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Der Gottesdienst ist unter: Google: Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke - Startseite | Facebook zu finden. Hier nach unten scrollen auf den Beitrag - In der Stadtpfarrkirche feierte Pfarrer Karl Feser den Gottesdienst zum 11. Sonntag im Jahreskreis. In seiner Begrüßung verwies er auf das Evangelium, in dem berichtet wird, dass  viele Menschen müde und erschöpft sind, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Jesus Christus sei dieser Hirte für diese Menschen.

Er schenke Kraft und Orientierung für das Leben. Zu ihm könne man mit seinen Sorgen und Schwächen kommen. Man sollte aber auch Dank sagen für alles Gute was jeder einzelnen in dieser Woche erleben durfte. Oft werde dies als selbstverständlich hin genommen. Darauf bezog sich auch seine Predigt.

In einem Inserat einer religiösen Zeitung war folgender Text zu lesen:  Gesucht werden Menschen, die  gerne dem Lebendigen wieder auf die Sprünge helfen möchten,  Menschen, die durch ihre Menschlichkeit, ihren Glauben,  heilen, was krank ist. Menschen die sich vom Himmelreich anstecken lassen und es dort wo sie leben verkünden. Geboten werden beste Ernteaussichten, eine erfüllende ‚Aufgabe im Alltag, die Zusage, dass sie nie alleine sind, die große Freude am Aufbau einer Welt nach Gottes Willen mit zu arbeiten und die Verheißung, dass sie umsonst empfangen und umsonst geben werden. Fühlen sie sich angesprochen, dann bringen sie ihre Fähigkeiten ein, in ihrem Alltag, in ihrer Familie, ihrer Arbeit oder wo immer sie gerade stehen.

 Soweit das Inserat. Würden sie sich auf eine solche Einladung einlassen? Im Evangelium haben wir gehört, wie Jesus sagt, die Ernte ist groß. Die Ernte ist groß, aber es gibt auch viele Anbieter, beziehungsweise Angebote, und so mancher Anbieter, seien es Religionen oder Sekten, gerade die Sekten trommeln mit viel Einsatz und großem Aufwand. So manchen wird der sprichwörtliche Himmel auf Erden versprochen, wenn sie nur einsteigen. Schauen wir auf das Evangelium:  Kommen wir zum heutigen Angebot und der erfolgten Sendung der Apostel.  Mit Apostel werden im heutigen Abschnitt gerade einige Namen aufgeführt, damit wird ihre Einzigartigkeit als Person angedeutet und  damit verbunden auch die Würde eines jeden Menschen vor dem Angesicht Gottes.  Auch wir, Sie und ich, wir sind hier gemeint, denn auch Gott spricht uns persönlich mit Namen an, auch wir sind etwas wert, vor ihm. Wir sind nicht irgendeine Nummer,  eine Figur in der großen Masse  Wir sind getaufte Christen und damit persönlich  eingeladen.

Und jeder soll in seiner Art und Weise sich mit seinen Möglichkeiten einbringen. Das heißt, dass wir da reden über unseren Glauben und vor allem auch diesen Glauben auch leben, wo es geboten ist, dass auch durch uns den anderen deutlich wird, das Reich Gottes ist nahe, es ist angebrochen, ja es ist bereits mitten unter uns. Dieser Aufruf zur Ernte trifft  also nicht nur Frauen und Männer, die im geistlichen und kirchlichen Beruf sind, die einer speziellen Berufung nachgehen, sondern, jeder und jede Einzelne, als Getaufte sind hier gemeint.

Nun stellt sich die Frage: Was sind nun  die Aufgaben bei dieser Erntearbeit. In der Heiligen Schrift finden wir viele Aussagen. So ist ein Weg zum Beispiel der Weg der Seligpreisungen, die Jesus uns mitgegeben hat.   Wenn wir aufs  heutige Evangelium schauen,  wo die Zwölf ausgesandt werden mit verschiedenen Aufträgen, können wir noch einmal hinschauen, was das für uns heute bedeutet.  Weckt die geistig Toten auf.  Wir sind aufgerufen in den Familien, in den Gemeinschaften, wo wir sind, aber auch im Miteinander mit anderen Menschen, diesen Menschen auf die Sprünge zu helfen und ihnen etwas von der Lebendigkeit des Glaubens  an Gott mit zu teilen.

Heilt Kranke, so hat es geheißen. Die beste Medizin des Menschen ist oftmals, dass sich ein anderer ihm zuwendet. Ein gutes Wort, eine helfende Hand, kann oft weiter helfen.  Da sind wir aufgefordert.

Integriert die sozial Aussätzen. Es gibt deren viele.  Vielleicht ist dieses Anliegen in unseren oft so gut bürgerlichen Gemeinden oft kein Thema.  Doch es heißt für uns, dass wir die Augen offen halten, wo stehen Menschen am Rande und wo sind wir gefordert, dass wir den Kontakt suchen zu solchen Menschen, damit sie nicht vereinsamen. Wir können nicht alles nur auf die Caritas abschieden auch wir als Kirchengemeinde sollen uns bemühen auf solche Menschen zu zu gehen. Seien es Arbeitslose, Behinderte, Ausländer,  Asylsuchende, oder sonst Gestrandete.  Es kommt für uns darauf an, diese Menschen zu versuchen zu integrieren.

Treibt die Dämonen aus.  Die modernen Dämonen, das sind vielleicht Süchte und Ängste, Depressionen, Minderwertigkeitserfahren und so weiter. Alles  was den Menschen praktisch in die Tiefe zieht. Nicht alles wird natürlich ohne kompetente Hilfe erreichbar sein. Doch auch hier geht es darum, welchen Raum bieten wir solchen Menschen, wo gehen wir auf sie zu, wo finden wir gute Wort für sie,  um ihnen weiter zu helfen.

Jesus Christus hat damit die Apostel gesandt, mit einer Botschaft und mit konkreten Aufgaben. Die Zwölf damals haben keine Theologie studiert, sie hatten keine Ausbildung in Sozialberatung und  es waren auch keine Therapeuten.  Sie waren Menschen aus einfachen Berufsgruppen.  Die meisten von  ihnen Fischer. Die Arbeit im Weinberg des Herrn bedarf  also keiner  Ausbildung.  Christus verspricht  seinen Jüngern und Jüngerinnen einen Beistand, der ihnen auch dann zur Seite steht, wenn sie vielleicht selbst einmal  müde und ermattet sind, scheinbar ohne Erfolg, wenn sie auf ihre Ergebnisse blicken.

Auch wir selbst dürfen diese persönliche Einladung des Herrn also annehmen, mit Offenheit und Vertrauen sollen wir auf andere zugehen. Wir sollen mithelfen, dass andere wieder zum Lebendig sein  hinfinden. Wir können heilen mit der Medizin, die nennt sich vielleicht Solidarität oder Menschlichkeit. Stecken wir andere an, erzählen wir von der Glaubenshoffnung, die uns selbst erfüllt.

Amen

Autor: Hanns Friedrich

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