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Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wird durchwegs als positiver Schritt gesehen – Als einen positiven Schritt der katholischen Kirche in die Zukunft wird der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. gesehen. "Es ist eine mutige Entscheidung, die ihm sicher viel abverlangt hat, die er im Gebet mit Gott entschieden hat, denn der Papst liebt seine Kirche." Diese Aussage trifft Dekan Dr. Andreas Krefft (Sandberg). Erst vor zwei Wochen war er in Rom und hat das Oberhaupt der katholischen Kirche selbst gesehen und erkannt, wie gesundheitlich angeschlagen er ist. Der Dekan verweist auf das Kirchenrecht, daß dem Papst diese Erlaubnis gibt, auch wenn sie mehr als 700 Jahre nicht angewendet wurde.

Der Dekan ist sich sicher, daß sich Papst Benedikt für diese Entscheidung viel Zeit genommen hat. "Er hat sicher viel gebetet und um die richtige Entscheidung mit Gott gerungen." Mut und Respekt zollt der Dekan seinem Kirchenoberhaupt. Menschen hätten immer Angst vor etwas Neuem. Doch oft sei es der richtige Schritt in die richtige Richtung. Die katholische Kirche brauche in der heutigen Zeit einen starken und gesunden Mann an der Spitze. Das habe wohl der Papst erkannt. "Er hat es getan, weil er seine Kirche so liebt und vor dieser Entscheidung habe ich großen Respekt."

Das unterstreicht auch Peter Gehring, Leiter der Thüringer Hütte in Urspringen/Rhön. Er hätte sich schon gewünscht, daß der Papst weiter im Amt bleibt. Seine Entscheidung müsse man aber respektieren. "Damit müssen wir leben, aber es ist schade." Den Rücktritt nennt er aber auch ein Zeichen für die künftigen Nachfolger. Das bedeute, daß ein Papst im Amt nicht unbedingt bis zuletzt ausharren muss, auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen die an ihn gestellten Erwartungen nicht mehr ausführen kann. Peter Gehring hofft nun, daß ein würdiger Nachfolger gefunden wird.

Pfarrer Dr. Jose Karickal aus Wülfershausen sieht die Ankündigung zum Rücktritt des Papstes als einen positiven Schritt in die Zukunft.  Auch für den Pontifex würden Alter und Gesundheit eine wichtige Rolle spielen, wenn die Aufgaben, die die Leitung einer Weltkirche mit sich bringt, nicht mehr erledigt werden können. "Dann ist es richtig aufzuhören."  Pfarrer Dr. José Karickal: Der Papst hat damit ein Zeichen für die gesetzt, die nach ihm kommen. Der Geistliche wünscht sich nun einen jüngeren, offenen, agilen Nachfolger, der die Weltkirche in die Zukunft führt.

Kaplan Stefan Beetz: Der Papst ist in meiner Achtung damit gestiegen, denn es ist ein ungewöhnlicher und mutiger Schritt. "Dass er sich das getraut hat!"  Eine Weltkirche zu leiten, das ist eine so große Aufgabe, da braucht man Kraft und Nerven dazu, fügt der Kaplan an. Das sieht auch Markus Werner aus Althausen so. Er ist evangelischer Christ aber auch Organist an verschiedenen katholischen Kirchen im Grabfeld. Markus Werner: Ich habe Hochachtung vor diesem Papst und vor seiner Entscheidung zum Rücktritt.

Landrat Thomas Habermann wurde von der Nachricht am Rosenmontag ebenfalls überrascht. Die Entscheidung sei jedoch nachvollziehbar, wenn man die Gründe weiß, die der Papst nennt. Es zeuge letztendlich aber auch von einer hohen Verantwortung gegenüber dem Kirchenamt, das Papst Benedikt XVI. bekleidet. Für Landrat Thomas Habermann stellt er seine eigene Person zurück und stellt die Kirche und die Leitung dieser Weltkirche in den Vordergrund. Was wünscht sich der Landrat?  Einen reformfreudigen Nachfolger. Im vergangenen Jahr erst hatte der Landrat persönlich mit Papst Benedikt XVI. sprechen können und ihm ein Kreuzbergbier überreicht. Stellvertretender Dekan Pfarrer Karl-Heinz Mergenthaler sieht den Rücktritt des Papstes “mit größtem Respekt” und findet auch die Begründung in Ordnung. Wenn die Kräfte nicht mehr ausreichen, sei es richtig, sein Amt zurück zu geben. Wer sollte sein Nachfolger werden? Ein Segen für die Kirche wäre nach seiner Meinung ein Papst aus der so genannten „Dritten Welt“. Er würde andere Sichtweisen einbringen und Probleme aufzeigen, die wir hier nicht sehen.

