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Gottesdienste an Heilig Abend – Was hat sich, seit der Geburt Christi in der Welt verändert? Diese Frage stellte Pfarrvikar Paul Mutume bei der Christmette in Eyershausen. "Die Großen sind reich, Krieg, Terror und Hass beherrschen die Menschen, die Armen leben in einfachsten Verhältnissen. So war es auch vor mehr als 2.000 Jahren, als die Herrscher in ihren Palästen lebte, das Volk arm dran war." Deshalb waren es primitive Leute, Hirten, die zur Krippe kamen. "Hätte man den Königen und Herrschen gesagt, dass in einem Stall Gott geboren wurde, wäre das für sie wohl eine Fantasiegeschichte gewesen."

Auch heute  könnten sich viele nicht vorstellen, dass im Stall von Bethlehem der Grundstein für die Kirche Jesu Christ gelegt wurde. Seit mehr als 2.000 Jahren hätten die Menschen Hoffnung und Vertrauen auf das Licht, das in der Finsternis leuchtet. "Es ist eine Hoffnung, die sich nicht unterkriegen lässt." Das sei das besondere, alljährlich Weihnachtsgeschenk, das man dem Kind in der Krippe zu verdanken habe.

In der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen erinnerte Pfarrer Karl Feser an das älteste frühchristliche Weihnachtsbild. Es zeigt das Kind in der Krippe und Ochs und Esel. Keine Hirten, keine Schafe ohne Maria und Josef. Die Tiere würden auf eine Schriftstelle des Propheten Jesaja verweisen: Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn. Das mache deutlich, zu wissen, wo man hingehört und wer dieses Leben geschenkt hat. Es gehe darum sich Gott und besonders diesem Kind zuzuwenden. Der Pfarrer erwähnte den Evangelisten Lukas, der von wenigen Hirten schreibt. Dies sage doch nichts anderes, als dass Gott einfache Menschen beruft. Die Hirten wurden damit durch die Botschaft des Engels zu Propheten. Ins Blickfeld gerückt werde in der Weihnachtsgeschichte auch Maria, die die Worte der Hirten versteht und "alles, was geschehen war, in ihrem Herzen bewahrte.“ Maria sage damit: Das Wesentliche ist nur zu sehen, wenn man tiefer schaut.

Gott habe sich auf die Menschen eingelassen. Das sei das Geheimnis von Gottes großer Liebe zu den Menschen." Die Krippe nannte Pfarrer Feser ein Bild voller Zuversicht und Hoffnung, Jeder könne sich hier finden und sei in das Geschehen von Bethlehem mit eingebunden: "als Ochs, Esel, Schaf, Hirte, Maria, Josef, als Engel oder sonst eine Figur. So könne man das Geschehen nur in Ehrfurcht bestaunen "und uns beschenken lassen, vom großen und gewaltigen Gott, der sich als Kind zeigt und in unsere Mitte kommt." In der evangelischen Kirche warf Pfarrer Lutz Mertten die Frage auf, ob es wohl sehr still im Stall von Bethlehem war, vielleicht nur das Kind geschrieen hat. Josef habe sich gefragt, ob er seiner jungen Frau und dem Buben das Leben bieten kann, das sie verdient haben.  Er sagte sich, dass er, wie sehr er sich auch bemühen wird, in der Geschichte keine Rolle spielt. Die Hirten hatten auch keinen Gesprächsstoff, denn sie kannten Maria und Josef nicht, die aus Nazareth kamen. Ihnen selbst seien Steuererleichterungen und wirtschaftliches Wachstum versprochen worden. Sie fragten sich für wen? "Das Gotteshaus strotzt nur so von Prunk und Gold und auch auf den Regierungsbänken haben sie keine finanzielle Sorgen. Nur bei ihnen kommt vom wirtschaftlichen Aufschwung nichts an.

Auch die Weisen aus dem Morgenland schwiegen, weil sie den Neid auf den Wohlstand fürchteten. "Sie bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe – das können sie sich leisten. Aber sehen die, die sie mit neidischen Blicken betrachten, aber nicht erkennen, welche Mühe sie dafür auf sich genommen haben. Als das Kind schreit ist es als ob es Widerspruch gegen so viel Stille einlegt. Die Könige lächeln es freundlich an, schnalzen mit der Zunge, aber es in den Armen wiegen können sie es schlecht, sie halten ja noch Gold, Weihrauch und Myrrhe fest in ihren Händen. Die Hirten wagen es nicht es mit ihren rauen Arbeiterhänden zu berühren. Dann aber nahmen Hirten und Könige doch das schreiende Kind und schließlich habe Maria zu Josef gesagt: Nimm es, Du bist der Vater. Sie sei sich ganz sicher gewesen, dass Gott ihr bewußt diesen Mann an die Seite gestellt hatte. Als beide das Kind halten, schreit es nicht mehr. Still wurde es aber nicht im Stall, denn die Hirten wollten von den Königen wissen, was es mit dem Stern am Himmel auf sich hat. Die drei Weisen wiederum, erfuhren, wie man Schafe schert, Wäsche wäscht und Socken stopft. Und Maria und Josef schmiedeten Pläne für die Zukunft. Pfarrer Lutz Mertten: "Vielleicht war es ja so. Nicht? Aber es könnte noch so werden."

Autor: Hanns Friedrich

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