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Abschied von Pflegedienstleiterin Monika Müller – Mit einem Gastwirt hat Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg, die Aufgaben einer Sozialstation vergleichen. Anlass dafür war das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. Der Gastwirt sei esletztendlich gewesen, der die Betreuung und Pflege des "unter die Räuber gefallenen Menschen" übernommen hatte. Er habe zwar Geld bekommen, man wisse aber nicht, ob das ausreichte und wie lange er den Verletzten pflegte und verköstigte. So sei es auch bei der Caritas. "Sie ist der Wirt, der die Arbeit macht, weiss aber nicht, ob die Refinanzierung erfolgt."

Auf die Verabschiedung von Pflegedienstleiterin Monika Müller eingehend meinte der Vorsitzende des Caritasverbandes der Diözese Würzburg, dass viele an solch einem Tag Danke sagen und damit ihre Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Er erinnerte an eine Teilnehmerin bei einem Ausbildungstag, die gefragt wurde, warum sie ausgerechnet den Pflegeberuf gewählt hat. "Ihr Antwort: Um der Menschen willen!" Etwas, das den Domkapitular beeindruckte, vor allem, weil viele junge Menschen diesen Beruf wählen, auch im Hinblick darauf, "zu wissen, dass man in diesem Beruf keine Reichtümer sammeln kann." Weiterhin müsse man mit den Menschen zurecht kommen, die gepflegt werden und die oft nicht immer einfach sind. Dies gelte auch für Angehörige.

Hinzu komme die Aus- und Weiterbildung mit der Pflegetechnik und dem notwendigen Wissen. "Das alles braucht Bereitschaft, die von Herz zu Herz gehen muss. Der Domkapitular sprach von seiner früheren Pfarrei in Kleinostheim, wo ihm bei den monatlichen Krankenbesuchen ein alter Mann gesagt hatte: Wenn die Schwester von der Caritas kommt, geht mir das Herz auf." Das mache deutlich, dass der Besuch der Caritas-Schwester weit über die Pflege hinaus gehe. Der Mann habe gespürt, dass hier Menschen zu ihm kommen, die ihn begleiten. Auf den Mehrwert der Caritas ging der Vorsitzende des Caritasverbandes der Diözese Würzburg ein, etwas, das man nicht beschreiben könne. "Das kann man nur erleben, eben von Herz zu Herz". Der betreute Mensch spüre, dass Gott ihm einen guten Menschen zur Seite stellt." Mitarbeiter einer Sozialstation nannte Clemens Bieber damit "Handlanger für den lieben Gott."

Dann streife er das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Ein Fremder sei es gewesen, der dem Verletzten half und seinen Weg abgebrochen hat. "Sicher hatte er es auch eilig, wie Priester und Levit vor ihm." Der Bischof von Erfurt habe einmal gesagt, dass jeder den barmherzigen Samariter kennt, nie aber über den Wirt etwas erzählt wird. Der Samariter habe zwar Großes getan, sogar Geld auf den Tisch der Gastwirtschaft gelegt und die Versicherung gegeben, er werde zurück kommen und, wenn das Geld nicht ausreicht, die Schulden begleichen. Niemand wisse aber, ob er  wirklich zurück gekommen ist und ob das Geld gereicht hat. Domkapitular Clemens Bieber: "Für mich ist die Caritas der Wirt, der die Arbeit tut, weiss aber nicht, ob eine Refinanzierung erfolgt." Sein Dank galt Pflegedienstleiterin Monika Müller für ihre beispielhafte Einsätze, den Ausbau der Station und die vielen Dienste an den Menschen."

Autor: Hanns Friedrich

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