Der Pastoralreferent sprach von einem Personalplan der Diözese Würzburg bis zum Jahr 2020. Hierzu müssen realistische Planungen vorliegen, wobei man wissen muss, dass 40 Stellen in der Diözese unbesetzt bleiben. Der Mangel am Seelsorgepersonal macht sich vor allem ab 2030 bemerkbar. Christian Klug: "Dann gibt es voraussichtlich 210 Priester weniger und das ist für unsere Diözese ein erheblicher Aderlass." Konkrete Planungen gibt es allerdings bislang noch nicht. Angedacht ist, in der Diözese insgesamt 40 sogenannte Mittelzentren zu errichten. Diese wiederum würden sich an den Altlandkreisen orientieren. In Rhön-Grabfeld hätten dann lediglich noch Bad Königshofen, Bad Neustadt und Mellrichstadt ein Seelsorgeteam. "Das ist eine Möglichkeit, die angedacht ist," sagte Klug den Dekanatsräten. Solch ein Mittelzentrum soll dann mit sechs bis acht Personen ausgestattet sein. Es gibt außerdem drei Seelsorger und die Verwaltung. Die Leitung der Großpfarrei könnte auch mit Ehrenamtlichen geteilt werden, die von Hauptamtliche begleitet werden.
"Auch das ist ein Zeichen kirchlichen Lebens, das in den kommenden Jahren noch stärker ausgebildet werden muss". Regionalseelsorger wird es dann nicht mehr geben. Für die Hauptamtlichen in der Seelsorge ist es eine der Aufgaben, die ehrenamtlichen Teams zu begleiten. "Eine Art Leuchtturmprojekt muss dann initiiert werden, wobei es sicherlich große zentrale kirchliche Veranstaltungen geben wird." Wichtig sei es, dass die Menschen vor Ort aktiv bleiben und sich einbringen, sagte der Pastoralreferent. "Das was vor Ort dann auf kirchlicher Ebene läuft ist das, was die Leute selbst machen." Einschneidend werden sicherlich die Reduzierungen der Eucharistiefeiern. Wortgottesfeiern haben dann wesentlichen Bestand. Wie es in der Katechese weiter geht, ist bislang nicht absehbar. Vieles wird nach Ansicht von Christian Klug wohl nicht mehr so funktionieren wie heute. Als Beispiel nannte er Beerdigungen und den Wegfall der Einzelrequien. "Es wird sicher sogenannte Sammelrequien für die Verstorbenen geben müssen."
Wichtig in der Diözese ist bei diesen Veränderungen eine Grundsatzdebatte über die Einstellung des Menschen zur Kirche. Klug sprach von vielen Altenheimen, die man haben werde. "Das sind die Dörfer von morgen." Das Problem sei, dass es keine Neubaugebiete mehr gibt, dass die Häuser in den Ortskernen leer stehen. Der Grund ist die Jugend und sind die jungen Familien, die dorthin ziehen, wo sie eine Arbeitsstelle bekommen. Klar sei, dass die pastorale Begleitung der Menschen, wie sie heute noch vorhanden ist, es dann so nicht mehr geben wird. Für den Pastoralreferenten ist es wichtig, die Entwicklung rechtzeitig zu erkennen. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir von gewissen Dingen einer Pfarrei, wie wir sie heute kennen, Abschied nehmen müssen.. "Umparken im Kopf ist gefragt und dazu neue Lösungen, denn es wird in Zukunft im kirchlichen Leben vieles anders." Text: Hanns Friedrich