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Blick über den Kirchturm: Pfarrer Dr. José Karickal feierte Silbernes Priesterjubiläum – Mit einem guten Hirten hat Domkapitular Hans Herderich am Sonntagnachmittag beim Silbernen Priesterjubiläum in der überfüllten Pfarrkirche St. Vitus in Wülfershausen Ortspfarrer Dr. José Karickal verglichen. In der Bibel sei die Rede von guten Schafen, die ihren Hirten kennen. Solch einer guter Hirte sei seit nunmehr 25 Jahren Pfarrer Dr. José Karickal. Und noch etwas sagte der Domkapitular, der mit dem Jubilar befreundet ist: Der Priester muß leben, was er glaubt, denn Christus bleibt im Wirken seiner Priester den Menschen nah."

Rückblickend auf das priesterliche Wirken von Pfarrer Dr. José Karickal sagte Domkapitular Hans Herderich, daß sich manch einer vielleicht frage, was Menschen dazu animiert Priester zu werden. Sind es die frommen Eltern gewesen, Geistliche oder geistig erfüllte Vorbilder? Hat vielleicht die leibliche oder die seelische Not der Menschen eine Rolle gespielt? Oder war es gar das Ansehen, die soziale Absicherung? Sicher sei der eigentliche Grund, der Ehre Gottes zu dienen, das Menschen zum Priesterberuf bringt. Hans Herderich nannte den Priesterberuf auch ein Wagnis. Man müsse sich fragen: Auf was lasse ich mich da ein?

Richtig sei, daß das Priesteramt zur Kirche gehört und ein wesentliches Gegenüber zur Gemeinde darstellt. "Wir alle gehören zum Volk Gottes und sind miteinander verbunden. Priester sind auch Gläubige. Der Prediger nahm den Vergleich zum Staat, zu den Politikern. Auch der Staat unterscheidet nicht zwischen Bürgern und Abgeordneten. So sei es auch bei Priestern. "Wir sind keine Sondergruppe, aber gemeinsam sind wir ein heiliges Volk Gottes."

Die Frage stelle sich dann aber, warum ein solches Jubiläum, wie das von Pfarrer Dr. José Karickal gefeiert wird. Priester, so der Domkapitular in seiner Predigt am Sonntag in der Kirche St. Vitus in Wülfershausen, machen das Wirken Jesu gegenwärtig. Das sei der Dienst, der Weihe bedeutet. Ein Priester sei somit Gesandter und Bevollmächtigter als Werkzeug von Jesus Christus zu handeln. Domkapitular Hans Herderich: "Christus bleibt im Wirken seiner Priester den Menschen nahe." Wichtig sei dabei natürlich der Glaube und hier müsse man sagen, daß der Priester das leben soll was er glaubt. Christen seien letztendlich wie Ausrufezeichen, die darauf verweisen, daß Gott seinem Sohn  das Leben geschenkt hat. Natürlich überbrachte der Domkapitular die Grüße und Glückwünsche der Bistumsleitung zum silbernen Priesterjubiläum von Pfarrer Dr. José Karickal.

Der Jubilar selbst war sichtlich angetan von der großen Anteilnahme der Pfarreiengemeinschaft "Um den Findelberg" am Dankgottesdienst. Besonders erfreut war er aber von der großen Anzahl der Mitbrüder vom Orden des Heiligen Franz von Sales, die oft lange Wege auf sich genommen hatten, um beim Priesterjubiläum dabei zu sein. Dank sagte Dr. Karickal an die Bürgermeister Georg Böhm (Saal) und Peter Schön (Wülfershausen) sowie Vereine und Fahnenabordnungen aber auch die Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat. "Ich danke Gott, daß er mich rechtzeitig gesund gemacht hat," fügte der Geistliche an, der noch bis vor wenigen Tagen krank war. Viele edle Menschen hätten seinen Lebensweg begleitet, dafür danke er Gott ganz besonders.

