„Ich möchte das Projekt „Jeevodaya” unterstützen so gut es mir möglich ist.“ Seine Idee wird von seinem Stellvertreter, Pfarrer Karl-Heinz Mergenthaler, von der Leiterin des Diözesanbüro Bad Neustadt/Saale Frau Ilka Seichter, vom Diakon Rudi Reuter und auch vom Bischöflichen Ordinariat in Würzburg unterstützt und mitgetragen. Ganz wichtig ist für Dekan Dr. Krefft, dass alle anderen Projekte in den Gemeinden des Dekantes weiterlaufen. „Die Pfarreiengemeinschaften sollen ihre Projekte auch weiterhin unterstützen. Doch wer noch kein Projekt hat, der ist eingeladen sich an „ Jeevodaya“ zu beteiligen.“
Doch wie kommt Dr. Andreas Krefft, als gebürtiger Pole, auf die Idee ein Projekt in Indien zu unterstützen? In den 90er Jahren war er als Kaplan in Hamburg tägig, damals lernte er Mutter Teresa kennen, als er in ihrem Haus Gottesdienste für die Schwestern hielt, und er lernte ihren Einsatz für die Obdachlosen und Armen kennen. Seit diesem Zeitpunkt war ein Projekt in Indien sein Traum. „Irgendwann mach ich das mal“, nahm er sich damals vor. Nun sind in der Tat einige Jahr ins Land gegangen, doch die Idee hat er nie aufgegeben. Über eine Bekannte aus Rom kam Dr. Krefft in Kontakt mit dem Projekt „Jeevodaya” und mit der dortigen Ärztin Helena Pyz, einer Polin, die trotz ihre eigenen schweren Krankheit sich voll und ganz für das Projekt einsetzt. Als er den Bericht über die Einrichtung las, musste er an einen Satz von Mutter Teresa denken, die sagte: „Die schlimmste Krankheit unserer Zeit ist nicht Krebs oder Lepra, sondern die Gleichgültigkeit”. Und damit war für ihn klar: „Hier muss ich handeln.“
Über das Projekt möchte Dekan Dr. Krefft regelmäßig berichte, sowohl in der Presse wie auch im Internet. So sollen alle, die das Projekt mit ihm unterstützen über den Baufortschritt auf dem laufenden gehalten werden.„Wichtig ist mir, dass es in Bildungsprojekt ist. Und das mit dem Projekt nicht nur Christen unterstützt werden.“ Christliche Werte in einem Land weiterzugeben, in dem die Christen zur Minderheit gehören, sei ihm ein großes Anliegen. 90 Prozent der Menschen im Gebiet von Jeevodaya sind Hindus. „Mit dem Projekt helfen wir Menschen durch Bildung aus ihrem Teufelskreis heraus zu kommen. 400 Kinder finden einen Platz, bekommen durch Ausbildung eine Chance für ihr Leben.“ Bewusst habe Dekan Dr. Andreas Krefft das Projekt als Dekantsprojekt auf gestellt, um eine möglichst breite Zustimmung und Unterstützung zu finden. „50.000 Euro wäre das Ziel, damit die geplante Schule gebaut werden kann.“
Ganz herzlich bittet Dekan Dr. Andreas Krefft alle seine Freunde um Verständnis, wenn er zu seinem Silbernen Priesterjubiläum, zur Verabschiedung in Sandberg, zur Amtseinführung in Bad Neustadt/Saale und zu seinem 50. Geburtstag auf alle persönlichen Geschenke verzichten möchte. „Anstelle von Geschenken bitte ich um eine Spende zu Gunsten des Projektes: Rehabilitationszentrum für Leprakranke „Jeevodaya” welches ich mit Ihrer Hilfe und Unterstürzung gern bauen möchte. Über jeden noch so kleinen Betrag würde ich mich daher sehr freuen.“
Das Spendenkonto befindet sich beim Diözesanbüro Bad Neustadt, Konto-Nummer: 5629, BLZ: 793 530 90 Sparkasse Bad Neustadt, Kennwort: Dekanatsprojekt- Jeevodaya. Auf Wunsch können Spendenquittungen ausgestellt werden, die Spender müssen dazu ihre komplette Adresse dem Diözesanbüro zukommmen lassen, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Text: Marion Eckert (Bischofsheim)
Das Spendenprojekt
Die schlimmste Krankheit unserer Zeit ist nicht Krebs oder Lepra, sondern die Gleichgültigkeit”, dieser Satz von Mutter Teresa ist für Dekan Dr. Andreas Krefft Antrieb sich für das Rehabilitationszentrum für Leprakranke in Jeevodaya (Indien) einzusetzen. Weltweit gibt es 3 Millionen Leprakranke, davon leben 70 % in Indien. Wird Lepra im frühen Stadium erkannt, kann die Krankheit ganz geheilt werden. Unbehandelt dagegen führt diese Krankheit zu schlimmen Entstellungen. Lepra ist eine bakterielle ansteckende Krankheit.