 Für den Guardian vom Kloster Kreuzberg, Bruder Martin, kam der Rücktritt völlig überraschend. Er hat jedoch großen Respekt vor der Entscheidung. Wenn jemand erkenne, dass er sein Amt nicht mehr ausfüllen kann, sei es besser zurückzutreten als bis zum Tod auszuhalten. Den letzten Rücktritt in der Papstgeschichte gab es 1294, als Papst Coelestin V. sein Amt zurückgab. Bei der Nachfolgerfrage würde Bruder Martin die Kandidaten aus der „Dritten Welt“ bevorzugen. Es gelte jedoch das geflügelte Wort „Wer als „Papst“ in die Konklave geht, kommt als Kardinal wieder heraus.“  Pfarrer Karl Feser (Bad Königshofen) spricht ebenfalls von einer Überraschung. Er verweist auf die Nachrichtenagentur ANSA, die um 11.48 Uhr die Meldung brachte. Die Entscheidung von Papst Benedikt XVI., zurückzutreten, traf offenbar auch den Vatikan unerwartet. Der Pfarrer verweist auf die Erklärung von  Papst Benedikt XVI., dass seine physische und auch geistige Kraft in den vergangenen Monaten „derart abgenommen“ habe, dass er sein Unvermögen erkennen müsse „den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen. Der Geistliche nennt Papst Coelestin V.. Er gilt als der erste freiwillig zurückgetretene Papst der römisch-katholischen Kirchengeschichte im Jahr 1294.

Adam Düchs, ehemals Mitglied der Kirchenverwaltung Bad Königshofen spricht von einem mutigen und sicher wohl überlegter Schritt von Papst Benedikt XVI. "Er hat es sich bestimmt nicht leicht gemacht." Adam Düchs verweist darauf, daß das Amt des Papstes ein besonderes, ein verantwortliches Amt in der katholischen Kirche ist. Da sei es wichtig, daß auch die Kurie und Kardinäle hinter Entscheidungen stehen und diese mit dem Papst tragen. Das sei wohl nicht immer so gewesen, was auch Papst Benedikt XVI. erkennen musste.  Erika Düchs erinnert sich an die Christmette aus dem Petersdom, die im Fernsehen übertragen wurde. "Da hat man gesehen, wie angeschlagen der Papst ist und deshalb ist es mutig, daß er diesen Schritt gewagt hat.

So sieht es auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende Andrea Friedrich-Rückert. Sie hat selbst Papst Benedikt bei seiner Deutschlandreise in Erfurt erlebt und schon damals gesehen, wie er teils gestützt werden musste. "Es ist schade, daß er geht, aber ich habe Respekt vor seiner Entscheidung, die er sich sicher wohl überlegt hat." Es sei auch ein Zeichen für die Zukunft der katholischen Kirche. Siegbert Kuhnen, Mitglied des Pfarrgemeinderates von Langenleiten sieht dies ebenso und nennt die Entscheidung des Papstes richtig. Mit 85 Jahren sei der Papst gesundheitlich sehr angeschlagen. Dann eine Weltkirche zu leiten sei für ihn sicher sehr schwer gewesen. "Es ist  schade dass er geht, aber ist besser so." . "Es war ein mutiger Schritt," sagt Bernhard Weigand. Er ist der Vorsitzende der  Kolpingsfamilie Bad Königshofen. Für dieses höchste Amt der katholischen Kirche brauche man viel Kraft und vor allem Gesundheit. Wenn beides nicht mehr da ist, sei es richtig zurück zu treten. "Ich war überrascht, finde es aber als ein mutiges Zeichen für die Zukunft der Kirche.

Hans Hälker, ehemals Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Bad Königshofen spricht von großem Respekt gegenüber der Entscheidung des Papstes. "Wir müssen dankbar sein, daß wir ihn gehabt haben, denn er hat auch für sein Heimatland und die Menschen in Deutschland viel getan. Hälker nennt Papst Benedikt XVI. einen exzellenten Theologen. Oft sei er auch verkannt worden. Die Entscheidung zum Rücktritt vergleicht Hans Hälker mit dem Rücktritt von Abt Fidelis in Münsterschwarzach. Auch er fügte sich wieder in die Reihe der anderen ein und nimmt sich selbst zurück und das ist gut so. Roland Ress Mitglied der Kirchenverwaltung Bad Königshofen findet es stark so eine Entscheidung zu treffen. Sie sei aber der heutigen Zeit angepasst. "Man muss nicht, wie früher, bis zum "bitteren Ende" Papst bleiben."  Roland Ress wünscht sich, daß Papst Benedikt XVI nun als Kardinal Josef Ratzinger in der Ruhe des Klosters seinen Ruhestand genießt.   Text: Hanns Friedrich

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