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Adventskonzert in der Stadtpfarrkirche – Es war unzweifelhaft ein Konzerthöhepunkt im Jubiläumsjahr der Stadt Bad Königshofen, die ihre urkundliche Ersterwähnung vor 1275 Jahren feiert. Ernst Oestreicher, Leiter der Berufsfachschule für Musik, hat mit Chor und Orchester in der Stadtpfarrkirche die Zuhörer begeistert und am Ende zu frenetischem Applaus regelrecht herausgefordert. Gekommen waren Kulturmanagerin Carolin Fritz Reich, Kuno Holzheimer, Künstlerischer Leiter der Bayerischen Musikakademie Hammelburg, Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, der Leiter der Kreismusikschule Ulrich Wehner und Stadtpfarrer i.R. Linus Eizenhöfer. Sie wie alle Gäste waren begeistert: "Wir hatten gedacht es gebe keine Steigerung nach dem letzten Konzert... das war einmalig... fantastisch... ohne Worte... Bad Königshofen kann stolz sein, diese Schule und diesen Schulleiter zu haben.."

Dem ist nichts hinzu zu fügen, denn mit dem Kirchenoratorium „Die Geburt Christi“ von  Heinrich von Herzogenberg hatte Ernst Oestreicher ein Stück gewählt, das die Geschichte der Geburt Christi auf ganz besondere Art den Zuhörern nahe brachte. Von der Verkündigung bis zu dem Jubel der Engelchöre, Hirtenmusik und gewaltigen Orgelklängen war musikalisch und gesanglich alles geboten. Mit dem Schülerchor der Dr.-Karl-Grünewald-Realschule Bad Königshofen unter der Leitung von Henrike Rottmann war der Chor der Berufsfachschule der Musik auf mehr als 100 Sängerinnen und Sänger zum Schlussakkord angestiegen. Das Orchester der Berufsfachschule Bad Königshofen war in Höchstform und besonders die Gesangssolisten begeisterten das Publikum, als sie die Geschichte von der Geburt Christi nach den Bibeltexten vortrugen.

Wohl vor allem auch deshalb, weil es sich um ehemalige Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule handelte, die "ihrer Schule" damit über den Schulabschluss hinaus die Treue halten.  Sie haben mittlerweile ein Hochschulstudium absolviert und kommen immer wieder gerne, wenn "unser Ernst uns ruft". Zu hören waren  Josefin Bölz (Sopran), Nadja Steinhardt (Alt), Fabian Christen (Tenor) und  Christian Huber (Bass). Bereits mit dem großartigen Orgelvorspiel mit Anna Sophia Stumpf an der Orgel,  mit dem der außergewöhnliche Konzertabend begann, wurde das Publikum in das Geschehen der Geburt Christi mit hinein genommen. Das vor allem auch dann, als die Zuhörer bei bekannten, weihnachtliche Lieder, in den Chor mit einstimmten und so dem Konzertabend eine ganz besondere, für jeden einzelnen, eine persönliche Note gaben. Was für ein Ohrenschmaus, sicherlich auch für Ernst Oestreicher, sowie Chor und Orchester, als mehre hundert Gäste  Lieder wie "Das ist der Tag den Gott gemacht hat" nach der Melodie "Tauet Himmel den Gerechten" oder "Allein Gott in der Höh'" sangen. Selten hat die Stadtpfarrkirche Bad Königshofen, die sich wieder als idealer Konzertraum entpuppte, solche Klangvielfalt gehört. Hier war Felix Schramm an der "Königin der Instrumente" zu erleben. Die Organisten zeigen damit wieder einmal "was in der Bad Königshofener Orgel wirklich steckt."

Es war ein festliches Konzert, wozu sicher auch die Stadtpfarrkirche an sich mit dem Gemälde der Geburt Christi von Oswald Onghers, dem goldglänzenden Altarrelief von Thomas Buscher, aber auch die von Küster Michael Löhr entzündeten Kerzen der mittelalterlichen Kronleuchter beitrugen. Heinrich von Herzogenberg jedenfalls wäre, wie die Besucher des Konzertes,  rundum begeistert gewesen. Der aus Österreich stammende Komponist, wurde nach Stationen in Wien, Graz und Leipzig im Jahre 1885 Professor für Komposition an der königlichen Hochschule für Musik in Berlin. Sein Freundeskreis erstreckte sich über Johannes Brahms bis zu dem Theologieprofessor, Dichter und Kirchenliedforscher Friedrich Spitta, der die Texte für das Kirchenoratorium „Die Geburt Jesu“ zusammengestellt hatte. Die Verbindung von Bibeltexten und Kirchenliedern, die zum Teil auch vom Publikum mitgesungen wurden, war nach der Uraufführung 1894 außerordentlich erfolgreich.

Da Heinrich von Herzogenberg von Hause aus finanziell unabhängig war, forcierte er allerdings die Verbreitung seiner Werke nicht, obwohl sie von seinem hohen handwerklichen Können und feinem Klangsinn geprägt und daher äußerst hörenswert sind. Das Kirchenoratorium Die Geburt Christi op. 90  entstand im Jahre 1894. Schülerinnen und Schüler, Ehemalige und Lehrkräfte der Berufsfachschule für Musik waren unter der Leitung von Schulleiter Ernst Oestreicher an diesem Projekt ebenso beteiligt, wie der Schülerchor der Dr.- Karl-Grünewald-Realschule Bad Königshofen unter Henrike Rottmann und ernteten am Ende des Abends stehende Ovationen, die ein Zugabe regelrecht herausforderten. Adventliche Gestecke als Dankeschön gab es für die Solisten und als Zugabe das bekannte Weihnachtslied "Es ist ein Ros entsprungen", das Chor und Orchester zuvor brillant interpretiert hatten. Ein Konzertabend, der für diejenigen, die ihn erlebten sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.

Autor: Hanns Friedrich

 

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