Pfarrer Karl Feser überreichte die Urkunden und verwies darauf, daß Jürgen Halbig sechs Jahre und Paul Koch 18 Jahre ehrenamtlich in der Kirchenverwaltung mitarbeiteten. Beide hätten sich dabei engagiert. In den 18 Jahren von Paul Koch sei zum Beispiel die Sanierung des Pfarrhauses und der Pfarrkirche St. Martin gewesen. 30 Jahre war Günter Morber dabei, 42 Jahre Werner Weis, davon 30 Jahre als Kirchenpfleger, sagte der Pfarrer. Als Dankeschön überreichte er Urkunde und Ehrennadel des Bistums und verlas dazu die Urkunde, mit der Diözesanbischof Werner Hofmann für die Arbeit in der Kirchenverwaltung ein besonderes Vergelt's Gott sagt. "Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren," sagte Pfarrer Feser und Ministranten überreichten einen Präsentkorb. Im Anschluss an den Gottesdienst hatte die Pfarrgemeinde zu einem Stehempfang in das Pfarrhaus eingeladen.
In einem Gespräch blickte Kirchenpfleger Werner Weis auf die vergangenen vier Jahrzehnte zurück. "Wir haben da einiges auf die Beine gestellt, viel Unterstützung durch Zuschussgeber, vor allem aber durch die Spenden der Pfarreimitglieder erfahren." Seit 1970 ist Werner Weis in der Kirchenverwaltung und war zuvor im Pfarrgemeinderat aktiv. Im Jahr 1982 wurde er Kirchenpfleger und hatte dieses Amt bis zuletzt inne. Im Jahr 1982 kam Günter Morber in die Kirchenverwaltung und hat sich von da an eingesetzt. Eine seiner ersten Maßnahmen, die er mitbegleitet hatte, war die Sanierung der Außentreppe und dann eine kleine Innenrenovierung.
Werner Weis erinnert an die erste Kirchenrenovierung, die er als "junges Mitglied der Kirchenverwaltung" in den Jahren 1975 und 1976 begleitete. Fast 400.000 Mark wurden damals für die Innenrenovierung der Kirche St. Martin aufgebracht. Zwei Jahre später stand die Außenrenovierung des Gotteshauses an. Hier waren noch einmal 345.000 Mark notwendig, um die Maßnahme durchzuführen. "Klinkenputzen" war damals angesagt, wie überhaupt bei den vielen Renovierungs- und Neubaumaßnahmen. "Wir sind von Haus zu Haus gegangen und haben Fragen beantwortet, unser Vorhaben erläutert und um Spenden gebeten." Im Jahr 1983 stand die Außentreppe zur Instandsetzung an und zwei Jahre später wurde im Innern eine "kleine Renovierung" vorgenommen.
Eine große Maßnahme, bei der rund eine Million Mark verbaut wurden stand in den Jahren von 1989 bis 1999 an. Da wurde nämlich das Pfarrhaus komplett saniert, ebenfalls der Innenhof. "Das war wohl mit das größte Projekt, das in unserer Zeit durchgeführt wurde." Weis erinnert dabei an viele Besprechungen unter anderem am Landratsamt und beim Bauamt der Diözese in Würzburg. 530.000 Euro waren dann notwendig, als es darum ging die Innensanierung der Merkershäuser Kirche in den letzten Jahren durchzuführen. "Aber auch das haben wir geschafft und das ohne Schulden zu hinterlassen," sagen Werner Weis und Günter Morber nicht ohne Stolz.
Fragt man nach dem schwierigsten Projekt, muß Werner Weis nicht lange nachdenken: Das war der Bau der Leichenhalle. Zu dieser Zeit war noch Otto Pfeiffroth Pfarrer in Merkershausen und da sei das nicht so einfach gewesen. Die neue Leichenhalle allerdings stand im Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Bad Königshofen. Allerdings mußte für den Bau ein Stück vom Garten des Pfarrhauses verwendet werden. Unter Pfarrer Linus Eizenhöfer ging die Baumaßnahme dann vonstatten. Eine der letzten Maßnahmen der "alten Kirchenverwaltung" war die Sicherungsmaßnahme einer historischen Madonna über dem Hauptportal (wir berichteten) und die Suche nach einer neuen Statue, die nun dort zu finden ist. Die historische Madonna hat nun ihren Platz im Leichenhaus gefunden. Insgesamt recht turbulente Jahre, sagen die Mitglieder der Kirchenverwaltung, jedoch habe man gerne dieses Ehrenamt bekleidet.
Text: Hanns Friedrich