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Eindrücke aus Rhön-Grabfeld – Die Bischofsweihe von Dr. Franz Jung zum 89. Bischof von Würzburg war ein besonderes Erlebnis, das "unter die Haut ging." So jedenfalls waren sich diejenigen einig, die zum Teil im Dom selbst, in Neumünster, oder auf dem Vorplatz des Würzburger Domes dies miterlebten. Unter den Gästen auch Schwestern des Karmelitinnenkloster Rödelmaier, Landrat Thomas Habermann, Dekan Andreas Krefft, Pfarrer Hans Beetz, Prälat Bernold Rauch, Pfarrer Thomas Menzel, Pfarrer Karl Feser, Pfarrer Frank Mathiowetz und unter anderem Pfarrer Rudolf Kargl. Bad Königshofener sahen oft bekannte Gesichter, wie Weihbischof em. Helmut Bauer, Domdekan und Prälat Günter Putz, Domvikar Petro Müller, Domkapitular Jürgen Lenssen oder Dompfarrer Jürgen Vorndran.

Die Moderation der Liveübertragung hatten Andrea Kammhuber und Monsignore Erwin Albrecht übernommen. Sie waren in kleinen Kabinen im Seitenschiff untergebracht und verfolgten das Geschehen live über den Bildschirm. "Alles gut gelaufen, Gott sei Dank!" sagten Beide nach der Liveübertragung und Andrea Kammhuber meinte, dass dies doch eine ziemlich komplizierte Aufgabe war, die es zu meistern galt. Beide sind bekannt als Moderatoren bei Übertragungen vom Petersplatz in Rom oder Gottesdienstens mit dem Papst. Vor Ort waren an die 70 Journalisten, die von Markus Hauck, einst Volontair der "Rhön und Saalepost" betreut wurden. Einiges galt es dabei zu beachten: Nicht vor, sondern hinter den Fernsehkameras zu stehen, den Altarraum nicht  betreten und Rücksicht zu nehmen. Ab und zu kam es dann aber doch vor, dass der eine oder andere kurz durch ein Bild huschte.

"Es war einmalig, wunderschön," sagt Schwester Elisabeth vom Karmel in Rödelmaier. Sie nennt es wieder einen Höhepunkt in ihrem Leben, war sie doch schon bei Papst Benedikt in Erfurt dabei. "So etwas direkt mit zu erleben, das ist schon etwas ganz Besonderes für uns," fügt Schwester Ancilla, die derzeitige Priorin des Klosters an. "Es war einmalig und tief beeindruckend," sagte Landrat Thomas Habermann, der in den vorderen Reihen im Kirchenschiff des Domes Platz genommen hatte. Auch für die Priester aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld war es ein unvergessliches Erlebnis. "Ich habe eine Bischofsweihe noch nie erleben dürfen," sagt Pfarrvikar Paul Mutume und wie ihm ging es wohl auch vielen anderen. In den vergangenen Jahren wurden die Bischöfe lediglich von ihrem Wirkungsort nach Würzburg versetzt. "Beeindruckend und unvergesslich," nennt es Bernhard Schwesinger von der Pressestelle des Bistums Würzburg, denn auch er hatte bislang eine Bischofsweihe noch nicht miterlebt. Bad Königshofener meinten: "'Wir sind froh, dass wir gekommen sind, denn das war ein einmaliges und beeindruckendes Erlebnis."

Dr. Franz Jung ist der 89. Bischof von Würzburg und wurde von Metropolit Erzbischof Schick aus Bamberg, der gerade in Merkershausen kein Unbekannter ist, in sein Amt eingeführt. „Freut Euch auf ihn! Er heißt nicht nur Jung, er ist auch jung und dynamisch, voller Hoffnung, wie sein Wappen sagt, und voller Energie“, rief der Erzbischof den Würzburgern zu. Bischof em. Friedhelm Hofmann, der das Bistum Würzburg von 2004 bis 2017 geleitet hatte, übergab während der Weihehandlung den Kiliansstab. Die Feier war eine Premiere im nach den Kriegszerstörungen erst 1967 wiedereröffneten Kiliansdom: Dr. Matthias Ehrenfried war im Jahr 1924 der letzte Würzburger Bischof, der im Dom die Bischofsweihe empfing. Nuntius Eterović überreichte die päpstliche Ernennungsurkunde und Domdekan Prälat Günter Putz verlas die deutsche Übersetzung. Papst Franziskus schreibt in dem Dokument, dass der bisherige Generalvikar der Diözese Speyer, Franz Jung, mit der gesunden Lehre vertraut sei, das geistliche Leben pflege und in theologischen und weltlichen Wissenschaften erfahren sei.

Bei der Litanei mit Anrufung der Heiligen lag Franz Jung als Zeichen der Demut und der Verfügbarkeit ausgestreckt am Boden. Danach weihten ihn Erzbischof Schick, Bischof Wiesemann und Bischof em. Hofmann durch Handauflegung und Gebet zum Bischof. Alle weiteren anwesenden Bischöfe legten ebenfalls in Stille die Hände auf und machten so die Einheit des Episkopats der Kirche deutlich. Die Diakone Michael Völker und Dr. Martin Faatz hielten dabei das Evangeliar über dessen Kopf. Anschließend salbte Erzbischof Schick den neuen Bischof, überreichte das Evangelienbuch, steckte Bischof Jung den Ring an, überreichte das Brustkreuz und setzte ihm die Mitra auf. Als dieser auf dem Bischofsstuhl saß, brandete lauter Applaus durch den Dom.

Autor: Hanns Friedrich/Markus Hauck

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