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 Der Gottesdienst am Sonntag in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Neustadt hat wieder einmal mehr gezeigt, wie lebendig dieser gestaltet werden kann.

Bestes Beispiel waren die Burundi, die den zahlreichen Besuchern ein besonderes Erlebnis bescherten. Nicht nur durch ihre Gesänge, unterstützt durch Trommeln, sondern auch durch ihre Gebete, zum Beispiel beim Vater unser in der Landessprache. Auch da spielte wieder die Trommel der Burundi eine Rolle, als es hieß „lieber Gott wir trommeln für dich in der ganzen Welt.“

Dekan Andreas Krefft konnte am Altar als Mitzelebranten Pater Libère Saruye aus Burundi, Pater Pawel Beben aus Krakau, Delegat der Karmeliten der Provinz Krakau begrüßen und freute sich über den zahlreichen Besuch des Gottesdienstes. Mit am Altar standen die Diakone Wolfgang Dömling und Thomas Prapolinat. Eine Besonderheit war die Gabenprozession. Dazu sagte der Dekan, dass diese in Afrika und in Burundi immer eine tiefere Bedeutung habe, wenn man nicht nur Brot und Wein zum Altar bringt, sondern auch Gaben aus der Heimat. Die jeweiligen Symbole waren Zeichen für Zukunft und Hoffnung.

Auf dem Kopf trug eine junge Frau aus Burundi ein Gefäß mit Wasser. Es steht für Leben, für Erfrischung, für Fruchtbarkeit. Man betete für alle, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben oder nicht genügend zum Trinken, Anbau von Pflanzen und für ihre Tiere haben. Ein Gefäß mit Bohnen wurde zum Altar gebracht. Insbesondere die roten Kidneybohnen sind in vielen Ländern ein wichtiges Nahrungsmittel, erfuhren die Gottesdienstbesucher von Diakon Wolfgang Dömling. Erinnert wurde an Menschen, die hungern und an die Helfer, die für eine gerechte Verteilung auf der Welt sorgen.

Eine große Trommel brachte ein junger Burundi und übergab diese an Pater Libère Saruye. Die Trommel sei aus dem Leben der Menschen in Burundi kaum wegzudenken. Sie diene der Verständigung und ist ein Zeichen für die Lebensfreude. „Wir beten für alle, die sich

für die Verständigung zwischen den verschiedenen Kulturen und Völkern einsetzen, und für alle, die sich nach Freude und Glück in ihrem Leben sehnen.“  Ein Burundi brachte Bambusstäbe. In Burundi dienen diese als wichtiges Material für den traditionellen Hausbau. Das Haus ist ein Zeichen für Heimat, Schutz und Geborgenheit. Erinnert wurde an alle, die die auf der Flucht sind, sei es aus politischen oder aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen; für alle, die einen sicheren Ort suchen, an dem sie willkommen sind.

Bunte Stoffe gab es, die Symbol für die Vielfalt der Menschen und die Einmaligkeit eines jeden einzelnen sind. Schließlich brachte ein Mädchen ein Handy, ein wichtiges Kommunikationsmittel, gerade in Afrika. Diakon Wolfgang Dömling: „Wir beten für alle, die sich missverstanden fühlen; für alle Paare und Familien, die sich nichts mehr zu sagen haben, wo Schweigen herrscht.“ Kinder brachten Brot und Wein. Eine Erinnerung an Jesus, der sehr oft mit Menschen Mahl gehalten hat und diese Gemeinschaft und Lebensfreude erfahren haben. „Wir beten für alle, die einsam und allein sind; für alle, die die Freude am Leben verloren haben,“ hieß es in den Fürbitten.

Ein farbenprächtiges Bild dann zum Vater unser, als Dekan Andreas Krefft alle Gäste aus Burundi und die Kinder bat zum Altar zu kommen, um gemeinsam zu beten. Ein Gottesdienst der bei allen, die ihn mitfeierten, ein langanhaltendes und beeindruckendes Erlebnis war.

Autor: Hanns Friedrich

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