logo pg Grabfeldbrücke

Die Kirchengemeinde Trappstadt feiert am Dienstag, 26. Juli das St. Annafest. Es ist dies auch das Dorfpatrozinium, sagt Diakon Konrad Hutzler. Gottesdienst ist um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche.

Nachdem Pfarrer Florian Herzog noch krank ist, wird ein indischer Priester aus Wülfershausen den Festgottesdienst zelebrieren. Diakon Konrad Hutzler verweist auf die derzeit schwierigen Zeiten, sollte man trotzdem mit Mut uind Gottvertrauen die Sitten und Bräuche aufrecht erhalten.Gerade die Heilige Mutter Anna zeigt durch ihr Leben und Wirken eine beispielhafte Demut, ein unerschütterliches Gottvertrauen aber auch aktives, gutes Handeln. Werte, die gerade in unserer Zeit so wichtig sind, schreibt der Diakon zum Annafest. Aus einen alten Annabüchlein zitiert er: Niemand versteht es, niemand glaubt es, niemand begreift es, wie viele große Gnaden der gütige Gott den andächtigen Verehrern der heiligen Mutter Anna mitteilt. Offen bar sei, dass durch die Anrufung der Heiligen Annaviele von den größten Bedrängnissen erlöst, aus drohenden Gefahren errettet und in der schwersten Not wunderbar getröstet wurden. Gerade diese gutenWerke könne man heute dringend brauchen, sagt Konrad Hutzler. Er lädt deshalb all ein, zu diesem Gottesdienst auch mit Sorgen und Nöten zu kommen. Natürlich werden an diesem Tag die bekannten Annalieder gesungen. "Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, besonnen und klug aus der guten Vergangenheit Lebenskraft zu schöpfen und Optimismus und Hoffnung zu zeigen.

Informationen zur Heiligen Anna

Die heilige Anna ist die Mutter Marias und damit Großmutter Jesu. Viele Kirchen im In- und Ausland sind nach ihr benannt. Ihr Gedenktag – und der ihres Ehemannes Joachim – ist der 26. Juli. Der Name Anna kommt aus dem Hebräischen und bedeutet "Jahwe hat sich erbarmt". Er steht für Liebe, Gnade, Anmut. Das Neue Testament berichtet nichts über Anna und ihren Mann Joachim. Namentlich erwähnt werden die Großeltern Jesu zum ersten Mal im so genannten Protoevangelium des Jakobus, einer apokryphen Schrift. Es erzählt folgende Legende: Anna und Joachim sehnen sich viele Jahre vergeblich nach einem Kind. Immer wieder bitten sie Gott darum. Nach langen Jahren endlosen Wartens erscheint Joachim in der Wüste ein Engel und verkündet ihm die Geburt einer Tochter. Auch seine Ehefrau Anna erlebt eine Engelerscheinung und die Verheißung eines von Gott auserwählten Kindes. Anna und Joachim sprechen über die gemeinsame Vision. Nach neun Monaten kommt ein Mädchen zur Welt. Die Eltern nennen es Maria..

Im Alter von drei Jahren bringen sie die Tochter zum Tempel in Jerusalem. An diesen Tag erinnert noch heute das Fest "Mariä Opferung" am 21. November. Auffällig sind Parallelen zu anderen biblischen Erzählungen, die von der Geburt eines für die Heilsgeschichte bedeutsamen Nachkommens berichten. Wie Abraham und Sara durften sich auch Anna und Joachim im hohen Alter über ein Kind freuen. Und wie Maria ein Engel erschien, um ihr die Geburt eines Sohnes zu verkünden, so erschien Anna und Joachim ebenfalls ein Engel mit der guten Nachricht über die baldige Geburt einer von Gott auserwählten Tochter.

Anna und Joachim sollen in der Nähe des Bethesda-Teiches in Jerusalem gewohnt haben. Dort wurde im Jahr 1142 die St.-Anna-Kirche errichtet. Sie ist die älteste erhaltene Kreuzfahrerkirche. Als Sultan Saladin Jerusalem 50 Jahre später eroberte, machte er aus ihr eine Koranschule. Davon zeugt noch heute eine arabische Inschrift über dem Hauptportal. Erst im Jahr 1856 gelangte das Gebäude wieder in christlichen Besitz. Es war ein Geschenk des damaligen Sultans an Napoleon III. – als Dank für dessen Unterstützung beim Krimkrieg. Nach umfassenden Restaurierungsarbeiten übernahmen die "Weißen Väter", ein katholischer Orden, die St.-Anna-Kirche. Sie zählt zu den schönsten noch erhaltenen romanischen Kirchen in ganz Jerusalem.

Im Jahr 1481 ließ Papst Sixtus IV. den Gedenktag der Anna in den römischen Kalender aufnehmen. Und 1584 legte Papst Gregor XIII. ihren Festtag auf den 26. Juli. In dieser Zeit erreichte die Verehrung der Heiligen Anna ihren Höhepunkt. Ihr zu Ehren wurden Kirchen und Kapellen gebaut. Da Anna an einem Dienstag gestorben sein soll, wird an diesem Tag besonders an sie gedacht – vor allem an den neun Dienstagen vor Ostern. Im Rahmen des Annenkults entstanden zahlreiche Bruderschaften, die den Namen der Heiligen trugen. Sie bildeten sich aus Laienbewegungen. Die Mitglieder hielten eigene Andachten, veranstalteten Wallfahrten und Prozessionen.

Anna ist die Patronin der Mütter und der Ehe, der Hausfrauen, Hausangestellten, Ammen, Witwen, Armen, Arbeiterinnen, Bergleute, Weber, Schneider, Strumpfwirker, Spitzenklöppler, Knechte, Müller, Krämer, Schiffer, Seiler, Tischler, Drechsler, Goldschmiede; der Bergwerke; für eine glückliche Heirat, für Kindersegen und glückliche Geburt, für Reichtum und Wiederauffinden verlorener Sachen und Regen; gegen Gicht, Fieber, Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen, Gewitter.

Autor: Hanns Friedrich

­