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Gottesdienst und Andacht zu Allerheiligen – Festlicher Gottesdienst, Friedhofsgang und Rosenkranzgebet - das ist Allerheiligen. So war es auch in Bad Königshofen, wo der Vorabendgottesdienst vom Kirchenchor und Bläsergruppe umrahmt wurde. Das Fest erinnert an die heiligen Frauen und Männer, "die wir uns mit unserem inneren Auge im Himmel vorstellen, in der Gemeinschaft Gottes, von Engeln umgeben." Der Seher Johannes hat es so beschrieben, sagte Kaplan Stefan Beetz in seiner Predigt zum Allerheiligenfest in der Stadtpfarrkirche. Er verwies auf Bilder vom "himmlischen Hofstaat", den man von den Deckengemälden der Barockmaler kennt. Da stelle sich die Frage, was das für heilige Männer und Frauen sind, die es in den Himmel geschafft haben. Am Allerheiligentag fand dann traditionell die ökumenische Andacht am Friedhof statt.  vergrößernDas Deckengemälde in Augsfeld Hanns Friedrich

Eines, so der Kaplan, hätten sie gemeinsam: Sie alle waren als Kinder und Jugendliche oftmals schwierig und gar nicht heilig. So habe der Kirchenlehrer Augustinus eine wilde Jugend erlebt, von Franziskus wird berichtet, dass er in jungen Jahren in Saus und Braus lebte und gerne Geld ausgab und mit Freunden das Leben genoss. Sie hatten aber Menschen um sich, die ihnen von Gott erzählten. Sie hatten Momente, in denen sie vom Heiligen Geist erfüllt waren und sie wurden beschimpft, waren arm vor Gott und stifteten Frieden. Das alles seien Gemeinsamkeiten mit den Menschen heute.

Wenn die Eltern ihr Kind zum ersten Mal anschauen, würden sie auf einen guten Lebensweg hoffen. Sie wünschen sich, daß ihr Kind Menschlichkeit entfaltet, vielleicht auch einmal etwas Großes vollbringt. "Sie wünschen sich aber auch, daß ihr Kind die persönliche Erfüllung im Leben findet."  Der Kaplan verwies darauf, daß jeder schon vor der Taufe zur Heiligkeit berufen ist, zum "königlichen, prophetischen und priesterlichen Amt," wie es heißt. Das sei eine Herausforderung und es brauche Mut den Weg zur Heiligkeit zu gehen. Auf die Lesung eingehend sagte er, daß "alle Kinder Gottes sind." Der Vorschlag des Predigers: "Lassen sie uns als Kinder Gottes den Weg durch das Leben gehen, vertrauend auf den himmlischen Vater, den wir mit den Heiligen loben wollen."

Mertten ging auf Halloween, das Reformationsfest und Allerheiligen ein. Das Thema Angst und die Angst zu verlieren, spiele bei Halloween eine Rolle, wenn die Kinder und Jugendliche in Geisterkostüme schlüpfen. Angst vor Geister oder den Tod bräuchten Christen nicht zu haben. Christus selbst habe den Tod auf sich genommen und gläubige Christen wüssten, daß sie im Tod nicht allein sind. "Sterben wir, so sterben wir mit Christus," sagte Pfarrer Mertten und auch, daß Christen damit keine Angst vor einem Nichts nach dem Tod haben müßten.

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Halloween sei für Kinder und Jugendlich heute ein neuer Brauch, der aus Amerika übernommen wurde. Lutz Mertten stellte die Frage, ob man die Freude der Kinder teilen und für sie Süßigkeiten bereit halte. Fragen würden sich sicher auch viele, ob damit nicht ein Stück Kultur verloren geht. Kultur sei wichtig und wertvoll. Hierfür stehen Reformationsfest und Allerheiligen. Die Menschen sollten wissen, daß sie auf ein Leben bei Christus hoffen dürfen. "Weder Leben noch Tod kann uns aus der Hand Gottes reißen und Jesus hat uns versprochen: Habt keine Angst, fürchtet euch nicht," sagte der Pfarrer. Text: Hanns Friedrich

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