Die Ehrennadel in Gold ist die höchste Auszeichnung, die die Caritas zu vergeben hat. Sie sei Zeichen der Dankbarkeit für die treuen Dienste der vergangenen Jahre, sagte der Domkapitular, der gemeinsam mit Caritas Geschäftsführerin Angelika Ochs die Auszeichnung überreichte. Zuvor hatte Angelika Ochs den beruflichen Weg von Monika Müller in der Sozialstation St. Peter in Bad Königshofen kurz skizziert. Sie erinnerte an das Jahr 1981, als der damalige Stadtpfarrer, Dekan Franz-Paul Geis ihr die Leitung der damals noch jungen Sozialstation anvertraute. In den Jahren danach sei sehr viel geschehen. Neben der obligatorischen Pflege der Patienten kamen neue Dienste wie „Essen auf Räder“ hinzu ebenso zahlreiche Betreuungskräfte, die die Patienten in der heimischen Umgebung umsorgte. Durch Pflegeentlastungstage in der Sozialstation wurden pflegende Angehörige entlastet.
Für die Leiterin Monika Müller bedeutete dies, aber auch, dass ihre tägliche Arbeit durch bastelnde, singende oder laut musizierende Patienten unterbrochen wurde. Das führte letztendlich dazu, dass eine Erweiterung notwendig wurde (wir berichteten). Damit hat sich die Sozialstation St. Peter auf das doppelte der Fläche vergrößert, die Mitarbeiterzahl stieg auf 35. "Das ist das Vielfache von dem, was Du am Anfang zu leiten und zu führen hattest." An Höhen und Tiefen erinnerte die Caritas-Geschäftsführerin, die Monika Müller in ihrer Leitungsaufgabe durchlebte. Unterstützt wurde sie durch die stellvertretende Pflegedienstleitung Rita Kleinhenz und Teamleiterin Heidi Kürschner. "Ein Dreamteam", wie Angelika Ochs betonte. Wichtig sei es nun, dass die Nachfolgerin von Monika Müller in diesem Team angenommen wird und die gute Zusammenarbeit erhalten bleibt. Schließlich nannte Angelika Ochs noch ein besonderes Steckenpferd von Monika Müller: Das Qualitätsmanagement. Immer schnitt die Station mit der Traumnote 1,0 ab. Monika Müller habe als Pflegedienstleiterin immer gewusst, was in "ihrer Station passiert." Wichtig sei ihr persönlich die Weiterbildung zur Palliativfachkraft gewesen. "Die Begleitung von Trauernden, die Begleitung von Sterbenden war immer ein Thema hier in der Station." Nun widmet sich Monika Müller ihrer Familie und vor allem ihrem Enkelkind und ihrem Mann. Eine Bitte hatte Angelika Ochs abschließend: "Monika, schau gerne herein zu uns und schau mit uns auf Deine Sozialstation St. Peter, deren Gesicht Du lange Zeit warst.“
Ihr Beruf sei auch ihre Berufung gewesen, sagte der stellvertretende Landrat Josef Demar. Kompetenz und Herzlichkeit hätten Monika Müller ausgezeichnet. Die Wertschätzung, die ihr bei der Verabschiedung entgegen gebracht wird, zeige dies deutlich. "Du warst mit Deiner Station eine helfende Hand und damit ein Gewinn für den gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld und hinterlässt goldene Spuren." Dank sagte Josef Demar aber auch an den Ehemann mit den Worten: "Hinter jeder starken Frau steht ein starker Mann!". Monika Müller sei jederzeit eine kompetente Ansprechpartnerin gewesen, sagte Bürgermeister Thomas Helbling und einer der "Engel der Caritas". Sie und ihre Mitarbeiterinnen hätten dafür gesorgt, dass pflegebedürftige Menschen zu Hause bleiben und hier umsorgt werden. Dafür gelte ihr und der Station ein besonderes Dankeschön.
Den barmherzigen Samariter stellte Pfarrer Karl Feser in den Mittelpunkt seiner Abschiedsrede und sprach den Priester und den Levit an, die um den Verletzten einen großen Bogen machten, ihm aber nicht geholfen haben, weil sie vom Tempel kamen und damit Feierabend hatten. Der Samariter habe ihm aber geholfen. Mit diesem Gleichnis aus der Bibel sei auch die Arbeit der Sozialstation und der von Monika Müller vergleichbar. Hier mache man keinen Bogen um Menschen, die Hilfe brauchen. Nächstenliebe stehe im Vordergrund. Etwas, das in der heutigen modernen Gesellschaft oft vergessen wird, wozu auch die persönliche Zuwendung zählt. Mit ihrer Freundlichkeit, Herzlichkeit und ihrem Lächeln habe Monika Müller der Sozialstation St. Peter ein Gesicht gegeben. Die Kooperation mit der örtlichen Kirche war sehr gut. Der Pfarrer erinnerte an gemeinsame Gottesdienste und Andachten. Das alles verdeutliche das Gesicht der Ortskirche, das es nicht verlieren dürfe.
Die Gemeinsamkeiten und Gegensätze stellte Johanna Dietz, Gesamtleitung ambulanter Altenhilfe (Mellrichstadt), heraus. "Während Monika Müller besonnen reagierte, hatte ich schon ins Fettnäpfchen getreten." Bewundernswert nannte Johanna Dietz die Führung der Sozialkstation mit den Qualitätssigeln und der Note 1,0 durch den Medizinischen Dienst. Eine gute Nachbarschaft sei es gewesen und öfter einmal habe man sicher dazu verholfen, dass die Geschäftsführung "graue Haare bekommen hat." Für Monika Müller stand die Aufgabe, den Menschen zu helfen immer im Vordergrund. "Das ist ein Schatz, der dich auszeichnet und den nimmst Du jetzt als Dankeschön mit." Rita Kleinhenz, stellvertretende Pflegedienstleiterin erinnerte an die Anfangstage in der Klosterstrasse und daran, dass 1981 Monika Müller von Brigitte Götz, die Leitung übernommen hatte. Sie habe sich weitergebildet, die Station nach vorne gebracht und viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit gelegt. Dafür gebühre ihr Respekt und Wertschätzung.
Für die Teamleitung dankte Heidi Kürschner, vor allem dafür, dass ihr Monika Müller mit Rat und Tat zur Seite stand. "Du hast mit uns immer nach Lösungen gesucht und wir haben sehr viel von dir gelernt." Viele Veränderungen habe es gegeben, die nur gemeinsam zu bewältigen waren. "Danke dafür und für Dein Vertrauen!" Melanie Homer und Kristina Stürmers sagten in Gedichtform Dank für die vergangenen Jahre und Elisabeth Radina trug ein "Engelgedicht" zum Abschied vor. Musikalisch hatten Jenny und Elke Schneidawind dem Abend einen besonderen Rahmen gegeben. Die scheidende Pflegedienstleiterin Monika Müller sprach von einer wunderschönen Abschiedsfeier und erinnerte an das Jahr 1981, als sie mit vier Mitarbeiterinnen und zwölf Patienten begonnen hatte. Heute sind es an die 200 Patienten und über 35 Mitarbeiter, sowie Praktikanten und Auszubildende. Dank galt den vielen Wegbegleitern, aber auch allen, die von der Station als Patienten betreut wurden, sowie deren Angehörige für das gute Miteinander. "Ich werde meine Sozialstation vermissen, kann aber stolz und zufrieden auf meine Zeit zurück blicken.!"
Autor: Hanns Friedrich