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Ökumenischer Dankgotttesdienst am Bienenzentrum Rhön-Grabfeld – Auf die soziale Arbeit, die Vereine leisten, verwies der evangelische Pfarrer Andreas Biesold zu Beginn des ökumenischen Dank-Gottesdienstes im Bienenzentrum Bad Königshofen. Hintergrund war das 150-Jährige Bestehen des Vereins, das am Wochenende gefeiert wurde. Vereine hätten die soziale Arbeit gemeinsam im Sinn und das sei auch das erklärte Ziel. Das habe vor 150 Jahren zur Gründung des Imkervereins in Königshofen im Grabfeld geführt. Die soziale Idee sei dabei wohl auch gewesen, die Schöpfung zu bewahren. Gerde die Bienenvölker seien es, die zeigen, wie sensibel ihre Welt ist und wie wichtig es heute ist, "die Schöpfung nicht an die Wand zu fahren."

Das sei etwas, das der Imkerverein Bad Königshofen heute noch pflege. Es seien urbildliche Themen, nämlich sich um die Schöpfung Gottes zu kümmern. Die soziale Ader spielte denn auch bei der Kollekte eine Rolle. Die ging nämlich zu gleichen Teilen an die Kindergärten in Bad Königshofen und Saal an der Saale. In seiner Ansprache erinnerte Diakon Rudi Reuter dann an das Jahr 1863, als der Imkerverein  in Königshofen aus der Taufe gehoben wurde. Vor 150 Jahren regierte der bayerische König Maximilian. Die Franken waren zu dieser Zeit 60 Jahre im Königreich Bayern.

 Auch damals änderten sich die Zeiten und es gab Jahre des großen Umbruchs auch bei der Imkerei. Anstelle der Bienenkörbe wurden die Holzrähmchen entwickelt und auch die Honigschleuder kam auf. Das Problem damals war, daß 50 Jahre zuvor die Zuckerrübe dem Honigmarkt den Rang abgegraben hatte. Bei der Bienenhalterei zählte man damals vor allem auf die Lehrer, Pfarrer und die Eisenbahner. Sie, so war man damals der Meinung, hätten die meiste Zeit, um sich um die Imkerei zu kümmern. So entstand zum Beispiel das Bild vom bienenzüchtenden Pfarrer und man erinnert sich an paradiesische Bilder. Es war eine Zeit, in der die Pfarrer noch Zeit hatten und zum Beispiel ihren Garten und die Bienen pflegten.

 Der Diakon ging auf den evangelischen Gemeindebrief ein, in dem auf die Bienen und den Lebensraum dieser Tiere eingegangen wird. Erschreckend sei das Bienensterben, das seit Jahren vorherrscht. Grund dafür seien wohl unter anderem Mittel, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Deshalb hätten die Imker Kontakt mit Landwirten aufgenommen und im April habe nun auch die Europäische Kommission reagiert und einige dieser für Bienen gefährliche Stoffe aus dem Verkehr gezogen. Erwähnenswert fand es der Diakon, daß der Schutz für das Saatgut wiederum das Leben der Bienen gefährdet

 Es zeige sich damit, daß "wieder einmal etwas aus dem Ruder läuft." Der Prediger erinnerte an die 70er und 80er Jahre, an das Waldsterben, das Abholzen des Regenwaldes, die Vogelgrippe und nun das Bienensterben. Reuter sprach von der christlichen Tradition, der Schöpfungsgeschichte, sie sie sich der Mensch vorstellt. Erst durch Gottes Lebensatem sei er ein lebendiges Wesen geworden. Und, der Schöpfte legte den "Garten Eden" in die Hände des Erdlings, daß er diesen bewahren und bebauen soll. Wichtig sei auch heute zu wissen, daß der Mensch Diener und Beschützer dieses Gartens sein sollte. Umsichtiges Handeln des Menschen sei gefragt. "Wir sind Teil der Natur, sollten sie schützen und in und mit ihr leben!"

 Pfarrer Andreas Biesold meinte zum Abschluss des ökumenischen Gottesdienstes am Bienenzentrum Rhön-Grabfeld, daß man den Schutz Gottes oft nötiger habe, als manch einer glaubt. Markus Gütlein, Vorsitzender des Imkervereins Bad Königshofen dankte im Anschluss Pfarrer Andreas Biesold und Diakon Rudi Reuter für den Gottesdienst und überreichte ein Präsent. Kurz ging er dann auf die Geschichte "150 Jahre Imkerverein" ein und hieß mit Walter Kern, den Ehrenvorsitzenden, stellvertretenden Landrat Kurt Mauer sowie Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Biosphärenreservates Rhön besondere Gäste willkommen. Sein Dank galt dem Imkerverein Münnerstadt, der mit einer Fahnenabordnung vertreten war, sowie allen Vereinsvorsitzenden und denen, die zum Gottesdienst und dem Abendprogramm gekommen waren. Dazu gehörten dann Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner, die in ihren Sketchen natürlich auch speziell auf die Imkerei eingingen und, wie immer, die Lacher auf ihrer Seite hatten. Die Stadtkapelle hatte an diesem Abend dann die musikalische Umrahmung übernommen.     Text: Hanns Friedrich

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