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"Lieber Herr Bischof ich schenke dir ein Licht, pass gut darauf auf, dann erlischt es nicht!" Mit diesem Lied begrüßten die teils schwerstbehinderten Menschen im Haus "Jonathan" in Maria Bildhausen am Freitagmorgen Weihbischof Ulrich Boom. Eine der Heimbewohnerin nahm ihn spontan an die Hand und ließ diese nicht mehr los Sie war es, die dem Weihbischof eine kleine Kerze schenkte, die dieser an seine schwerstbehinderte Nachbarin, die im Rollstuhl sass, weiter gab

Einen Einblick in die St. Josefskongregation und die Behinderteneinrichtung wollte sich Boom verschaffen und die bekam er natürlich von Rainer Waldvogel, Gesamtleiter der Einrichtung Maria Bildhausen, seinem Stellvertreter Michael Nowotny, sowie den Mitarbeiterinnen und Betreuern.  Zunächst hatte Weihbischof UIrich Boom einen Gottesdienst in der St. Josefs Kirche in Maria Bildhausen gefeiert und danach stand vor dem Gotteshaus natürlich die Begegnung mit den Behinderten an. Auf seinem Weg zum "Haus Jonathan" erfuhr der Weihbischof dann mehr über die Behinderteneinrichtung, die von Dominikus Ringeisen 1884 gegründet wurde. Diese Einrichtung besuchte der Weihbischof zum ersten Mal und zwar im Rahmen der Visitationsreise im Landkreis Bad Kissingen. Heute ist das Dominikus-Ringeisen-Werk Region Unterfranken ein erfahrener Träger in der Arbeit mit und für Menschen mit Hilfe- und Assistenzbedarf in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld und darüber hinaus.

Rainer Waldvogel, Gesamtleiter der Einrichtung sagte, dass die Einrichtung zur Zeit rund 200 Menschen mit Behinderungen einen zweiten Lebensraum neben dem Wohnen im Heim oder der Familie bietet. Außerdem Möglichkeiten der beruflichen und sozialen Eingliederung und Bildung. Dies erfolgt im Rahmen einer entsprechenden Arbeit und Beschäftigung, die den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Beschäftigten entspricht. Wie das vor Ort aussieht, davon konnte sich Ulrich Boom ein Bild in der Werkstatt Haus Jonathan machen. Arbeit ist einerseits Weg und Hilfe zur Entwicklung der Persönlichkeit, andererseits ist sie Aufgabe und Anforderung für den einzelnen Betreuten. Schnell erkannte Weihbischof Boom, dass hier der Einzelne eine ganz persönliche Betreuung erfährt, durch die eigene Leistung wiederum das Selbstbewusstsein geweckt und gestärkt wird.

Die Beschäftigten werden in der Werkstatt von pädagogischem, therapeutischem und psychologischem Fachpersonal sowie Handwerkern und Meistern mit sonderpädagogischer Zusatzqualifikation betreut, begleitet und individuell gefördert, sagte Rainer Waldvogel dem Würzburger Weihbischof. Dieser besuchte die verschiedenen Gruppen, sprach dort mit den behinderten Menschen und ließ sich hin und wieder auch die Arbeit erläutern. Da ging es bei den schwesterbehinderten Menschen zum Beispiel einfach darum, in einem Spiel die richtige Form zu finden. In einer anderen Gruppe wiederum wurden Perlen aufgefädelt. Auch das erfuhr der Würzburger Weihbischof: Ehrenamt spielt in Maria Bildhausen eine große Rolle und wird angenommen. Michael Nowotny sprach dann den Snoozelenraum an, der immer wieder gerne von den Behinderten genutzt wird. Alle Sinne werden hier angesprochen, es gibt ein sogenannte Klang-Wasserbett, viele Farben können eingespielt werden und natürlich Musik.

Aufmerksam hörte der Weihbischof zu, als die Geschichte vom "Seelenvogel" vorgetragen wurde. Eine Geschichte, die individuell auf die jeweiligen Behinderten abgestimmt werden kann. Da hat der Seelenvogel in der Geschichte Schubladen, die er immer wieder einmal öffnet. Dort findet man Trauer, Wut, Freude und vieles andere mehr. In einem Gespräch mit dem Weihbischof wurde deutlich, dass die Menschen in der Schwerstbehinderteneinrichtung diesen Snoozelenraum sehr gerne annehmen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wiederum sei es wichtig, Herzensfreude zu schenken, sagte Pastoralreferent Peter Schott dem Bischof. Solch eine Freude sei ein Tag, an dem zum Beispiel Besuch durch Weihbischof Ulrich Boom angesagt ist. Erfreulich wertete man es in Maria Bildhausen, dass sich Ulrich Boom fast einen ganzen Tag Zeit genommen hatte und sich im Dominikus Ringeisenwerk aufhielt und informierte.

Texrt: Hanns Friedrich.

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