Eine medizinische Behandlung dauert zwischen mehreren Monaten und zwei Jahren. Bis heute gibt es keine Impfung gegen Lepra. Die erkrankten Menschen werden von der Gesellschaft verstoßen. Sie leben als Randgruppen außerhalb der Städte, haben eigene Brunnen, und ihre Hauptaufgabe ist das Betteln, erklärte Dekan Dr. Andreas Krefft in einem Gespräch über „sein Projekt“ in seinem Jubiläumsjahr. Leprakranke haben praktisch mit der Gesellschaft nichts gemeinsam. Selbst wenn man vor Ausbruch der Krankheit zu der höchsten Kaste der Brahmanen gehörte, wird der an Lepra Erkrankte in dem Kastensystem nach ganz unten degradiert. Lepra sei in der heutigen Welt kein medizinisches, sondern ein gesellschaftliches Problem, meine die Ärztin Helena Pyz, die seit fast einem Vierteljahrhundert Jeevodaya – das Rehabilitationszentrum für Leprakranke – leitet.
Es reiche nämlich nicht nur, einen Kranken zu heilen, man müsse ihm helfen, eine Ausbildung zu machen und eine Arbeit zu finden. Dieses Problem sei umso größer, weil es nicht nur die Kranken selbst, sondern auch ihre Familienangehörigen betreffe. Die Kinder, auch wenn sie wirklich gesund seien, bleiben immer „Kinder der Aussätzigen“. Kein Kind werde sich in der Schule neben ein solches Kind setzten wollen. Die Schulleiter nehmen solche Kinder gar nicht in ihre Schulen auf, um die anderen nicht zu verschrecken. Ähnlich sehe es in der medizinischen Behandlung aus. Ein gewöhnlicher Arzt behandele keine Leprakranken – nicht, weil er sich vor der Ansteckung fürchten würde, sondern aus Angst vor dem Ausbleiben anderer Patienten, die aus Protest nicht mehr seinen Dienst in Anspruch nehmen würden.
Kinder, die in das Jeevodaya- Zentrum gebracht werden, lebten vorher mit ihren Eltern auf der Straße, und tagtäglich erlebten sie nur Ablehnung. „Bildung“ – wenn man das überhaupt so nennen könne - der jungen Menschen beginnt zunächst mit dem Schritt, den Kindern abzugewöhnen, im Müll zu wühlen. Hygiene und Sauberkeit seien Voraussetzungen, um ins „normale“ Leben zurück zu finden und erst zum Schluss könne die eigentliche Ausbildung beginnen, berichtet Dekan Krefft. Dank der Großzügigkeit vieler Spender und vieler übernommener Patenschaften, lernen zur Zeit ca. 800 Kinder, von denen 500 in einem Internat untergebracht sind, in der Schule des Zentrums Jeevodaya. Sie stammen aus den Leprakolonien der zentral-östlichen Regionen Indiens, nämlich aus den Bundestaaten Chhattisgarh, West Bengal, Jarkand und Orisa.
Nun besteht die Notwendigkeit, ein weiteres Schulgebäude für Kinder im Vor- und Grundschulalter zu bauen. mit Kindergarten und Spielplatz. In dieser Lebensphase werden neben dem obligatorischen Schulprogramm auch noch Gesang, Tanz und Gemeinschaftsspiele gefördert; auch eine Ruhephase nach dem Lunch, um die Kräfte zu regenerieren, gehört zum Tagesablauf. Die bereits bestehenden Räume in dem Schulgebäude können dann zu Werkstätten umgewandelt werden, um das Profil-Angebot zu vervielfältigen. Dies wiederum werde die Attraktivität der Schule erhöhen und es den Absolventen dank dieses breiten Angebotes ermöglichen, auf ihrem weiteren Bildungsweg die eigenen Begabungen und Fähigkeiten zu verbessern und zu fördern.
Die Gemeinde habe bereits 2012 sowohl grünes Licht zum Kauf des Grundstücks, das dem Zentrum Jeevodaya angrenzt, gegeben, als auch die Bauerlaubnis erteilt. Da nun alle Voraussetzungen erfüllt wurden, kann und muss in diesem Jahr 2013 mit dem Bau begonnen werden, ansonsten verfallen die so mühsam ausgehandelten guten Konditionen. Acht Jahre lang bemühte sich das Zentrum Jeevodaya um diese Erlaubnis. Vorgesehen sind vier Unterrichtsräume, ein Lehrerzimmer, ein Verwaltungsraum – Büro und Sprechzimmer, ein Allzweckraum / Speisesaal, ein Medizinraum mit Isolation und zwei Wasch- bzw. Toilettenräume. Die Kostenschätzung liegt bei zirka 106.000 Euro, Voraussichtlicher Beginn des Baus ist im April 2013. Text: Marion Eckert (Bischofsheim)