Auf das Motto des Jubiläums eingehend "Blühe, wo du gepflanzt wirst," ein Ausspruch des Ordensgründers Franz von Sales, sagte Pfarrer Karickal, daß Gottes Gnade Früchte trägt. In den Fürbitten dankte die Pfarrgemeinde dann mit Blumen als Symbol für das Wirken des Pfarrers in der Pfarreiengemeinschaft Um den Findelberg und im Kyrie legte man eine Stola und eine Bibel vor den Altar. Außerdem wurde eine Kerze entzündet, die das Motto des Silbernen Priesterjubiläums trug. Mit einer Kirchenparade hatte der Festtag begonnen, an dem Vereine mit Fahnenabordnung teilnahmen, aber auch zahlreiche Ehrengäste und Bürgerinnen und Bürger der Pfarreiengemeinschaft. Sie geleiteten den Jubilar mit seinen geistlichen Mitbrüdern dann in das Gotteshaus.

Dekan Andreas Krefft: Du bist so gut wie indischer Tee

Die Herzlichkeit, der Optimismus, die Aufgeschlossenheit und die Mitmenschlichkeit prägen Pfarrer Dr. José Karickal. Das jedenfalls stellten die Festredner beim silbernen Priesterjubiläum am Sonntagnachmittag in der Kirche St. Vitus in Wülfershausen immer wieder in den Vordergrund. Dekan Dr. Andreas Krefft (Sandberg) erinnerte daran, daß der Jubilar zu jeder Tageszeit Tee trinkt. Tee, so der Dekan müsse langsam und mit Geduld ziehen, um sein Aroma voll zu entfalten und Farbe zu bekommen. So sei es auch bei Dr. José Karickal. Er habe keine Eile, kenne keine Hetze, habe seiner Pfarrgemeinde Farbe gegeben, die Gemeinde geformt und auch neue Wege geöffnet. "Du hast uns alle beschenkt, hast dich sehr gut eingefügt und auch mit Erfolg einiges aus Deiner Heimat mit eingebracht."

Ohne Pfarrer José Karickal wäre das Dekanat Rhön-Grabfeld um einiges ärmer sagte der Dekan und auch "Du bist so gut wie indischer Tee - Danke für Dein Wirken hier in der Pfarreiengemeinschaft "Um den Findelberg." Bürgermeister Georg Böhm aus Saal nannte das Jubiläum ein besonderes Ereignis. Er erinnerte an das Jahr 2002 als Dr. José Karickal nach Saal kam. Seine Amtseinführung sei damals für ihn  als neu gewählter Bürgermeister  der erste öffentliche Auftritt gewesen. Der Bürgermeister erinnerte daran, daß Dr. Karickal eigentlich nur fünf Jahre bleiben wollte. "Mittlerweile sind es elf Jahre. Bleiben sie doch weitere elf Jahre bei uns, wir hätten nichts dagegen!" Den Pfarrer bezeichnete das Ortsoberhaupt von Saal als einen Glückstreffer für die Gemeinde. Pfarrer Karickal habe viele Aufgaben bewältigt und ging immer zielsicher seinen Weg.

Auf den Priesterberuf in der heutigen Zeit eingehend meinte Georg Böhm, daß dies keine leichte Aufgabe sei, man habe kaum freie Wochenenden oder gar freie Sonntage. Priester zu sein, sei kein normaler Beruf, sondern eine Berufung. Mitgebracht hatte der Bürgermeister ein Präsent der Gemeinde Saal. "Wülfershausen freut sich mit ihnen," sagte das Ortsoberhaupt der Gemeinde Wülfershausen, Peter Schön. Auch Schön hat mit Böhm und Karickal etwas gemeinsam, denn auch er trat im Jahr 2002 sein Amt als Bürgermeister von Wülfershausen an. Die Priester der Gemeinde hätten schon immer ein herzliches Verhältnis zur politischen Gemeinde und deren Vertreter in Wülfershausen. Auf das Jahr 2002 und die erste Begegnung mit Pfarrer José Karickal verweisend meinte Bürgermeister Schön, daß damals der Funke der Herzlichkeit sofort übersprang.

