik an der Orgel wird dem Abend eine besondere Note geben.

Neu in diesem Jahr ist eine meditative Reise anhand der Kirchenfenster der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen. Sie erzählen biblische Ereignisse, die oft nicht so wahr genommen werden, weil sie, zu hoch angeordnet sind. Auf Großbild Leinwand werden die Besucher so manche Besonderheit entdecken und zwar in der Vierzehnheiligenkapelle. Wie im vor zwei Jahren werden rote Teppiche mit Lichtern den jeweiligen Kircheneingang schmücken. Bereits Ende dieses Monats wird das Programm stehen, so dass dann Flyer und Plakate entworfen werden. Das Vorbereitungsteam ist sich sicher, dass die "Nacht der offenen Kirchen" etwas Besonderes sein wird und meint deshalb, dass man diesen Termin sich schon "rot" im Kalender markieren sollte

Autor: Hanns Friedrich

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