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Das Diözesanmuseum Karthause in Astheim war über Jahrzehnte ein Ausstellungsort für sakrale Gegenstände aus unterfränkischen Kirchen und privaten Leihgebern. Nun trennt sich die Diözese davon und gibt die vorhandenen Leihgegenstände an die jeweiligen Besitzer zurück.

So wurde bereits das „Heilige Grab“ des Barockmalers Johann Peter Herrlein an seinen Entstehungsort Kleineibstadt ausgeliefert und dort in den Kar- und Ostertagen erstmals nach zwei Jahrhunderten wieder aufgebaut (wir berichteten). In dieser Woche war Sammlungskurator Christoph Deuter mit weiteren Exponaten in Bad Königshofen und Saal an der Saale. Oftmals ist es nicht einfach, die jeweiligen Besitzer hinzuweisen, dass Kunstgegenstände aus ihrer Pfarrei im Diözesanmuseum Astheim waren. „Viele Leihgeber von damals, das war meist in den 1970er Jahren, wissen das nicht mehr, weil sie selbst es nicht veranlasst hatten,“ sagt Diözesankonservator Wolfgang Schneider. Ihm obliegt die Aufgabe, die einzelnen Leihgeber anzuschreiben, auf das Exponat aufmerksam zu machen und zu bitten, es wieder zurück zu nehmen.

Bezirksheimatpfleger Professor Klaus Reder ist es wichtig, dass die Exponate nicht in einem Depot aufbewahrt, sondern gezeigt werden. Das sei auch der Hintergrund des Museums gewesen. „Hier wollte man religiöse Volkskunst zeigen, Bilder, sakrale Gegenstände, aber auch Sammlungen von unterfränkischen Pfarrern, die sich intensiv mit dem Thema Volksfrömmigkeit befassten.“ Deshalb sollen die zurück gegebenen Kunstwerke nicht verwahrt, sondern gezeigt werden. So zum Beispiel der Hausaltar der Pfarrei Saal an der Saale. Der Diözesankonservator weiß, dass das Altärchen vermutlich das Modell für den nicht ausgeführten Hochaltar in der Wallfahrtskirche auf dem Findelberg war. Datiert wird das kleine Kunstwerk auf das Jahr 1777.

Rüdiger Umhöfer von der Saaler Kirchenverwaltung sagt dazu, dass ihm bekannt ist, dass der kleine Altar einst im Eingangsbereich des Schwesternhauses, dem früheren Pfarrhaus, stand. Es ist Eigentum der Kirchengemeinde und könnte zum Beispiel an Fronleichnam kommenden Jahres aufgestellt und damit der Öffentlichkeit gezeigt werden. Unter den rund 600 Kunstwerken des einstigen Museums sind Gemälde der heiligen Agatha und der 14 Nothelfer, die der Klosterkirche in Bad Königshofen zugeordnet werden. Beide wurden nun wieder zurückgegeben. Eventuell werden sie künftig im Chorraum der kleinen Kirche zu sehen sein, sagt Bernhard Weigand von der Klosterkirchenverwaltung. Momentan werden sie in einem Nebenraum aufbewahrt.

Vom Diözesanmuseum Astheim kommt eine sogenannte „Tumba“ nach Althausen zurück. Sie wurde noch in den 1960er Jahren bei einem Requiem für Verstorbene in der Kirche aufgestellt. Bad Königshofens Küster Michael Löhr nahm einen Zunftleuchter in Empfang. Es ist der kleinste der insgesamt sieben mittelalterlichen Kronleuchter, von denen derzeit vier in der Stadtpfarrkirche zu finden sind. Ein weiterer ist im Museum am Dom in Würzburg. Aus Fladungen stammt ein Gemälde des Heiligen Lukas. Es zeigt ihn beim Malen der Mutter Maria. Der Legende nach soll er noch zu Lebzeiten Mariens die ersten Portraits der Gottesmutter gemalt haben. Das Gemälde Ölfarben auf Leinwand ist eine Leihgabe der Kirchenstiftung Fladungen und um 1760 entstanden. Geliefert werden muss noch der

Bildstock aus Gabolshausen Er gehört zu den schönsten und ältesten Bildstöcken im Grabfeld, datiert aus dem Jahr 1767. Eine Kopie steht in Gabolshausen. Da er prägend für das Grabfeld ist, wird das Original im „Grabfeldtreffpunkt“ im Museum Schranne aufgestellt.

Autor: Hanns Friedrich

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