Als ein kleines Wunder hat Pfarrer Pater Joe in Althausen die Fronleichnamsprozession bezeichnet.
Trotz widriger Wetterumstände habe man die Prozession durchgeführt und sei mit Sonnenstrahlen am Ende belohnt worden. Bei wolkenverhangenem Himmel begann am Vorabend des Fronleichnamstages die Prozession in Althausen. Auch wenn es zwischendurch ein paar wenige Regentropfen gab, wurde die Prozession weiter geführt. Als Pfarrer Pater Joe mit dem Altardienst und den Himmelträgern in die Kirche einzog, ließ sich sogar die Sonne blicken.Verständlich, dass der Pfarrer von einem kleinen Wunder sprach. Auch in Bad Königshofen spielte letztendlich das Wetter mit. Als die Prozession die Stadtpfarrkirche verließ, hörte der Regen auf und am Ende kamen sogar ein paar Sonnenstrahlen am Marktplatz hinter den Wolken hervor. Vier Blumenteppiche waren wieder gelegt worden und die Altäre schön geschmückt. Firmlinge, Kommunionkinder und Pfarrgemeinderat gestalteten die Teppiche. Die Feuerwehr Bad Königshofen übernahm die Absicherung der Prozession
Die Blütenteppiche aus vielen verschiedenen Blumen gehören seit vielen Jahren zu einer Fronleichnamsprozession. Bereits am Mittwochnachmittag wurden sie in Althausen und im nahegelegenen Großbardorf gelegt. Trotz eines regenverhangenen Himmels und der Vorhersage für Regen. So gingen die Blicke der Blumenleger immer wieder nach oben. Wird es regnen? Findet die Prozession statt? Hat der Wind dem Teppich zugesetzt und Blüten weggeweht? Letztendlich aber fanden die Prozessionen statt. In Althausen nannte es Pfarrer Pater Joe „ein kleines Wunder“. Man habe trotz widriger Umständen die Prozession gehalten und sei am Ende mit Sonnenstrahlen belohnt worden. Ebenso geschah es in Bad Königshofen.
Während es in Althausen vier Altäre auf dem Prozessionsweg gab, war es in Großbardorf in diesem Jahr nur einer. Von der Kirche zog man hierher und Pater Jose spendete dem Dorf den Segen mit der Monstranz. Die Familie Harth ist seit Jahrzehnten für den Blumenteppich und den Altar am Bildstock an der Kirche verantwortlich und so war es auch in diesem Jahr. "Meine Eltern haben es von ihren Eltern, die wieder von den ihren übertragen bekommen und so weiter," sagt Wolfgang Harth. Die Kinder hatten Blumen gesammelt und schließlich legte man einen Teppich mit einem großen Kreuz. Katja und Wolfgang Harth übernahmen dann die restlichen Arbeiten für den Altar.
Kurz vor der Prozession kam dann noch ein kleiner, kunstvoller, holzgeschnitzter Hausaltar hinzu. Das kleine Kunstwerk wird auf rund 200 Jahre geschätzt, das im Hause Harth natürlich wie ein Augapfel gehütet wird. Das Heiligenhäuschen gibt es erst seit 2016. Damals wurde es in mühevoller Arbeit von Wolfgang Harth, Wolfgang Jundel, Kilian Jahrsdörfer und Berthold Derleth aus Bruchsteinen aufgebaut. Nun dient es alljährlich als Prozessionsaltar.
Einen Hausaltar hat auch die Familie Reichert in Althausen. Vor einigen Jahren wurde er restauriert. Auch in diesem Jahr ist es Aufgabe der Familie vor dem Haus einen kleinen Fronleichnamsaltar zu errichten. In diesem Jahr wurde ein Blumenteppich mit dem Pfingstmotiv gelegt. Die Kommunionkinder hatten eine Weg mit Fußabdrücken vorbereitet. Er erinnerte an das Motto ihrer Erstkommunion „Geh mit mir“. Ein weiterer Altar war an einem Bildstock und schließlich am Dorfplatz. Hier sah man ein großes Kreuz mit dem Christuszeichen in der Mitte.
Das alles kostete viel Arbeit, die mehrere Stunden in Anspruch nahm. Und auch hier immer wieder der Blick zum Himmel. Luise Reiher hatte sich auf die Wetterapp verlassen. „Danach soll es erst ab 21 Uhr regnen,“ meinte sie und sollte Recht behalten. Wenn es in diesem Jahr auch nicht allzu viele Blumen gab, musste doch jede Blüten in die Hand genommen und auf den Untergrund gelegt werden. Nach und nach entstanden dann, wie in Althausen, biblische Motive oder in Großbardorf ein großes Kreuz, umrahmt von Blumen. Immer ist es dann natürlich etwas Besonderes, wenn die Prozession am Hausaltar Halt macht, die goldene Monstranz an oder in das „Sakramentshäuschen“ gestellt wird und von hier aus durch den Geistlichen der Segen gegeben wird.
Sowohl in Großbardorf als auch in Althausen dankten beide Geistliche den Familien, die wieder die Blumenteppiche gestaltet hatten, aber auch den Vereinen die durch Fahnenabordnungen vertreten waren und den Vielen, die mitgeholfen haben, dass die Prozession am Fronleichnamstag würdig gestaltet werden konnte. Unter Glockengeläute und mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“ zog man dann wieder in das Gotteshaus ein, während draußen die Abendsonne noch einmal hinter den dicken Wolken hervorkam.
Autor: Hanns Friedrich