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Der Neujahrstag ist das Hochfest der Gottesmutter Maria – Am Neujahrstag feiert die katholische Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria. So kann man es in den Kalendern nachlesen. Was dort nicht steht ist die Tatsache, daß das Marienfest eng mit den 12 Sternen auf der Europafahne zusammenhängt. Das gilt auch für das marianische Blau der Fahne, dem Hintergrund der goldenen Sterne. Der frühere Pfarrer von Merkershausen, Rudolf Heller, hat sich schon vor einigen Jahren damit befasst und festgestellt, dass dies auch entsprechend zu belegen ist und zwar sowohl in der Bibel als auch in der Politik.

„Die 12 Sterne in der Europafahne sind Zeichen des christlichen Abendlandes und verweisen auf das letzte Buch der Offenbarung des Evangelisten Johannes.“ Für Rudolf Heller steht fest, daß dies politisch wohl so gewollt war. Seinen Informationen zufolge haben nach dem Zweiten Weltkrieg drei katholische Staatsmänner aus Italien, Frankreich und Deutschland Überlegungen angestellt, welches Symbol man für das christliche Europa wählen sollte. Konrad Adenauer, sei einer der drei gewesen, der in diesem Zusammenhang auf das letzte Buch der Johannes-Offenbarung verwiesen hatte.

Dort heißt es: Da erschien ein Zeichen am Himmel, die Frau von der Sonne umkleidet, den Mond zu ihren Füßen, um ihr Haupt ein Kranz von 12 Sternen. Derartige Mariendarstellungen gibt es bis heute in den Kirchen, wo Maria mit einem Kranz von 12 Sternen über dem Kopf zu sehen ist. Und genau diese 12 Sterne sind vor 60 Jahren zum Symbol des christlichen Abendlandes geworden und auch in die europäische Union als Zeichen eingegangen und zwar vor dem blauen Hintergrund, dem sogenannten „marianischen Blau“. Das ist nach Aussage Hellers der Hintergrund der Europafahne.

Die 12 Sterne wiederum sind auch auf dem Euro zu finden. Für Rudolf Heller ist dabei klar, daß eigentlich jede Münze auch ein Marientaler ist. "Somit symbolisieren auch unsere Zahlungsmittel bis heute das christliche Abendland." Interessant nennt es der Geistliche, dass die Einführung der neuen Währung zum 1. Januar stattfand, dem höchsten Marienfest der Kirche. „Ich glaube nicht an Zufälle, sondern, dass alles so zusammenpasst.“ Zu Hochfest der Gottesmutter Maria heißt es in den Unterlagen, daß dies als liturgische Feier der Maria von Nazareth ein zu ordnen ist. Und zwar als Gottesgebärerin.

Papst Pius XI. führte dieses Fest im Jahr 1931 als Erinnerung an die Fünfzehnhundertjahrfeier des Konzils von Ephesus ein. Er legte es auf den 11. Oktober. Bei der Liturgiereform (1970) wurde das Fest auf den 1. Januar verlegt. Auch der 1. Januar hängt mit Ephesus zusammen. Weihnachten wurde durch Nizäa 325 zum Fest erhoben. Das Konzil von Ephesus wirkte sich auch auf die Gestaltung des Advents und in der Feier des 1. Januar als Oktavtag nach Weihnachten aus. Außer dem Triumphbogen von Santa Maria Magiore wird die Kirche Santa Maria in Trastevere zum Monument für Ephesus. Von dieser ephesinischen Begeisterung stammen die tiefgründigen Texte am Gottesmutterfest des 1. Januar.

Die Weihnachtsfreude wendet sich in ein Marienlob und ehrt die Trägerin, die den Herrn in die Welt bringt. Dieser marianische Duktus wird dem 1. Januar und seiner Liturgie gegeben und zwar  in dem Bewusstsein, dass er seit 153 vor Christus Neujahrstag ist: Das Jahr wird unter Mariens Fürbitte gestellt. Zwei geschichtliche Faktoren lassen dieses Marienlob allmählich ins Unbewusste absinken. Ferner bewirkt die Übermacht der Neujahrsbräuche, dass die Feier der Gottesmutter nicht mehr so im Vordergrund steht. Schon die liturgischen Reformen Papst Johannes XXIII im Jahr 1961 lassen die Oktav von Weihnachten wieder stärker hervortreten. Endgültig schafft das Calendarium Vaticanum 1969 den Sieg des marianischen Gedenkens. Das Gebet "Unter deinen Schutz und Schirm", das schon aus der Mitte des 3. Jahrhunderts stammt und somit das älteste Mariengebet ist, wird am 1. Januar zur Feier gebetet. Es stellt das Jahr unter den Schutz der Mutter des Herrn. Zugleich ist der 1. Januar universaler Weltfriedenstag. Text: Hanns Friedrich

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