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Osterweg der Kindergarten- und Grundschulkinder – Was hat es mit dem Palmsonntag auf sich und warum stehen an diesem Tag die Palmzweige im Mittelpunkt? Diese Frage beantwortete Rita Funk beim "Osterweg für Kinder" in der Sakristei von Althausen. Kindergartenkinder und Schülerinnen der 1. bis 4. Grundschulklasse waren dazu eingeladen und ließen sich den Hintergrund des Palmsonntag erläutern. Dies geschah zunächst durch kleine Figuren, mit denen der Einzug Jesu in Jerusalem nachgestellt wurde. "Da hatten die Leute nicht nur ihre Kleider ausgebreitet, sondern auch Ölzweige in der Hand." Nachdem es solche Ölzweige aber im Grabfeld nicht gibt, sind es die Palmkätzchen, die genommen werden, erklärte Rita Funk.

Palmen, so erfuhren die Kinder, wurden in vielen Gegenden als heilige Bäume verehrt. Im Mittelmeerraum galten sie von alters her als Sinnbild des Lebens und des Sieges, in Israel sind sie das Symbol für die Unabhängigkeit und den siegreichen König. Von daher stellte der so gestaltete Einzug Jesu in Jerusalem auch für die Römer damals eine besondere Provokation dar. Der Esel wiederum war ein Sinnbild des gewaltlosen Friedenskönigs und der Bescheidenheit.

Die Palmenweihe gehörte früher, bevor sie in vielen Gegenden auf den Palmsonntag verlegt wurde, zu den heidnischen Ostergebräuchen. Die geweihten Zweige sollten nicht nur das Haus bis zur nächsten Erneuerung vor Blitz und Feuersgefahr schützen, sondern sie wurden auch mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen der Osterfeuer in den Ecken der Felder eingesteckt oder vergraben, um diese fruchtbar zu machen.

In den katholischen Kirchen wird in der Liturgie am ersten Tag der sogenannten "Heiligen Woche" mit Palmweihe und -prozession an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert. Bekanntes Palmsonntagslied ist dabei "Singt dem König Freudenpsalmen".  Überliefert ist in der Bibel, daß die Menschen ihre Kleider ausbreiteten und "Hosanna dem Sohne Davids" riefen. Die Lesung der Passion am Palmsonntag wiederum entspricht altrömischer Liturgietradition, die Prozession ist aus dem altgallischen und ostkirchlichen Brauchtum übernommen. Die Passion wird in „verteilten Rollen“ vorgetragen, wobei einer die Worte Jesu spricht, einer die des Evangelisten und der dritte die Worte aller sonstigen Personen.

Die evangelische  Perikopenordnung sieht als Evangelium die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem vor, während die Leidensgeschichte nur dem Karfreitag zugeordnet ist. Die liturgische Farbe des Sonntages Palmarum ist violett. In der Liturgie entfallen an diesem Sonntag Gloria und das Halleluja.

Doch zurück nach Althausen. Hier sagte Rita Funk, daß die Segnung der Palmzweige und der anschließenden Gottesdienst in Althausen am Samstag um 18.30 Uhr stattfindet. Und für diese Palmprozession schmückten die Kinder, natürlich auch mit Hilfe ihrer Eltern, ihre Palmzweige mit vielen bunten Schleifchen ganz besonders schön. Immer wieder mußten Mutter oder Vater da noch ein Schleifchen und auch dort noch etwas Buntes anbringen. Dann zeigten die fleißigen Bastler ihre Werke  nicht ohne Stolz Rita Funk. Die war über die bunten Palmzweige sichtlich begeistert und lud zum Schluß zur Palmprozession und Gottesdienst am Samstag um 18.30 Uhr ein. Text: Hanns Friedrich

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