Er spricht von einer gespannten Vorfreude, die zur Zeit sein Denken und Fühlen bestimmt und zwar im Hinblick auf seine neue, seine erste Stelle als Pastoralassistent. Bis zur fünften Klasse war er in der heimatlichen Schule, wechselte dann an das Gymnasium nach Bad Kissingen, wo er das Abitur ablegte. Er studierte in Würzburg Informatik und beendete dieses Studium im Jahr 2008. Dann reifte in ihm der Entschluss sich dem Studium der Theologie zuzuwenden. "Ich wollte eine Neuausrichtung meines Lebens und die Theologie hat mich schon immer fasziniert," sagt der heute 34-Jährige. Er verweist auf verschiedene Praktika, womit sich sein Wunsch, in der Seelsorge aktiv mitzuarbeiten, verfestigte.
Für vier Jahre wird er nun als Pastoralassistent in der Pfarreiengemeinschaft "Grabfeldbrücke" sein und dabei verschiedene Ausbildungswege durchlaufen. Im ersten Jahr wird er wegen verschiedener Ausbildungseinheiten zunächst seltener in der Pfarreiengemeinschaft zum Einsatz kommen. Ab dem zweiten "Lehrjahr" bekommt er dann mehr Verantwortung vor Ort, etwa im Religionsunterricht der Haupt- und Mittelschule oder bei der Gestaltung liturgischer Feiern. Darauf freut sich Johannes Krebs, denn er hat schon einige Ideen, die er umsetzen möchte. Natürlich sei solch eine Zeit auch dazu da, sich auszuprobieren, "das einmal umzusetzen, was ich an der Uni in den vergangenen Jahren gelernt habe."
Die Bandbreite, die er dabei im Auge hat, reicht von der Jugend- bis zur Seniorenarbeit. Wichtig ist es ihm, dass die Menschen im Grabfeld ihn und seine Arbeit ernst nehmen. Etwas, das er selbst aber auch für sich in Anspruch nimmt. "Die Menschen sollen authentisch sein, sich geben, wie sie sind und vor allem ehrlich und durchaus auch direkt sein, wenn sie Wünsche, Anliegen oder auch einmal Anregungen an mich haben." Bad Königshofen ist für Johannes Krebs seine erste Stelle und so hat er neben Pfarrer Karl Feser mit Johannes Reuter zusätzlich seinen Ausbildungsleiter und weitere Mentoren an seiner Seite. Hier kann er sich immer und jederzeit Rat holen und nachfragen.
Johannes Krebs ist ein naturverbundener Mensch, sportlich, spielt Badminton und Tennis und "ich reise und wandere gerne." Bisher waren diese Wanderungen vorwiegend in der Rhön, nun möchte der neue Pastoralassistent das Grabfeld erkunden. Dabei steht für ihn der Kontakt zu Menschen an vorderster Stelle. "Ich möchte im Kontakt zu den Leuten stehen, lasse mich dabei gerne von den Gegebenheiten in der Region inspirieren." Bad Königshofen und das Grabfeld sind ihm aus seiner Jugendzeit bekannt. Spontan nennt er das Cafe Mozart aber auch die FrankenTherme und das Schullandheim Rappershausen. "Ich will mit den Menschen ins Gespräch kommen und Brauchtum und Traditionen kennen lernen." Tradition ist wichtig, aber auch die Offenheit für neue Impulse," fügt der Pastoralassistent an.
Was sagt er zur Situation der katholischen Kirche in der heutigen Zeit? Nur kurz denkt Johannes Krebs nach, dann sagt er, dass es wichtig sei, optimistisch in die Zukunft zu blicken. "Es gibt viel zu tun und es gibt, zugegeben, auch viele Problembereiche." Dazu gehört es seiner Meinung nach, die Menschen und ihre Einstellung zur Kirche ernst zu nehmen und mit ihnen zu diskutieren. "Unsere Kirche hat so viel zu bieten, man muss es nur wissen und von unserer Seite auch nach außen tragen," sagt der neue Pastoralassistent. Dann fügt er schmunzelnd an: "Für mich ist die Zeit in Bad Königshofen und der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke ein Bereich des Lernens, des Wachsens und der Inspiration und vielleicht kann ich den einen oder anderen Akzent durch mein Wirken vor Ort setzen." Übrigens: Die Stelle als Pastoralassistent konnte sich Johannes Krebs nicht selbst auswählen, sie wurde ihm von der Diözese Würzburg vorgegeben. "Erst später darf ich mir meinen Wirkungsort selbst wählen," fügt Johannes Krebs lachend an. Text: Hanns Friedrich