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Georg Friedrich Händel wäre stolz gewesen, würde er die Aufführung seines „Messiah“ am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen gehört haben. Wie die zahlreichen Besucher hätte er ganz sicher Chor und Orchester sowie Ernst Oestreicher als Dirigent gratuliert und Beifall gezollt. Teil 1 und 2 von Georg Friedrich Händels "The Messiah" war ein Bravourstück, dass Chor und Orchester der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen abgeliefert haben.

So war denn die Zugabe des bekannte Halleluja schon fast selbstverständlich, denn stehende Ovationen und nicht endend wollender Beifall bescheinigten ein großartiges Konzerterlebnis. Georg Friedrich Händel, war ein deutscher Komponist, der nach 1710 zunächst teilweise, dann dauerhaft in London wirkte und schließlich auch die englische Staatsbürgerschaft erhielt.  "Wir freuen uns schon immer auf die Konzerte der Berufsfachschule...  es ist eine wunderbare Einstimmung auf die Advents- und Vorweihnachtszeit...  einfach irre, was will man mehr zu solch traumhaftem Konzert sagen... Danke für einen wunderschönen Konzertabend..." so einige Stimmen aus dem Publikum, das diesmal wohl des öfteren ins Programmheft blickte, denn das Oratorium war in der englischen Fassung zu hören. Das tat der Aufführung aber keinen Abbruch - im Gegenteil, denn die Besucher hörten das Original. Georg Friedrich Händel hat den „Messiah“ 1941 für ein Wohltätigkeitskonzert in Dublin komponiert. Seit dem ist es einer der bekanntesten Oratorien und ist weltweit bekannt. Händel schrieb die Partitur in 22 Tagen. Die Texte beziehen sich auf das alte und neue Testament, die  Charles Jennens auf Basis der King-James-Bibel und des Book of Common Prayer zusammengestellt hat.

Diese wurden von Händel in Rezitative, Arien und Chören vertont und von den Solisten, dem Chor und dem Orchester der Berufsfachschule für Musik in Perfektion dargeboten. Die Stadtpfarrkirche Bad Königshofen mit ihrer hervorragenden Akustik tat das ihre dazu, dass das Konzert ein Ohrenschmaus der besonderen Art wurde. "Man war einfach fasziniert von der Musik, dem Gesang und den Chorsätzen," sagte einer der Besucher. Der erste Teil widmete sich der Verheißung des Messias und der Geburt. Die Geschichte der Hirten auf dem Feld, die zum Kind in der Krippe eilen, wurden in einer bezaubernden, beeindruckenden  Hirtenmusik dargeboten. Der zweite Teil des Konzertabends  in der überfüllten Stadtpfarrkirche widmete sich der Passion und Auferstehung Christi. Höhepunkt ganz sicher das bekannte "Hallelujah“.

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen brachten die originale englische Textfassung zu Gehör. Erstmals wurden alle  Gesangssoli von ehemaligen Schülerinnen und Schülern gesungen. Neben der Sopranistin Constanze Meijer wart Nadja Steinhardt aus Bad Neustadt mit dem Alt zu hören. Fabian Christen, der erst in diesem Frühjahr als Solist in einem Konzert der Schule mitgewirkt hat, sang den Tenor und Christian Huber, mittlerweile in Nürnberg beheimatet, die Bassarien. Sie zeigen, wie eng die Verbindung zu Bad Königshofen auch nach dem Schulabschluss ist. Kein Wunder, dass Schulleiter Ernst Oestreicher stolz auf seine Schule und vor allem auch auf die Lehrkräfte ist, die die verschiedenen gesanglichen und musikalischen Angebote umsetzen.

Dass solch ein Konzert eine enorme Vorbereitungszeit braucht, ist verständlich. So haben Schulleiter Ernst Oestreicher, Christian Meyer und die Gesangslehrkräfte seit Schuljahresbeginn die Schülerinnen und Schüler auf die großen und bekannten Chöre, allen voran das berühmte „Hallelujah“, mit dem der 2. Teil endete, vorbereitet. Das Orchester der der Berufsfachschule für Musik wurde wie immer durch ehemalige Schülerinnen und Schüler verstärkt. Die Einstudierung lag in den bewährten Händen von Konzertmeisterin Kim Leonore Heilmann und Uwe Schachner, das Continuo an der Orgel und am Cembalo wurden von Stephan Adam und Wolfram Bieber gespielt.

"Hoffentlich weiss man in Bad Königshofen und im Grabfeld, was man an dieser Schule hat," meinten Konzertbesucher, die extra zum Konzert gekommen waren. "Es ist phänomenal was hier geleistet wird und dann die Akustik und das historische Gotteshaus - einfach fantastisch - wenn man da nicht in vorweihnachtliche Stimmung kommt." Was soll man dem noch dazu setzen. Die Bad Königshofener Berufsfachschule für Musik hat sich wieder einmal selbst übertroffen und gezeigt, dass mit Ernst Oestreicher und seinem Pädagogenteam eine hervorragende Zusammenarbeit besteht. Dass sich aber auch die Schülerinnen und Schüler in Bad Königshofen in der "Musikfamilie" wohl fühlen, ist immer wieder zu spüren, vor allem wenn es am Schuljahresende heißt Abschied zu nehmen. Die Stadt im Grabfeld zeigte mit dem Konzert wieder einmal, welche kulturelle Schätze sie in ihren Mauern hat.

Autor: Hanns Friedrich

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