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Vertreterversammlung des Kreiscaritasverbandes – Das Pflegezentrum (PÜZ) an der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt, geht im kommenden Jahres in Betrieb und ist ein Modellprojekt für Bayern." Darauf verwies Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs bei der Vertreterversammlung am Mittwochabend im Edith Stein Haus in Bad Neustadt. Das bedeute, dass dieses Projekt jetzt schon auf großes Interesse stößt und Überlegungen angestellt werden, wie andere Einrichtungen in Bayern, so etwas ebenfalls übernehmen. Ein überraschendes Zahlenergebnis stellte die Geschäftsführerin vor, bei der die Rücklagen sich von 2016 auf 2017 auf 18..223 Euro verdoppelten.

"Das ist ein Ausnahmejahr und liegt vor allem an den Sozialstationen St. Peter Bad Königshofen und St. Kilian in Mellrichstadt. In Mellrichstadt ist die Tagespflege voll belegt, die Lohnerhöhungen hielten sich in Grenzen und es gab hohe Zuschüsse für das PÜZ. Damit liegt die Bilanzsumme im Gesamtergebnis 2017 bei 156.986 Euro. Im Vorjahr waren es 60.299 Euro.  Vorsitzender Reiner Türk hatte eingangs die zahlreichen Vertreter des Caritasverbandes für den Landkreis Rhön-Grabfeld begrüßt und auf aktuelle Themen verwiesen. Diakon Thomas Volkmuth ging auf das Tagesevangelium ein, in dem unter anderem davon die Rede ist, dass der Menschensohn zu einer Stunde kommt, die man nicht vermutet. So sei es auch, wenn der Hausherr nicht da ist und der Knecht das Sagen hat. Wenn dieser Knechte und Mägde schlägt, wird der Herr ihn in Stücke reißen, heißt es im Evangelium. Knechte und Mägde habe es noch vor einigen Jahrzehnten auch in Deutschland gegeben und da habe sich so etwas vielleicht auch zugetragen, sagte der Diakon. Heute sei so etwas befremdlich und unmöglich. Jeder Christ sollte sich deshalb als Verwalter Gottes sehen. "Wir sind Verwalter seines Reiches, der Botschaft der Liebe!" Den Auftrag der Caritas sah Diakon Thomas Volkmuth im Verwalten der Liebe durch den Dienst am Nächsten.

Zur Bilanz 2017 nannte Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs die Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen mit 1.9 Millionen, in diesem Jahr wird man die zwei Millionen Grenze überschreiten. Ein Auf und Ab gibt es bei den Erträgen aus Leistungen der Tagespflege. Sie lagen 2017 bei 400.751 Euro, 2018 fallen sie voraussichtlich auf 385.000. Zuschüsse gab es 2017 für die Caritas Rhön-Grabfeld in Höhe von rund einer Million, 2018 erwartet man 1,1 Millionen, bedingt vor allem durch den Bau des Pflegeübungszentrums in Mellrichstadt. Im Ergebnis liegen die außerordentliche Erträge bei 112.901 Euro im Jahr 2017, die außerordentlichen Aufwendungen bei 2.420 Euro. Das Jahresergebnis pendelt sich damit bei 112.901 Euro ein. Rita Rösch gab den Bericht der Verbandsrevisoren, sprach von einer ordentlichen Buchführung und, dass das Pflegeübungszentrum keine Gefahr für die Finanzen der Caritas darstellt. Einstimmig wurde die Bilanzsumme genehmigt und die Vorstandschaft entlastet.

Angelika Ochs erwähnte den Förderbeitrag der Sozialstationen, der vor 40 Jahren, bei der Gründung eingeführt wurde. Für die Sozialstationen Bad Königshofen und Mellrichstadt bleibt es bei einem Euro pro Katholik in den Mitgliedspfarreien. Informationen gab es zur neuen Tagespflege St. Peter in Bad Königshofen. Hier entstehen 15 Plätze. Der Umbau durch den Vermieter erfolgt in Kürze. Der Betrieb soll im Frühjahr 2018 aufgenommen werden. Aktuell gibt es vier Pflegeentlastungstage, die dann in die Tagespflege überwechseln. Gerechnet wird mit einer 80prozentigen Belegung. Zur allgemeinen Versorgung der Patienten in St. Peter und St. Kilian sagte Angelika Ochs, dass beide Stationen sehr gut ausgelastet sind, es deshalb bei der Betreuung zu Zeitverschiebungen kommt. "Aber wir weisen keine Patienten ab!"

Zum Betrieb und den Kosten des neuen Pflegezentrums in Mellrichstadt könne man wenig sagen, da es so etwas bislang noch nicht gibt. Es handelt sich um zwei Wohnungen, in denen die Pflege geübt werden kann (wir berichteten mehrfach). Wenn nur eine Wohnung an 200 Tagen im Jahr belegt ist, würde das PÜZ ein Minus pro Jahr von 5.000 Euro aufweisen. "Wir wissen aber, dass die Nachfrage da ist und diese Berechnung gilt nur, wenn es wirklich schlecht angenommen wird." Die Gesamtkosten betragen 325.000 Euro, der Eigenanteil des Kreiscaritasverbandes beträgt 50.000 Euro. Durch Spenden kamen bereits mehr als 10.000 Euro zusammen. Dazu gibt es eine Legostein-Spendenaktion. Für den Betrag von fünf Euro gibt es einen Legostein. Der symbolische Legostein ist ein Dankeschön des Kreiscaritasverbandes Rhön-Grabfeld. Spendekonten: Volks- und Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld eG, DE50790691650000804410 oder Sparkasse Bad Neustadt, DE 81 793530 90000000 1271. "Es ist ein Zukunftsprojekt, ein Beratungszentrum, in dem man die Pflege üben kann." Für Unterkunft und Verpflegung sind pro Tag 50 Euro angedacht. Zur Zeit finden auch noch Verhandlungen mit den Pflegekassen statt.

Schließlich gab die Kreiscaritasgeschäftsführerin gemeinsam mit Ulli Feder (St. Kilian Mellrichstadt) und Gudrun Rathgeber (St. Kilian Mellrichstadt) Einblicke in die Feiern 40 Jahre Sozialstationen. Über die Tagespflege Mellrichstadt informierte Andrea Ebert. Angelika Ochs gab abschließend Informationen zum Caritas Adventsmarkt am Freitag, 23. November von 14 bis 18 Uhr im Caritas Edith Stein Haus, sprach den Heilig Abend für Alleinstehende von 16.30 Uhr bis 20 Uhr an und die Aktion "Caritaslicht", bei dem man Helfen und Gewinnen kann. Ab 19. November gibt es die Caritaslichter beim Kreiscaritasverband Bad Neustadt, in den Sozialstationen St. Kilian, St. Laurentius und St. Peter,  in der VR Bad Brendlorenzen, sowie in den Sparkassen. Kindergärten und Pfarrgemeinden. Im Jahr 2019 sind es 40 Jahre, dass die Psychosoziale Beratungsstelle und 50 Jahre, dass es die Kreuzbund Gruppen gibt. Dank galt abschließend allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Vorstandschaft. Johanna Dietz von der Fachstelle für Pflegende Angehörige, die seit zwei Jahren in Bad Neustadt arbeitet, sagte: "Es ist faszinierend und enorm, was hier im Haus geleistet wird!"

Autor: Hanns Friedrich

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