logo pg Grabfeldbrücke
Alice Düchs, Pastoralreferentin der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, hatte sich für die Kinderkirche am vergangenen Sonntag etwas Besonderes einfallen lassen: Eine Kinderkirche im Altarraum der Stadtpfarrkirche. Dort saßen Kinder und Eltern um den Altar, direkt am großen Adventskranz. Adventliche Lieder wurden gespielt und gesungen und dann stand das Licht der Kerze im Mittelpunkt. Eine Kerze, die einen Schneemann und eine Papierlaterne mit verschiedenen Motiven "ins Licht setzte."

Die Pastoralreferentin befasste sich dann aber mit dem Thema "Ankunft Christi an Weihnachten." Dazu gehörte auch das Marientragen in Bad Königshofen. Ein Kind durfte die Marienfigur auspacken und den anderen zeigen. Für die Weihnachtsgeschichte ist aber der Hochaltar der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen ganz besonders geeignet. "Wo seht ihr denn an dem Altar das Weihnachtsgeschehen?" Eine Frage, bei der die Kinder nicht lange suchen mußten. Sie zeigten auf das goldglänzende Altarblatt, auf dem die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem dargestellt ist. "Viele Engel sind zu sehen und auch Ochs und Esel, " sagten die Kleinsten.

Alice Düchs verwies auf den großen Stern über der Krippe und zeigte auf die kleineren Sterne, die ebenso dort zu sehen sind. "Schaut einmal ein Bild weiter, da könnt ihr sehen, wie Gott Vater die Erde erschaffen hat", sagte die Pastoralreferentin. Sie bat die Kinder auf die Hand von Gott Vater zu schauen. "Da ist ein Stern, den er in der Hand hält", sagten die Kleinsten. Das erinnert an die Erschaffung der Gestirne, erfuhren sie und schließlich wurde deutlich, daß der Künstler sich bei beiden Bildern etwas gedacht hatte. "Die Sterne kommen aus der Hand von Gott Vater und weiten sich bis zum Stall von Bethlehem aus."

Kurz erfuhren Kinder und Erwachsene mehr über die Geschichte des Bad Königshofener Hochaltars, der 1934 aufgestellt wurde. Der damalige Stadtpfarrer, Geistlicher Rat Adam Pfeuffer hat ihn von dem Münchner Künstler Thomas Buscher entwerfen und bauen lassen. Er starb allerdings über sein letztes Werk. Deshalb sind von ihm lediglich die Engel links und rechts des Tabernakels, aber auch Gottvater geschnitzt. Buscher hat in den Altar aber eine weitere Besonderheit geschnitzt: Mitten unter der Engelsschar, die bei der Erschaffung der Erde dabei ist, ist ein Frau mit einer Krone zu sehen. "Das soll versinnbildlichen, daß damals schon Maria auserwählt war, um den Sohn Gottes auf die Welt zu bringen", erfuhren die Kinder.

Dann ging es zu einem weiten Bild im linken Seitenschiff der Kirche, das ebenfalls die Weihnachtsgeschichte zum Inhalt hat. Der flämische Maler Oswald Onghers hat sie gemalt. Auch hier gibt es besondere "Hingucker". So sind die Balken am Stall von Bethlehem so angeordnet, daß sie ein großes Kreuz ergeben. Wohl als Hinweis auf den späteren Kreuzestod Jesu. Dann zeigte Alice Düchs auf einen Jungen, der fragend zum Vater schaut, der wiederum ein Lamm unter dem Arm trägt. Das könnte Johannes der Täufer sein, der ja Christus verkündet und später auch getauft hat. "Das Lamm wiederum versinnbildlicht das Lamm Gottes." Schließlich zogen Kinder und Erwachsene noch mit ihren Lichtern und Laternen durch das Gotteshaus, bevor ein gemütliches Beisammensein im Pfarrgemeindehaus den adventlichen Nachmittag der Kinderkirche beendete.  Text: Hanns Friedrich

­