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35 Jahre Sozialstation gefeiert – "Wir suchen händeringend Fachkräfte" sagte Angelika Ochs, Kreiscaritasgeschäftsführerin Rhön-Grabfeld bei der kleinen Vertreterversammlung in der Sozialstation Bad Königshofen. Dort legte sie unter anderem den Haushalts- und Stellenplan für das Jahr 2014, sowie die Gewinn- und Verlustrechnung für die Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen vor. Erfreulich wertete es die Kreiscaritasgeschäftsführerin, daß man nach einem Einbruch der Patientenzahlen 2011, verursacht durch zahlreiche Todesfälle, den Schwund wieder aufgeholt hat und im vergangenen Jahr wieder ein kleines Plus erwirtschaftete. Mittlerweile sind die Patientenzahlen so stark angestiegen, daß eben dringend Fachkräfte gesucht werden.

Grund dafür dürfte unter anderem das "Essen auf Rädern" sein, das im Juliusspital in Bad Königshofen täglich frisch gekocht wird. Hier ist man allerdings auch schon an seine Grenzen gestoßen, so dass eine Essensausweitung nicht möglich ist. Gut angenommen wird das Musikprojekt der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen für dementkranke Menschen. Dazu wurde ja auch eine CD und ein Singbuch herausgebracht (wir berichteten). "Die Patienten nehmen zu, unser Personal ist aber gleich bleibend." Der Caritas Sozialstation ist es wichtig, flächendeckend zu pflegen. "Wir fahren zum Beispiel auch in den kleinsten, entlegendsten Ort, um dort vielleicht nur Augentropfen zu geben," sagte Angelika Ochs.

Ein Dankeschön ging dabei an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das gute Miteinander aber auch an das Team, das "für wirtschaftliche Touren zuständig ist." Die Kreiscaritasgeschäftsführerin sprach das Altenheim in Mellrichstadt an, das von ihr geschäftlich mit geführt wird. Hier sei man auf einem guten Weg. Dank sagte Angelika Ochs an die zahlreichen Spender, Firmen und vor allem Banken. Herausgestellt hat sie dabei die Raiffeisenbank Grabfeld, die eine großzügige Spende gegeben hat. Dank sagte Angelika Ochs an die Pflegedienstleitung und hier an Monika Müller und  Rita Kleinhenz und ihr Team. Monika Müller stellte dann ein neues Projekt vor "Kochen und Genießen mit pflegenden Angehörigen". Das soll 2014 in den Pfarrgemeinden vorgestellt werden und speziell zur Entlastung pflegender Angehöriger sein. "Wir wollen in aller Munde sein," sagte Monika Müller.

In einer kleinen Feierstunde wurde danach an 35 Jahre Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen erinnert. Mit drei Schwestern hat alles einmal in der Klosterstraße angefangen, sagte Pflegedienstleiterin Monika Müller. Heute hat die Station 30 Mitarbeiter und ist fast ein mittelständiger Betrieb. Sie nannte die Pflegeentlastungstage als zusätzliche Angebote ebenso wie die Versorgung der Hauswirtschaft. Hinzu  kommen unter anderem Unterhaltungs- und Beschäftigungsangebote. Einmal im Monat ist die Gruppe der Trauernden in der Sozialstation. Vor zwei Jahren hat man erstmals einen Ausbildungsplatz zur Verfügung gestellt. Seit 32 Jahren ist Monika Müller dabei und, wie sie selbst sagt, in die Aufgaben hinein gewachsen. Ihr Dank galt dabei vor alle dem gesamten Team für die Unterstützung.

In einer kleinen, besonderen Andacht erinnerte Diakon Rudi Reuter daran, daß 35 Jahre Sozialstation 420 Monate am Hilfsdienst Jesu Christi sind, 1826 Wochen wird der christliche Auftrag erfüllt. 12.784 Tage sind die Schwestern der Station für die Mitmenschen da. In einem Video wurde gezeigt, wo Jesus überall zu finden ist: In einem alten Mann, einem Jugendlichen im Rollstuhl, einer kranken Frau und einem Schlüsselkind. Immer wieder hieß es dann: "Wer weißt denn schon, daß ich in dieser Straße wohn." Mit Fürbitten und dem Segen wurde die kurze Andacht beendet. Caritas Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs meinte dann, daß die vergangenen Jahre oft nicht einfach waren. Für sie sei es deshalb wichtig Dank zu sagen. "Wie viel Herzblut steckt in diesen 35 Jahren, immer auch im Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und caritativer Qualität." Ohne viel Ehrenamtlichkeit und einer guten Teamarbeit, wäre das nicht möglich gewesen. "Ohne das alles wäre diese Station nicht, die sie ist, denn nur mit euch lebt die Caritas."

Herausgestellt hat die Kreiscaritasgeschäftsführeiern dann die Kooperationspartner, Unterstützer aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, Spender, Helfer und Helferinnen. Dank galt der Stadt Bad Königshofen und der Altenpflegeschule. Einen Blumenstrauß gab es  für Monika Müller und Heidi Kürschner, die die Leitung der Sozialstation St. Peter inne haben. Einen besonderen Glückwunsch hatte Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs schließlich für Heidi Straub-Bähr. Sie ist seit 30 Jahren in der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen. Ein Präsent und ein Blumenstrauß hatte Angelika Ochs als Dankeschön für sie mitgebracht. Angelika Ochs abschließend: "Weitere offiziellen Reden sparen wir uns, denn wir reden lieber miteinander."  Text: Hanns Friedrich

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