Sein Gruß galt dem evangelischen Pfarrer Lutz Mertten und dessen Kirchenvorstand ebenso wie dem Zweiten Bürgermeister Emil Sebald und Johannes Reuter aus Würzburg, der für die Ausbildung der Pastoral Assistenten zuständig ist. Vor dem Altar war Boot aufgestellt, das der Pfarrer mit der Pfarrei verglich. "Wir sitzen alle im selben Boot." Angesprochen hat er das Kirchenlied "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt" und sagte, dass Kirche und Staat oft mit einem Schiff verglichen werden. "Wir sind die Besatzung dieser Schiffe." Die katholische Kirche müsse sich zur Zeit großen Herausforderungen stellen und die Verantwortlichen müssten versuchen das Schiff im Kurs zu halten. Wie die Jünger auf dem See Genezareth, habe der eine oder andere auch Angst und Furcht. Dies nannte Pfarrer Feser aber die Lebensbegleiter der Menschen. Auf die biblische Erzählung vom Sturm auf dem See eingehend, sagte er, dass man sich an das erinnern sollte was Jesus zu seinen Jüngern sagte: Warum habt ihr Angst, habt ihr keinen Glauben?" Viele Menschen müssten Herausforderungen annehmen und finden im Glauben dann Halt. Als Zeichen, dass sie nun in das Gemeindeschiff der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke eingestiegen sind, erhielten Kaplan Krems und Pastoral Assistent Krebs ein Paddel vom Seelsorgeteam überreicht.
Die neue Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Bad Königshofen, Elisabeth Weigand, stellte fest, dass man beim Paddeln auch Kraft benötigt. Dazu überreichte sie den notwendigen "Proviant" und hieß die Kaplan und Pastoral Assistent in der Pfarreiengemeinschaft willkommen. Kaplan Sebastian Krems meinte dazu, dass Verpflegung immer gut sei und verwies darauf, dass Bad Königshofen seine erste und wohl einzige Kaplanstelle ist. Die kommenden drei Jahre sollten dazu dienen aus ihm einen noch besseren Priester zu machen. Die Gläubigen bat er, ihn nicht nur zu loben, sondern, wenn es angebracht ist, auch Kritik zu üben. "Ich will für Euch Kaplan und mit Euch Christ sein."
Pastoral-Assistent Johannes Krebs sagte, dass er sich zwischenzeitlich die Stadt angesehen habe und zu sich sagte: Johannes du bist ein Glückspilz, dass du hier gelandet bist. In Bad Königshofen fühle er sich bereits angenommen. Nun sei es ihm wichtig, die Menschen der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke selbst kennen zu lernen. Johannes Reuter, Ausbildungsleiter von Johannes Krebs, erläuterte der Gemeinde, dass dieser im ersten Jahr wenig in Bad Königshofen sein wird, weil seine Ausbildung noch weiter läuft. Für vier Jahre werde Krebs in der Pfarreiengemeinschaft sein. "Es ist sein erster Einsatz in der Diözese Würzburg und so geht es ums Anschauen, das Sammeln von Erfahrungen, aber auch um Gemeindeaufbau und Liturgie." Lobend stellte Johannes Reuter fest, dass es schön sei, junge Mitarbeiter in der Kirche zu haben. "Pastoral Assistent Johannes Krebs wird nun nicht nur im Grabfeld zu Hause sein, sondern auch seinen Glauben leben."
Die Vorfreude auf die gemeinsame Zeit stellte der evangelische Pfarrer Lutz Mertten an den Anfang seiner Begrüßung: Schön, dass sie da sind, herzlich willkommen!" Vorfreude sei immer mit Erwartungen verbunden. Auf den Vorgänger von Kaplan Krems, Pfarrvikar Stefan Beetz eingehend, sagte der, dass dieser große Spuren hinterlassen habe, auf denen sein Nachfolger nun wandelt. Das aber mache die Erwartungen nicht kleiner. Angesprochen hat er den tendenziösen Beitrag des Bayerischen Fernsehens über das Grabfeld und sagte sichtlich ironisch, dass der neue Arbeitsplatz demnach eine schwierige Region sei. Dem aber sei keinesfalls so. "Ich lebe gerne hier im Grabfeld". Großes Lob hatte der evangelische Pfarrer für die Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke, "in der die Kirche noch im Dorf ist." Das bedeute, dass hier Menschen leben, denen die Kirche ein wichtiger Anlaufpunkt im Leben ist. "Sie finden hier Christen, die sich noch mit ihrer Kirche identifizieren und nicht umgekehrt und das gilt für alle Generationen."
In der Pfarreiengemeinschaft sei das Ehrenamt selbstverständlich. "Hier packt man an, wo es nötig ist und bringt mit Leidenschaft Gottes Wort auf den Weg ." Erfreulich sei, dass die Katholiken über den eigenen Tellerrand schauen. Lutz Mertten lachend: "Da finden sie dann uns – die besten evangelischen Nachbarn, die sie sich vorstellen können." Die Konfessionsgrenze spiele im Grabfeld nicht immer die wichtigste Rolle, das sei die größte Stärke der Menschen im Grabfeld. Zu Kaplan Sebastian Krems gewandt, der ja vom evangelischen zum katholischen Glauben wechselte, fügt er schmunzelnd an: "Konvertieren war also völlig umsonst, weil sie nun im Grabfeld sind." Zusammenfassend könne man sagen, dass hier viele gute, freundliche, liebevolle, aufgeschlossene, fähige, lebensfrohe, visionäre Menschen sind, die mit Ihnen am Reich Gottes und seiner einen Kirche bauen wollen, "in der wir alle irgendwann einmal gemeinsam an einem Tisch Brot und Wein miteinander teilen werden." Text: Hanns Friedrich