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"Als ich morgens um 6 Uhr den Nebel sah, der über dem Grabfeld lag, wußte ich es wird ein wunderschöner Tag... So herrlich hat sich heute die Natur gezeigt, es war wunderschön... eine beeindruckende Wallfahrt... immer wieder die Schönheiten der Landschaft bewundert." Diese und ähnliche Aussagen hörte man am Sonntag bei der Ankunft der Wallfahrer aus dem Grabfeld in der Wallfahrtskirche am Kreuzberg in der Rhön. Dort zelebrierten Pfarrer Karl Feser und Altpfarrer, Stadtpfarrer a.D. Linus Eizenhöfer den Wallfahrtsgottesdienst. Bereits zuvor hatte die Gruppe an den drei Kreuzen ein kurze Andacht gehalten, bevor es in Richtung Klosterkirche ging.

Schon morgens um 6 Uhr hatten sich einige Wallfahrer von der Tuchbleiche aus auf den Weg gemacht, um den teils doch beschwerlichen Weg in Richtung Kreuzberg und Rhön anzugehen. Die Wallfahrergruppe wurde am Mittag dann durch weitere Wallfahrer verstärkt, die sich in Burgwallbach anschlossen. Darunter waren auch Pfarrer Karl Feser und Kaplan Stefan Beetz. Schon seit vielen Jahren gibt es diese Wallfahrt der Pfarrei Mariä Himmelfahrt zum "Heiligen Berg der Franken" in die Rhön und immer wieder ist es für diejenigen, die dabei sind, ein beeindruckendes Erlebnis.

Pfarrer Karl Feser ging in seiner Predigt auf die Verehrung des Kreuzes Christi ein, das im Mittelpunkt der Wallfahrten zum Kloster Kreuzberg steht. Er verwies an die Auffindung des Kreuzes und an die Verehrung. Das Kreuz sei einst ein Folterwerkzeug gewesen, für Christen sei es heute ein Zeichen der Liebe, ein Zeichen auch der Erlösung, denn am Kreuz sei Jesus Christus für die Menschen gestorben. Der Pfarrer zitierte aus Goethes Faust und ging dabei auf die "Gretchenfrage" ein.

Solch eine Gretchenfrage habe auch Jesus seinen Jüngern gestellt, als er sie fragte: Für wen halten die Menschen mich?"  Das allerdings sei eine vorgezogene Frage gewesen, bei der die Jünger selbst noch keine eigene Meinung sagen und eine Entscheidung treffen mußten. Die Gretchenfrage an die Jünger lautete dann auch: Für wen haltet ihr mich?" Hier mußten die Jünger Stellung nehmen und gleichzeitig bekunden, daß sie zu Jesus halten.

Für Jesus sei diese Frage wichtig gewesen, weil sie ihm zeigen sollte, ob seine Jünger auch in all dem kommenden Leid und Tod am Kreuz wohl zu ihm stehen. Wichtig, so Pfarrer Feser, sei wohl auch für Jesus gewesen, ob sie sich auf seine Lehre einlassen und seinen Weg mit ihm gehen. Einen steinigen, beschwerlichen Weg, der am Kreuz endete.

Diese Frage Jesu, die er an seine Jünger gestellt hatte, sei aktuell und betreffe jeden Christen, der sich zu Jesus Christus bekennt. Es sei eine Frage, die für Christen wichtig ist und nach außen zeigt, daß er zur Kirche, zur Lehre Christi steht. "Wir müssen uns immer wieder fragen: was ist uns am Glauben wichtig und welche Beziehung habe ich zu Jesus Christus!" Darüber, der Geistliche zu den Wallfahrern gewandt, sollte jeder einmal nachdenken. Text: Hanns Friedrich

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