Im ersten Halbjahr notiert die Geschäftsführerin 4.969 Übernachtungen, bis Ende des Jahres sind weitere 5.377 eingetragen. "Das wären dann 10.346. Zum Vergleich im Jahr 2014, ihrer ersten Jahresbilanz, waren es 5.600 Übernachtungen, die sich kontinuierlich steigerten. Die Geschäftsführerin hat es in den vergangenen fünf Jahren geschafft, das Haus nicht nur attraktiver und bekannter zu machen, sondern auch als "Einrichtung für jedermann" zu öffnen. Ab dem kommenden Monat ist jedes Wochenende ausgebucht, wobei die Gäste aus dem gesamte Bereich der Diözese Würzburg kommen. "Ja es gibt sogar viele Stammgäste und mittlerweile auch private Familientreffen aus dem gesamten Bundesgebiet." Was ihr noch Kopfzerbrechen bereitet sind die Belegungen unter der Woche. "Hier muss sich noch etwas tun."
Wenn Anne Hüttner ihren Buchungskalender für die restlichen vier Monate 2018 aufschlägt nennt sie unter anderem die Polizeiseelsorge der Diözese, die zwei Tage im Mehrgenerationenhaus St. Michael zu Gast ist. Zu den wiederkehrenden Gästen zählt das Kammerorchester aus Kitzingen. Das ist zum zweiten Mal zu Gast und zwar zu einem Probewochenende vom 7. bis 9. September. "Wahrscheinlich gibt es dann wieder ein kleines Abschlusskonzert," freut sich die Geschäftsführerin. Neu ist eine Anfrage der Akademie für Lehrerfortbildung. Hier geht es um ein Seminar zum Thema "Radfahren in der Gruppe, konkret mit Schülergruppen." Vom 22. bis 24. Oktober sind dann diese Gäste im Haus St. Michael und nutzen für Übungen auch das Sportgelände. Stammgäste sind weiterhin zum Beispiel Familiengruppen, die Kolpingfamilie Unterpreppach oder das Paarwochenende aus dem Landkreis Main-Spessart. Auch die Malteser haben das "Haus St. Michael" in Bad Königshofen als idealen Tagungsort entdeckt und sind in diesem Jahr zum zweiten Mal zu Gast. Was noch zu wenig bekannt ist: Das Mehrgenerationen- und Familienbildungshaus St. Michael in Bad Königshofen steht auch für Familienfeiern offen. "Taufen, Geburtstag, Jubiläen. Kommunion oder Konfirmationsfeiern, ja sogar Kindergeburtstage können bei uns gefeiert werden, falls im Haus, gerade an Wochenenden, die Möglichkeit besteht" sagt Anne Hüttner.
Was sagt die Geschäftsführerin zur neuen Familienseelsorgerin für das Dekanat Bad Neustadt, Regina Werner, deren Büro im Familienbildungshaus St. Michael ist und sie hier außerdem die pastorale Leitung hat? "Es gibt dadurch viele Synergieeffekte, die Wege sind kürzer, wir müssen nicht telefonieren, sondern können direkt miteinander kommunizieren." Regina Werner kann Neues in der Familienseelsorge ausprobieren. Zum Beispiel bei Familiengottesdiensten. Als Beispiel nennt Anne Hüttner die Feier der Kar- und Ostertage. Hier können neue Formen der Liturgie mit den Familien "getestet" werden. Die neue Familienseelsorgerin für das Dekanat Bad Neustadt bietet künftig zum Beispiel für jeden offene Meditationsgruppen. Weiter geführt wird der Partner-Paar-Cours. Sicher gut angekommen wird ein Filmabend "Die Hütte" oder auch die Idee von Anne Hüttner wieder Qigong ins Programm aufzunehmen oder "Schlemmen wie zu Omas Zeiten". Hier ist die Idee der Geschäftsführerin alle Generationen zusammen zu bringen. Es wird wieder einen "Tag der Ehrenamtlichen" geben und vieles mehr. "Das kann man dann in unserem neuen Programmheft nachlesen, das Anfang September erscheinen wird, und natürlich auch die Veranstaltungen buchen und besuchen."
Ein durchschlagender Erfolg für das Haus, das eben falls dazu führt, dass die Übernachtungszahlen auch in diesem Jahr wieder zugenommen haben ist das Angebot, für Radler, Wanderer oder Wallfahrer eigene Räumlichkeiten zur Verfügung zu haben, unabhängig vom Betrieb des Familienbildungs- und Mehrgenerationenhaus St. Michael. Im Nordtrakt können Vereine, Verbände, Klein- und Jugendgruppen oder Personen unterkommen, ohne an die festen Essenszeiten im Haus St. Michael gebunden sein. Es gibt einen eigenen Eingang, Aufenthaltsräume und vor allem Küchen für die Selbstverpflegung. Anne Hüttner hat vor gut einem Jahr mit dieser Idee nicht nur dem Nordbau wieder "Leben eingehaucht", sondern auch die Belegungszahlen nach oben geschraubt. "Das kommt sehr gut an und wird immer bekannter." Verwirklicht wurde ihre Idee den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub mit "Bed&Bike" für das Haus St. Michael in Bad Königshofen als Partner zu gewinnen.
Anne Hüttner verweist dabei auf den Kurort, die Therme, Wellness, Wander- und Radfahrmöglichkeiten und vieles mehr. "Ich habe alles vor Ort, was ich für unsere Angebote benötige." 100 Betten hat das Familienbildungshaus der Diözese Würzburg. Wichtig ist Anne Hüttner bei allem das Personal, das ihre Ideen und Umstrukturierungen wie bisher mitträgt. Was hat sie noch vor? Mindestens zwei behindertengerechte Zimmer möchte sie einrichten und so ein neues Klientel werben. Auch im Haus selbst müsste sich noch einiges verändern. Aber da muss die Diözese als Eigentümer mitspielen. Was ansteht ist eine energetische Sanierung, denn das Haus wurde in den 1964er Jahren gebaut. "Hier gibt es einiges zu tun." Im vergangenen Jahr wurde das Mehrgenerationenhaus an die Fernwärmeversorgung Bad Königshofen angeschlossen und geht damit auch hier neue Wege. Mehr Informationen gibt es zum Familienbildungshaus der Diözese Würzburg auf der Internetseite www.familienbildungshaus.de oder unter 09761-91060.
Autor: Hanns Friedrich