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Fatimafeier am Findelberg – Der festliche Gottesdienst mit Lichterprozession zum Fatimatag ist seit vielen Jahren in Saal an der Saale ein fester Bestandteil. So fanden sich am Montag wieder zahlreiche Gläubige ein, um gemeinsam mit dem Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr einen festlichen Gottesdienst zu feiern. In diesem Jahr stehen die Fatimafeiern unter dem Jahresthema „Empfangt den Leib und das Blut Christi“. Sie finden jeweils an den Gedenktagen der Marienerscheinungen in Fatima von Mai bis Oktober statt. Es ist der abschließende von drei zusammenhängenden Triduumsgedanken im Hinblick auf das Jahrhundertjubiläum 2017.

Neben Bischof Ulrich Neymeyr wurde die Messe von Ortspfarrer Dr. José Karickal, Pfarrvikar Christian Stadtmüller, Geistlicher Leiter des Fatima Weltapostolates in Konzelebration gefeiert. Mit am Altar stand Pfarrer Frank Mathiowetz, der mit anderen Geistlichen die Aufgabe des Zeremoniars übernommen hatte. Ein besonderer Willkommensgruss galt den Wallfahrern aus Wülfershausen, die zum Findelberg gekommen waren. Bischof Ulrich Neymeyr sprach die Beziehungen zwischen dem Bistum Erfurt und Würzburg an und meinte, dass hier sehr gute Kontakte vorherrschen. Zum Fatimatag sagte er, dass überall auf der Welt am 13. eines jeden Monats Katholiken an die Marienerscheinung in Fatima erinnern und dies mit Gottesdiensten feiern. Maria, sei eine Frau, die auch in der heutigen Zeit noch Orientierung auf dem Weg des Lebens gibt und die Menschen im Glauben stärken will.

In der Predigt ging der Bischof auf den Bibelvers "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zur Ehre Gottes," ein.  Das sei sein Primizspruch. Als er 2003 Weihbischof von Mainz wurde, habe er wieder einen solchen Leitspruch gebraucht und entschieden diesen wieder zu nehmen. Da er aber zu lang war, nahm er  den Mittelteil heraus "Christus hat uns angenommen". Auch im Blick auf die Gottesmutter Maria beginne dieser Vers immer wieder neu zu leuchten. Der Spruch "Nehmt einander an", sei aber heute auch aktueller denn je. Der Bischof erinnerte dabei an seine Diözese in Thüringen in der lediglich 30 Prozent Christen leben. "70 Prozent sind ohne Religion". Vor ihnen müsse man aber keine Angst haben, denn ihnen sind auch die Menschen und die Familie wichtig. Dies habe sich kürzlich in der Flüchtlingshilfe gezeigt. Auch sie kümmerten sich um die Flüchtlinge und nahmen damit einander an.

Letztendlich würden die, wie der Bischofs sagte, "Ungetauften" damit auch dem Grundsatz aus dem Römerbrief folgen, wo es eben heißt: Nehmt einander an. Christen hätten hier zusätzlich eine religiöse Motivation. Gerade im Blick auf Maria werde immer wieder deutlich, dass Christus nicht nur die Gottesmutter angenommen hat, sondern alle Menschen. In ihrem Leben habe Maria oftmals erfahren müssen, dass Jesus als Sohn Gottes ihr oftmals fremd ist. Dies zum  Beispiel als sie ihn suchte und den 12-Jährigen im Tempel fanden. Seine Aussage: Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters bin." Auf den Apostel Paulus und dessen Aussage "Jesus Christus lebt in uns, denn er hat in uns Wohnung genommen," ging der Bischof ein. Er stellte die Frage: Wo lassen wir ihn wohnen? Im Wohnzimmer?, In einem Raum, den wir ab und zu betreten? oder gar in einer Abstellkammer? Man müsse sich immer vor Augen halten, dass Christus uns angenommen hat und dann überlegen, wo er seinen Platz hat.

"Nehmt ein ander an zur Ehre Gottes sei damit kein bedeutungsloser Satz. Der Apostel Paulus fordere die Menschen gerade zu auf Christus zur Ehre Gottes anzunehmen. Ein wichtiges Ziel nannte der Erfurter Bischof abschließend: Die Menschen müssen sich selbst verwirklichen. Vorgeben sei ihnen lediglich wann und wo sie geboren werden. Immer aber müsse sich jeder fragen: Was will Gott, was hat er mit mir vor?" Bischof Ulrich Neymeyr sprach die Weihnachtszene an der Decke im Altarraum der Findelbergkirche ein und sagte, dass Maria dies alles hat erleben dürfen. Auch, wie sich der Himmel geöffnet hat und die Engel "Ehre sei Gott in der Höhe" sangen.  Sie habe dann aber auch das Leid, die Kreuzigung erleben müssen. An die Gläubigen am Findelberg richtete der Bischof die Bitte Gott in die Mitte ihres Lebens zu rücken. "Christus lädt uns alle zu einem Leben mit ihm und einer Beziehung zu ihm ein."

Autor: Hanns Friedrich

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