" Der ökumenische Gedanke stand an diesem Abend im Mittelpunkt und so ging es in den Fürbitten zum Abschluss kurz vor 23 Uhr auch um die Wiedervereinigung der christlichen Kirchen. Vor allem Kerzen und eine farbige Beleuchtung prägten die einzelnen Angebote. Diese begann mit dem Läuten der Glocken der evangelischen und katholischen Kirche. Die Buchautorin Susanne Niemeyer stand in der Stadtpfarrkirche an diesem Abend im Mittelpunkt. Thema: "Auf Gottsuche" Gerade hier versteht es die Autorin ihre Leser zu begeistern, vor allem durch die ganz besonderen Textpassagen und Gedanken. Jürgen Hoffmann an der Orgel der Stadtpfarrkirche verstand es durch entsprechende Titel der Nacht der offenen Kirchen noch eine besondere Note zu gebeten. Pfarrer Karl Feser und Gottesdienstbeauftragte Petra Berwind waren für die Gestaltung verantwortlich. Die illuminierte Kirche bot dazu die passende Einstimmung für die besonderen Gedanken und Geschichten der Autorin. Wie auch an der Stadtpfarrkirche, lag vor der evangelischen Kirche ebenfalls ein roter Teppich. Dort bewunderten die Besucher die von Kindergartenkindern bemalten Lichter-Gläsern, die in den verschiedensten Farben leuchtete.
Beim Angebot der evangelischen Kirche standen drei Filme an diesem Abend im Mittelpunkt. die begeisterten, zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken anregten. Dazu gehörte ein Film aus der Sendung mit der Maus Special – Woran glaubst Du?, danach der Tatortreiniger mit der Folge "Anbieterwechsel" und zuletzt "Wunderbare Tage". Lutz Mertten stellte eingangs die Frage: Was glauben und was wissen wir eigentlich wirklich? Glauben könne man auch an etwas, das man nie gesehen hat, so an Gott. Das aber schließe ja nicht aus, dass es das nicht doch gibt. Lutz Mertten verwies auf Jesus, der einmal gesagt hatte "Wer nicht glaubt wie die Kinder, der kommt nicht ins Himmelreich." Das war genau dann die Überleitung zum ersten Film mit der Maus und der Frage "Woran glaubst Du?"
Der letzte Filmbeitrag befasste sich mit einem Pfarrer, der es verstanden hatte Jugendliche für seine Ideen zu begeistern, um die Gläubigen zum Besuch seiner Gottesdienste zu bewegen. Immer wieder waren es "Wunder", wie die Bevölkerung meinte, die geschahen. So tauchte plötzlich "Eva" aus der Erzählung von der Vertreibung aus dem Paradies in einem Obstladen auf und verlangte nach einem Apfel, Feuerwehrleute, die von einer Feier kamen, standen plötzlich vor einem brennenden und sprechenden Busch. Nach einer Sportveranstaltung verwandelte sich das Wasser in einer Trinkflasche in Wein. Letztendlich aber zeigte die Idee des Pfarrers Erfolg, der wieder eine "gut gefüllte" Kirche hatte. Pfarrer Lutz Mertten: Kleiner Tipp: Sei selbst das Wunder! Ob davon unsere Kirchen wieder voller werden, weiß ich nicht –ich würde es aber darauf ankommen lassen.
Geschichten im Dunkeln gab es in der Hauskapelle des Mehrgenerationenhaus und anschließend konnten die Kinder noch basteln. "Musik und Gedichte" sowie Gedanken zum Aufatmen schlossen sich in der zweiten Stunde an, bei der Marga Deuerling und Marion Nastvogel-Schöpf verantwortlich zeichneten. Schließlich stand mit Heide Rose Bär zum Abschluss noch das "Getanzte Gebet" als Programmpunkt an. Auch im Haus St. Michael waren es die bemalten Gläser der Kindergartenkinder, die dem Raum eine besondere Stimmung gaben. Orgelmusik mit Hermann Sebald und Willi Schmalen, sowie Liedbeiträge des After eight Chor gab es in der Klosterkirche bei einer Taize Andacht. Hier hatte Pfarrvikar Paul Mutume den Abend unter das Thema "Singen-Hören-Meditieren" gestellt. "Der Heilige Geist weht überall" sagte der Geistliche in seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste. Das spiegelte sich in Gedanken und Gebeten wider. Ebenfalls in farbigem Licht und vielen Kerzen präsentierte sich die Hauskapelle des Elisabethaspitals. "Anbetung-Gebete-Betrachtung" hieß es hier. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Weigand sowie Angela und Waldemar Stein führten mit Gebeten und Gedanken durch den Abend.
"Diese Kapelle kennen wir ja überhaupt nicht", sagten viele Besucher in der Vierzehnheiligenkapelle der Stadtpfarrkirche. Immer wieder waren sie erstaunt über die biblischen Motive der Fenster des Gotteshauses. "So habe ich das noch nie gesehen.... das ist ja wirklich einmalig... das schaue ich mir nochmal in der Kirche an..." waren Kommentare. Gut angenommen wurde auch der "Raum der Begegnung" im Gewölbekeller des Juliusspitals. Auch hier immer wieder die Aussage, dass man diesen wunderschönen Keller hier überhaupt nicht vermutet hätte. Fast idyllisch dann der Abschluß am Feuer vor der Stadtpfarrkirche mit dem beleuchteten Kirchturm, dahinter der Mond. Mit Fürbitten, Gebeten und Liedbeiträgen, sowie dem Segen wurde die Nacht der offenen Kirchen hier beendet.
Autor: Hanns Friedrich