Pfarrvikar Paul Mutume hat bei der Maiandacht ein Bild der Markdorfer Schutzmantelmadonna als Bildbetrachtung einfließen lassen.
Eine Schutzmantelmadonna gibt es auch in Merkershausen und zwar in der Schutzmantelkapelle. Beide Bilder zeigen eine vertraute Darstellung: Maria, die Schutzmantelmadonna. Es wurde in jüngster Zeit so viel über Schutz-Masken diskutiert – heute soll der Schutz-Mantel im Mittelpunkt unserer Betrachtung stehen. Ein Mantel schützt vor Kälte. Schüchterne Kinder flüchten sich unter den Mantel der Mutter. Im Mittelalter gab es ein „Mantelschutzrecht“: Wer verfolgt wurde, konnte sich unter den Mantel einer vornehmen Dame aus dem Adel flüchten und auf diese Weise Asyl finden.
Auf unserem Bild ist Maria dargestellt wie solch eine Adelige, wie eine Königin, denn sie trägt eine goldene Krone. Dennoch wirkt ihr Gesicht nicht stolz. Es ist ganz offen und freundlich.Das Kleid Marias ist bei der Markdorfer Madonna golden, in Merkershausen hat es einen goldenen Saum. In der Ikonografie ist Gold die Farbe der Göttlichkeit und der Gnade. Maria verdankt sich ganz der Gnade Gottes. Gott hat sie so vollkommen gemacht. Sie sollte ja die Mutter seines Sohnes werden. Das Kind auf ihren Armen ist der „König der Welt“, Christus. Er hält sich mit der Linken vertrauensvoll am Hals seiner Mutter fest. Mit der rechten kleinen Hand hat er den weiten Mantel Marias gefasst.
Liebevoll schaut er hinunter auf die vielen Menschen, die sich unter dem Schutzmantel versammelt haben. Wer hat sich da unter ihren Mantel geflüchtet? Es sind zu beiden Seiten kirchliche und weltliche Würdenträger: links der Papst und rechts der politische Herrscher, dazu viele verschiedene Menschen, einfache und vornehme.