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Blick über den Kirchturm – Am 28. März 1515 wurde Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada als drittes von zehn Kindern geboren, Sie ist die Gründerin des nach ihr benannten Teresianischen Karmel. Grund genug auch für den Karmel "Regina Pacis" in Rödelmaier, diesen Geburtstag mit einem Jubiläumsjahr zu feiern. Auftakt war ein feierlicher Gottesdienst, der von den Schwestern am Mittwochmorgen gesanglich besonders gestaltet wurde. Pfarrer Reinhold Kargl und Pater Lawrence, der neue Kaplan, der ein indischer Karmelit ist, feierten in Konzelebration den Festgottesdienst in der Kapelle des Klosters Rödelmaier.

Pfarrer Kargl griff kurz die Lebensgeschichte der Heiligen Teresa auf und sagte, dass der Vater ein zum Katholizismus konvertierter Jude war, die Mutter eine sehr christliche Frau. Sie legte großen Wert darauf, dass ihre Kinder fromm waren und im christlichen Glauben erzogen wurden. Für den Vater wiederum war es wichtig, dass seine Kinder lesen und schreiben konnten. Etwas, das zu dieser Zeit nicht alltäglich war. Teresa war ein Kind, das sich in die Bücher vertiefte und für sich eines Tages entschied, nicht zu heiraten. Der Grund dafür war für sie, dass sie oft erlebt hatte, dass Frauen zu dieser Zeit nicht viel zählten. "Sie sollten schweigen, dulden und arbeiten," wußte Prediger Pfarrer Kargl. Frauen waren in dieser Zeit regelrecht mundtot und durften keine eigene Meinung äußern.

 Etwas, das Teresa keinesfalls wollte. Mit 20 Jahren trat sie deshalb in den Karmel ein. In den folgenden Jahren wurde sie von schwerer Krankheit geplagt, "aber auch von einer inneren Zerrissenheit," wie Pfarrer Kargl sagte. Ihr Vertrauen zu Gott wurde aber nie gebrochen. Mit 40 Jahren hatte sie ein besonderes Erlebnis: Beim Anblick einer Darstellung Christi an der Geißelsäule wurde sie zutiefst erschüttert. Dadurch bricht in Teresa Neues auf. Angst vor Gott, wie sie damals gepredigt wurde, brauche man nicht zu haben. Pfarrer Reinhold Kargl: "Sie wußte ich bin von Gott geliebt und habe auch als Frau etwas zu sagen." Sie sah damit jeden Tag als ein Geschenk Gottes an. So sollte es auch heute noch sein, sagte der Prediger. Die Heilige Teresa sah fortan Gott als ihren Freund an und wußte, dass er in den Höhen und Tiefen eines Lebens treu ist. "Wenn wir auch dieses Vertrauen verinnerlichen, dann haben wir mit Teresa vieles gemeinsam."

So kam es, dass sie Klöster gründete, in denen die Liebe Christi gelebt wird. Wichtig waren ihr dabei kleine Gemeinschaften. Höchstens 21 Schwestern sollten es sein und im Kloster sollte ein geschwisterlicher Umgang herrschen. Zwei Stunden Zeit am Tag sollten sich die Schwestern ausschließlich für das Innere Beten nehmen. Diese Liebe Christi leben die Karmelitinnen heute noch. Teresa bezeichnete Pfarrer Kargl als eine Missionarin, die sich als enge Vertraute Christi sah. Von ihr weiß man, dass sie immer sagte: Christus sagt mir, kümmere dich um meine Sache und ich kümmere mich um dich. So stand für Teresa am Ende ihres Lebens fest, dass diese Freundschaft mit Jesus nun in einer großen Hochzeitsfeier mit "ihrem Bräutigam" endet. Für das Kloster Rödelmaier ist der Geburtstag Grund genug, in den kommenden Monaten zu verschiedenen Veranstaltungen einzuladen.

Vom 27. bis 29. Oktober,  jeweils um 18.30 Uhr wird  Pater Elias Haas, der neue Prior der Würzburger Karmeliten, feierliche Gottesdienste mit ausführlichen Predigten halten.  Am Montag, 27.10. ist das Thema „Leben“, am Dienstag, 28.10. „Weg“ und am Mittwoch, 29.10. „Innere Burg“.  Der nächste Termin wäre dann der Frauengottesdienst am 15. November um 7.45 Uhr, der ebenfalls der heiligen Teresa gewidmet ist. Im Laufe des Jahres sind noch mehrere Predigtreihen geplant, ebenso Exerzitien im Alltag und eine Sternwallfahrt mit Bischof Friedhelm als Hauptzelebrant des Gottesdienstes. Außerdem erwägen die Schwestern des Karmel Rödelmaier eine Singstunde ähnlich wie das Krippensingen mit kurzem Texten von ihrer Gründerin und passenden Liedern. Treffpunkt ist dann jeweils die Kapelle im Karmel Rödelmaier.

Text: Hanns Friedrich

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