logo pg Grabfeldbrücke
Landkreisweite Aktion im Diözesanbüro vorgestellt – Ehrenamtliche Arbeit geschieht oft im Stillen, unbemerkt von der Öffentlichkeit, auch im Landkreis Rhön-Grabfeld. Das war für den Arbeitskreis 4 im Projekt Bildungsregion. Grund genug eine Aktion ins Leben zu rufen, um Ehrenamtlichen ein, wie Regionaljugendseelsorger Thorsten Kapperer und Pfarrerin Tina Mertten sagten, kleines Dankeschön zu sagen. Firmen aus dem Landkreis wurden um eine Spenden gebeten und so kamen insgesamt rund 1.500 Euro zusammen. Diese werden nun in Gutscheine investiert, die Ehrenamtliche anfordern können.

"Klinkenputzen war gefragt," sagte Pfarrerin Tina Mertten, die mit anderen Mitgliedern des Arbeitskreises verschiedene Telefonate führte, aber auch persönlich das Vorhaben vorstellte. "Ein bißchen was ging überall," sagte die Pfarrerin, vor allem wenn sie erläuterte, dass es um Jugend und Bildung ging. Ein Vorteil sei weiterhin gewesen, dass man das Projekt vorstellen konnte. "Es gab doch einige, die davon noch nichts wußten," fügte Thorsten Kapperer an. Nun stellte der Arbeitskreis 4 im Rahmen eines Pressegesprächs kurz das Projekt vor: 2012 habe sich der  Landkreis Rhön-Grabfeld dazu entschlossen am "Projekt Bildungsregion" der Bayerischen Staatsregierung teilzunehmen. Das erste Dialogforum fand im Oktober 2012 in der Festhalle in Heustreu statt. Die Veranstaltung bildete gleichzeitig den Auftakt zur Gründung von fünf Arbeitskreisen, die sich mit Themen entsprechend der vorgestellten Bildungssäulen befassten.

Dabei ging es unter Anderem darum Übergänge zu organisieren und zu begleiten, so vom Kindergarten zur Grundschule, von dort in weiterführende Schulen oder auch in die Berufsausbildung. Schulische und außerschulische Bildungsangebote und Bildungsträger galt es zu vernetzen und Kooperationen mit den Schulen zu entwickeln. Dies aber auch zwischen Schule, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung oder auch Wissenschaft und Jugendarbeit sowie Erziehungsberatung. Wichtig sei es, jungen Menschen in besonderen Lebenslagen zu helfen, die Bürgergesellschaft zu stärken und zu entwickeln. Hier ist der Beitrag der Jugendhilfe und Jugendarbeit ebenso gefragt wie der generationsübergreifende Dialog. Schließlich geht es auch um die Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels.

Im Arbeitskreis 4 kam die Idee auf, einen Bonus für Jugendleiter einzuführen, der ehrenamtliches Engagement wertschätzt und monetär honoriert. Dazu wurde ein Jugendleiterbonus entwickelt, deren Antragsteller Jahre sein müssen, nachweislich mindestens zwei Jahre in ihrem Verein ehrenamtlich tätig sind oder einfach die Jugendleitercard, die sogenannte "Juleica", besitzen. Sie sollen Gutscheine im Wert von 15 Euro bekommen. Dabei gibt es eine entsprechende Auswahl zum Beispiel zum Besuch eines Kinos, Schwimmbads, aber auch Bücher- und Wellnessgutscheine sind in der Liste zu finden. Hinzu kommen auch Sportartikelgutscheine. Um diese Gutscheine finanzieren zu können, hat der Arbeitskreis 4 im Laufe des Jahres 2014 Spenden von verschiedenen örtlichen Firmen und Betrieben aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld gesammelt. Dazu gehören die Sparkasse Bad Neustadt, die Volksbank Rhön-Grabfeld, das Möbelhaus Weigand, Großeibstadt, die ISO GmbH, Bad Königshofen, die Spedition Hans Geis GmbH, Bad Neustadt, das VW-Autohaus Kehm, Bad Neustadt, das Autohaus Vorndran, Bad Neustadt und auch, die Erhard GmbH, Bad Königshofen.

Jürgen Hesselbach vom Kreisjugendring sagte dazu, dass dieser die Ausgabe und die Verwaltung der Gutscheine gemeinsam mit Jugendseelsorger Thorsten Kapperer aus der Regionalstelle für Kirchliche Jugendarbeit Bad Neustadt übernimmt. Das Antragsformular für den Jugendleiterbonus kann man sich im Internet unter www.kjr-rhoen-grabfeld.de herunterladen. Diese Informationen und Formulare gehen auch an alle relevanten Vereinen im Landkreis per Post. Interessenten können sie aber auch in der KJR-Geschäftsstelle abholen. Der erste Antragszeitraum geht bis zum 31. März und der zweite Antragszeitraum in diesem Jahr wird dann auf obiger Homepage bekannt gegeben. Die auf dem Antragsformular aufgelisteten Firmen sind die Partner der Aktion, bei denen der KJR oder die Regionalstelle je nach Bedarf die beantragte Anzahl an Gutscheinen kaufen wird. Thorsten Kapperer: Wer von den Firmen und Betrieben aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld noch Partner werden möchte, kann sich bei Jürgen Hesselbach (Telefon: 09771-97511, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder Thorsten Kapperer (Telefon: 09771-8038, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) melden.

Wichtig war es dem Team, dass im Landkreis alle Bereiche der ehemaligen Altlandkreise abgedeckt wurden. Dank für die Initiative sagte Bertram Odoj von der Regierung von Unterfranken. Dort ist er der zuständige Koordinator für das Projekt Bildungsregion. Rhön-Grabfeld sei der erste Landkreis gewesen, der sich hier eingebracht hatte. Landrat Thomas Habermann sagte ebenfalls Dank für die Initiative und nannte es eine gute Aktion. Wichtig sei die nachhaltige Zusammenarbeit. Dem Landkreischef liegt das Ehrenamt seit Jahren am Herzen, es geschehe oft unbemerkt. Das könne die Blumenpflege an einem Bildstock sein, die häusliche Krankenpflege oder die Hilfe bei Rollstuhlfahrern und Behinderten. Landrat Thomas Habermann: Das Projekt "Jugendleiterbonus" stellt nun beispielhaft die ehrenamtlichen Jugendleiter als eine Gruppe der ehrenamtlich aktiven Menschen in unserem Landkreis besonders in den Mittelpunkt." Spontan sicherte der Landkreischef mit Kreisrätin Irmgard Seifert eine Unterstützung von 500 Euro zu, "wenn die Spenden nicht ausreichen sollten."

Der Landrat sagte weiter, dass er heilfroh sei, dass die Regierung von Unterfranken diese gute Sache unterstützt. Man dürfe nicht nur über das Ehrenamt reden, sondern sollte handeln. Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig den ehrenamtlich Tätigen auch einmal auf die Schulter zu klopfen und ihnen dankeschön zu sagen. Für die Initiatoren ist jetzt schon klar, dass solch eine Aktion keine "Eintagesfliege bleibt,", sondern weiter geführt wird. Mit der Jugend müsse man offen reden und ihnen auch immer wieder klar machen, wie wichtig das Ehrenamt ist.

Text: Hanns Friedrich

­