Er erinnerte an viele gemeinsame Veranstaltungen, sprach von Seniorennachmittagen und Geburtstagen, wo man sich immer wieder trifft. Kurz streifte er den Ordensgründer, Franz von Sales, der ihm persönlich sehr symphatisch sei. Salesianisch leben bedeute Leben in der Gegenwart. Das treffe auf Pfarrer Karickal zu. "Achten Sie auf ihre Gesundheit," sagte Peter Schön, der dabei auf Franz von Sales verwies, der dies nicht getan hat. Noch viele Jahre wolle man den beliebten Geistlichen in Wülfershausen haben. Als Geschenk hatte er ein Buch des neuen Papstes Franziskus mitgebracht. Auf den vielfältigen Lebensweg ging Elmar Koch von der Kirchenverwaltung Wülfershausen ein. Mit 15 Jahren sei Karickal in den Orden des Heiligen Franz von Sales eingetreten und empfing mit 28 Jahren die Priesterweihe. In der Mission habe er den Menschen den christlichen Glauben vermittelt, Krankenhaus, Schule und Kirche gebaut und eine Pfarrei gegründet. 2006 machte er seinen Doktor der Theologie. Lobend erwähnte Koch die guten Deutschkenntnisse, was von der Lernbereitschaft und Intelligenz des Pfarrers zeugt. Das Klima in Deutschland mache ihm immer wieder gesundheitliche Probleme, so auch in den vergangenen Tagen. Wie Bürgermeister Peter Schön zuvor, wünschte auch Elmar Koch dem Priester vor allem Gesundheit und überreichte einen Geschenkkorb auch im Namen des Pfarrgemeinderates. Mit dabei war eine großzügige Geldspende, die für die Ausbildung eines Priesterschülers bestimmt war.

Gemeindereferentin Heike Waldvogel überbrachte die Grüsse und Glückwünsche des Pfarrhausteams, das gerne mit Pfarrer José Karickal zusammenarbeitet. Das Geschenk für den Geistliche war in einer Blume verpackt und ebenfalls für die Ausbildung eines Priesterschülers bestimmt. Die Blume verweise aber auch darauf, daß Pfarrer Karickal es verstanden hat, die Pfarreiengemeinschaft "Um den Findelberg" zum Aufblühen zu bringen. Der Jubilar sei ein sehr guter Vorgesetzter, der seinen Mitarbeitern Freiräume überlässt aber auch die Fürsorge nicht vergisst. Ein Entspannungskissen gab es dann von den Ministranten der Pfarreiengemeinschaft "Um den Findelberg". Pascal Kleinert überreichte das Kissen und meinte, daß es der Pfarrer möglichst oft nutzen möge.

Wohltuend seien die Grußworte gewesen, sagte Pfarrer José Karickal, "Wohltuend und stärkend, denn ich habe wirklich neue Kräfte gesammelt und fühle mich schon besser." Dank sagte er allen für das Mitfeiern und für das Ausrichten des Festes. Ein besonderes Vergelt's  Gott galt Dekan Dr. Andreas Krefft und Domkapitular Hans Herderich, der ein echter Freund für ihn sei. Lobend erwähnt hat er seinen Provinzial, der ihn nach Saal und Wülfershausen geschickt hat. "Er ist mir immer ein guter Freund." Für die gesangliche und musikalische Umrahmung des Gottesdienstes, der Kirchenparade und des anschließendes Festes dankte der Jubilar dem Organisten, der Gesangsgruppe und der Blaskapelle Wülfershausen. Mit dem Lied "Großer Gott, wir loben dich," ging dann aber auch ein besonderer Dank an Gott. Schließlich hatten die Kindergartenkinder nach dem Gottesdienst noch eine Überraschung für Pfarrer Dr. José Karickal parat. Sie überreichten einen gemalten Regenbogen, Seifenblasen und vor allem viele Blumen als ihr ganz persönliches Dankeschön. Immer wieder mußte der Jubilar Blumen und Geschenke entgegennehmen womit ihm ganz persönlich die Gemeindemitglieder Dank sagten. Text: Hanns Friedrich

 

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