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Zum Tag der Autobahnkirchen fand in der "Kirche der Einheit - Herbst '89" ein Gottesdienst statt

Ihm bekannte Motorradfahrer hatte Ralf Luther, Vorsitzender des Vereins Autobahnkirche A 71 zum Gottesdienst in die „Kirche der Einheit – Herbst 89“ eingeladen. Darunter Pfarrer Donald Molin, den Landtagsabgeordneten Michael Heym und den ehrenamtlichen Beigeordneten des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, Peter Casper. Ein Dank galt den beiden Pfarrern, Thomas Menzel aus Mellrichstadt und seinem evangelischen Amtskollegen, Michael Schlauraff (Bibra), sowie dem Posaunenchor „Mittendrin“ für die Mitgestaltung zum „Tag der Autobahnkirchen“. Dreimal im Jahr treffe man sich an dieser Stelle, sagte Pfarrer Michael Schlauraff, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.

Pfarrer Donald Molin hatte eingangs den „Biker Psalm“ als Gebet mitgebracht, in dem unter anderem auf Gottes Schutz verwiesen wird. Auf die Navigation Gottes dürfe man immer vertrauen. „Gottes Geist umgibt uns wie eine Schutzausrüstung.“ In seiner Ansprache ging der katholische Geistliche Thomas Menzel dann auf die biblische Botschaft vom Unterwegssein ein. Hier begegne Gott Abraham und Sara, unterwegs war das Volk in der Wüste und für den Evangelisten Lukas sei der Weg geradezu das Gliederungsprinzip für sein gesamtes Evangelium. Er greife überlieferte Bruchstücke auf, um von etwas zu sprechen, dass ihm wichtig ist.

„Er möchte sagen: Was Maria erlebt hat, was die beiden Emmaus-Jünger erlebt haben, das erfahren Menschen immer wieder, nämlich: Das „neue Leben“ liegt auf dem Weg.“  Das „neue Leben“ sei sozusagen ein Roadmovie, sagte Pfarrer Thomas Menzel. Deshalb sei Ermutigung, sich auf den Weg zu machen und in Bewegung zu bleiben, wichtig. Der Pfarrer wusste, dass rund eine Million Reisende jährlich eines der bundesweit 47 Gotteshäuser entlang der Autobahnen besuchen. Viele würden ihre Gedanken in ausliegende Bücher eintragen oder zünden eine Kerze an. „Auch hier in der Autobahnkirche erfreut sich das Fürbitt-Buch großer Beliebtheit und wenn man mal darin blättert und liest, dann kann man schon das ein oder andere Mal Gänsehaut bekommen.“

Eingehend auf Motorradfahrer, sagte der Geistliche, dass sie von einem unglaublichen Gefühl der Freiheit berichten - einfach losfahren, alles hinter sich lassen. Nicht nur die Landschaft ziehe vorbei, sondern auch die Gedanken. Gerade im Unterwegs-Sein würden Fragen aufkommen und die Chance einer tieferen Selbst-Erkenntnis stehe im Raum. Auch in einer Autobahnkirche sei das Unterwegssein spürbar. Hier erkenne, spüre und ahne man, dass, wie bei den Emmaus-Jüngern, sich jemand dazu gesellt, der zuhört, behutsam nachfragt und einfach da ist.

Für Pfarrer Menzel ist in der Emmaus-Geschichte der schönste und auch aufregendste Satz: „Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen und sie erkannten ihn!“ Das bedeute, dass die Jünger Jesu den erkannten, der mit seinem Leben und Sterben, für das Leben einsteht. „So wie der Auferstandene den Emmaus Jüngern auf ihrem Weg begegnet ist, so begegnet er auch hier an diesem Ort vielen Menschen, die unterwegs sind, die hier verweilen, um dann wieder neu aufzubrechen, in ein Leben voller Freude, Angenommensein, Abenteuer und Geborgenheit.“ Wichtig sei es, auf dem Lebensweg nicht stehen zu bleiben, sondern mutig vorwärts zu gehen in der Gewissheit, dass Gott mit dabei ist.

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