Pfarrer Karl Feser verwies auf Hermann Hesse, der einmal geschrieben hatte: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Das gelte auch für Pastoralreferentin Regina Werner und Kaplan Stefan Beetz. Es sei ein Abschied mit einem lachenden und weinendem Auge. Neue Herausforderungen würden auf die Beiden zukommen. Abschied bedeute aber auch Neubeginn. In einem Zwischenspiel ging es um die Zukunft der Kirche, darum, dass Frauen auch Aufgaben in der Kirche übernehmen und es wichtig sei, die Botschaft Jesu unter die Menschen zu bringen. Pfarrer Karl Feser ging auf das überdimensionale Herz am Altar ein, dessen einer Teil ein Ohr darstellte. Dies symbolisiere die Liebe Gottes zu den Menschen, die darauf hören sollten. Jeder sollte solch ein offenes Ohr und Herz haben.
An Kaplan Stefan Beetz und Regina Werner gerichtet sagte der Pfarrer, dass sie immer solch ein offenes Herz auch in ihrem neuen Aufgabenbereich haben sollten. "Bleibt weiterhin dran und bleibt Menschen mit Herz, die die Freude für die Sache Jesu vertreten." Eine Besonderheit des Abschiedsgottesdienstes war ganz sicher, das evangelischer und katholischer Kirchenchor, sowie der Kinderchor sangen und von den einzelnen Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke je vier Ministranten gekommen waren. "Ein festlicher Einzug, so wie es sein soll," sagten Kirchenbesucher. Marion Nastvogel-Schöpf sagte in ihrer Meditation, dass sich nun zwar die Wege trennen, der Weg zu Gott aber der Gemeinsame ist. Sie wünschte deshalb Kraft neue Wege zu gehen.
In einem gemeinsamen Lied mit den Verantwortlichen der Bibelentdecker und Kinderkirche sowie dem evangelischen Pfarrer Lutz Mertten wurde die Arbeit von Pastoralreferentin Regina Werner besonders ausführlich herausgestellt. Ein Tausendsassa sei sie gewesen und habe mit viel Herzblut Vieles geschafft. "Du warst die Powerfrau". Die Kinder hatte sie im Blick, sei eine wunderbare Lehrerin und deshalb werde man sie sehr vermissen. Luise Reiher, die für die Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke sprach, meinte, dass man in Kaplan Stefan Beetz und Regina Werner ein hörendes Herz erfahren konnte. Auf Pastoralreferentin Regina Werner eingehend sagte Luise Reiher, dass sie noch einmal beruflich neu durchstarte möchte und sich neuen Herausforderungen stellt. Etwas, das bei der Verabschiedung in Althausen bereits deutlich wurde (wir berichteten).
In der Pfarreiengemeinschaft habe sie sich bei der Gründung verdient gemacht, Familiengottesdienst Teams gebildet und den Brügglesrat initiiert. "Du warst für uns ein Segen, denn es gibt nicht viele Menschen, so wie dich auf dieser Welt." Zu Kaplan Stefan Beetz sagte Luise Reiher: "Wir sind froh und stolz, dass wir dich ein Stück auf deinem Weg begleiten konnten." Kaplan Beetz sei ein aufgeschlossener, aktiver, engagierte und netter Mensche gewesen, der für die Sorgen der Menschen immer ein offenes Ohr hatte. Luise Reiher erinnerte an festliche Erstkommunionfeiern, an die Ministranten, denen er bei den Gottesdiensten immer hilfreich zur Seite stand. Besonders habe sich Kaplan Stefan Beet aber auch um die Kranken gekümmert, spendete ihnen und auch den Angehörigen Trost und begleitete sie. Dafür sagte Luise Reiher Dank und Pfarrer Karl Feser überreichte einen Bildband, den Andrea und Hanns Friedrich erstellt hatten und der das Motto trug: "Kaplan Stefan Beetz - ein Mann der tausend Worte." Von der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke gab es dazu einen Rosenstock und für Pastoralreferentin Regina Werner einen Rosenbogen für ihren Garten. Text: Hanns Friedrich
Kaplan Stefan Beetz: Ich vermissen die Menschen im Grabfeld
Bad Königshofe. Für Kaplan Stefan Beetz war beim Abschiedsgottesdienst in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen eines klar: "Ich werde Sie, die Menschen der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke, vor allem aber meine Ministranten sehr vermissen." Eine schöne Zeit seien die vergangenen drei Jahre gewesen und so vergab der Kaplan gleich vier Sterne an die PG-Grabfeldbrücke. Seine Bitte: Bleibt Gott und der Kirche treu!" Auch Pastoralreferentin Regina Werner, die in die Pfarreiengemeinschaft Grabfeld West (Großeibstadt/Großbardorf) und ins Mehrgenerationenhaus St. Michael wechselt, bat: "Haltet an der Gemeinschaft fest." Ihr besonderer Dank galt ihrer Familie, die sie in den vergangen zehn Jahren, in denen sie in Bad Königshofen arbeitete, oft loslassen musste.
