logo pg Grabfeldbrücke

Dekan Andreas Krefft zeigt das Bild eines renovierungsbedürftigen ehemaligen Klosters im ukrainischen Rawa-Ruska, nahe der polnischen Grenze. Hier waren einmal Benediktiner zu Hause und nun ist es im Eigenturm der Kirche. Für den  Lemberger Erzbischof Miecyslaw Mokrycki eine gute Möglichkeit, ein Kinderheim für Kriegswaisen einzurichten.

Dazu fehlen dem Erzbistum jedoch die notwendigen finanziellen Mittel, um zumindest eine Grundausstattung für  etwa 50 Kinder zu beschaffen. „Hierbei könnten  wir von  Rhön-Grabfeld aus direkt helfen und wissen vor allem, dass die Unterstützung einem sinnvollen Projekt zugute kommt“, sagte Landrat Thomas Habermann. Im Rahmen eines Pressegesprächs fügte er an, dass man von Seiten des Landratsamtes mit der Medienkommunikation unbürokratisch bereits beim Entwurf der Plakate und Flyer aktiv wurde,  um Dekan Andreas Krefft als Initiator dieser Aktion zu unterstützen.

Es müssten unter anderem Kindermobiliar und einige Haushaltsgeräte, wie Waschmaschine und Staubsauger, angeschafft werden. „Zur Zeit schlafen die Kinder nur auf Matratzen und haben nur das Notwendigste,“ fügte der Dekan an. In dem Waisenhaus sollen vor allem Kinder ein zu Hause bekommen, deren Eltern und Angehörige bei russischen Angriffen getötet wurden und die damit Waisen sind. Darauf  hatte Erzbischof Miecyslaw Mokrycki Dekan Andreas Krefft und Landrat Thomas Habermann bei einer Stipvisite vor wenigen Wochen angesprochen, als er zum Osterfest der ukrainischen Flüchtlinge in Bad Neustadt war. (wir berichteten) „Da müssen und wollen wir helfen“, sagte Landrat Thomas Habermann. Deshalb hatte Dr. Jörg Geier, Leiter der Stabstelle am Landratsamt Rhön-Grabfeld, dem Kreisausschuss diese Unterstützungsaktion vorgestellt und die einstimmige Zusage für eine Unterstützung des Projekts erhalten.

Dekan Andreas Krefft nannte beim Pressegespräch seine langjährigen Kontakte zum Lemberger Erzbischof Miecyslaw Mokrycki aber auch zur ungarischen Caritas, die mit kleinen Bussen die Versorgung der Bevölkerung in den Kriegsgebieten übernommen hat. Ansprechpartner hat der Dekan unter anderem in einem Karmelitenkloster in Kiew aber auch Charkiw. Die Waisenkinder kommen direkt aus den Kriegsgebieten und werden zurzeit in zwei kleinen Häusern oder von Pflegefamilien betreut, wobei die Konfession keine Rolle spielt. „Ein Waisenhaus wie wir es kennen, ist in der Ukraine nicht bekannt“, fügte der Dekan an. Die 50 Waisenkinder sollen in fünf Familiengruppen mit je zehn Kindern untergebracht werden. „Eben wie man dies von den SOS Kinderdörfern kennt“, erklärt Thomas Habermann. Die Spenden aus Rhön-Grabfeld fließen auf das Konto des Erzbistums Lemberg in Paderborn und kommen direkt dem Projekt Waisenhaus zugute, versicherte der Dekan. Für die Umsetzung sind zwischen 80.000 und 100.000 Euro notwendig

„Die enge Verflechtung mit dem Erzbischof von Lemberg bietet die Möglichkeit, genau dort zu helfen, wo unsere Hilfe am dringendsten gebraucht wird“. Bekannt sei, dass seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar dieses Jahres viele Menschen obdachlos wurden oder ums Leben kamen. Sehr oft blieben dann die Kinder zurück, deren Eltern und Angehörige bei russischen Angriffen getötet wurden. „Und hier müssen wir helfen.“  Deshalb hat die Kath. Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt Bad Neustadt ein Spendenkonten  bei der Sparkasse Bad Neustadt eingerichtet:  IBAN DE92 7935 3090 0000 0194 06 Kennwort: Kinderheim in der Ukraine. Unter dem gleichen Kennwort kann man auf das Spendenkonto des Landkreises Rhön-Grabfeld IBAN: DE19 7935 3090 0011 3871 80 bei der Sparkasse Bad Neustadt einzahlen. Mit Plakaten und Flyern, die landkreisweit in den Kirchen, Geschäften, Banken und Gemeinden ausliegen, wird auf die Aktion nun aufmerksam gemacht.

Autor: Hanns Friedrich

­