Pfarrer Lutz Mertten von der evangelischen Kirchengemeinde erinnerte an Kinder, die Leben in eine Familie bringen. Wenn sie dann das Haus verlassen, werde es still. So könne man auch den Abschied von Regina Werner und Stefan Beetz bezeichnen. Vieles habe man gemeinsam unternommen: Familienzeltlager, Einheitswochen der Christen, ökumenische Kinderbibeltage, Valentinsgottesdienste, gemeinsame Segnungen, Gottesdienste für trauernde Eltern und nicht zuletzt die ökumenische Fahrt nach Assisi. "Wer mit Euch zusammen arbeiten wollte, mußte sich auf Reginas Kreativität, neue Ideen und Stefans Spontanität und Quirligkeit einlassen."
"Danke, dass es nie ruhig und langweilig wurde, dass ihr, manchem Widerstand zum Trotz, keinen Unterschied zwischen evangelischen und katholischen Christen gemacht habt." Beide hätten mit Fleiß und Energie an der einen Kirche gebaut. Weil nun zwei wichtige Stimmen fehlen, werde es stiller in beiden Gemeinden und stiller um die Ökumene. Der ökumenische Weg beider Gemeinden sei sicher kein Trampelpfad, sondern eine gut ausgebaute Promenade, auf der die Nachfolger weiter gehen sollten. Als Dank und Erinnerung gab es für Regina Werner die Kirchen-Raute, eine hohe Auszeichnung der evangelischen Kirchengemeinde Bad Königshofen. Wichtig sei es, dass Regina Werner auch an ihrer neuen Stelle ihr großes Herz für die Menschen hat, sagte Pfarrer Mertten.
Kaplan Stefan Beetz verglich Pfarrer Lutz Mertten mit Papst Franziskus und Franz von Assisi. Beide hätten viel Bewegung und vieles ins Rollen gebracht. Kaplan Beetz sei immer in Bewegung, aber immer auf dem Weg zu den Menschen, "das ist deine Berufung!" Der Wunsch des evangelischen Mitbruders für die neue Stelle in Hofheim und Bundorf: "Bleibe als Priester in Bewegung, weil die Richtung stimmt, die du eingeschlagen hast." Mit einem Blick in die Zukunft fügte er an: Vielleicht werden wir uns auf dem Weg wieder treffen - das wäre schön. Dann verwies Pfarrer Mertten wieder einmal auf seinen Traum, es zu erleben, dass es einmal soweit ist, "dass wir gemeinsam am Altar stehen, das Brot brechen und uns von den großen Abenteuern der Kirche erzählen. Schön, dass ihr da wart und wir so viel mit euch erleben durften. Gott segne Euch!"
Für die Stadt Bad Königshofen nahm Stadtrat Bernhard Weigand Abschied im Namen von Bürgermeister Thomas Helbling. Auch er stellte das segensreiche Wirken von Pastoralreferentin Regina Werner und Kaplan Stefan Beetz in den Mittelpunkt seiner Rede. "Ihr habt euren Sendungsauftrag hervorragend umgesetzt." Für die Zukunft wünschte Bernhard Weigand im Namen der Stadt Bad Königshofen alles erdenklich Gute, viel Mut zum Neuanfang und dazu die notwendige Schaffenskraft. Kaplan Stefan Beetz sei ja auch nicht all zu weit entfernt. Er, so Bernhard Weigand, solle aber gerne an seine Zeit in Bad Königshofen zurück denken.
Kaplan Stefan Beetz und Pastoralreferentin Regina Werner sprachen sich gegenseitig dann Segensworte und Wünsche für den Neuanfang zu. Pfarrer Karl Feser, Stadtpfarrer a.D. Linus Eizenhöfer und Kaplan Stefan Beetz spendeten den Gläubigen zum Abschluss des Abschiedsgottesdienstes gemeinsam den Segen. Vor der Kirche hatte dann die Blaskapelle Merkershausen ein Ständchen für Kaplan Stefan Beetz und Pastoralreferentin Regina Werner parat. "Das war nicht bestellt, wir haben das für uns entschieden," sagte Dirigent Udo Schneider. Bei einem Glas Sekt gab es schließlich noch die Möglichkeit zu gemeinsamen Gesprächen. Text: Hanns Friedrich