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Dekanatsrat stellt Zukunftsperspektiven vor – Die Zukunft der katholischen Kirche bewegt schon seit einigen Jahren die Verantwortlichen, vor allem auf Diözesanebene. In den Versammlungen des Dekanatsrates Bad Neustadt wurde das Thema immer wieder einmal angesprochen und immer stellt sich die Frage: Wie wird es mittelfristig weitergehen? Bei der Herbstversammlung des Dekanatsrates in Bad Neustadt am Mittwoch hat nun stellvertretender Dekan, Thomas Menzel (Mellrichstadt), die aktuellen Überlegungen der Diözese Würzburg vorgestellt.

Dabei wurde schnell klar, dass es die Strukturen der Kirche, wie sie derzeit noch vorhanden sind, wohl nicht mehr so geben wird. Die Rede ist dann von Großpfarreien, aber auch von Mittelzentren - eine Zwischenlösung, die aber auch in einer Großpfarrei endet.  Mittelzentren würden im Landkreis Rhön-Grabfeld die ehemaligen Altlandkreise Bad Königshofen, Bad Neustadt und Mellrichstadt sein. In den Mittelzentren "bleibt erst einmal alles wie gewohnt, wobei man Schritt für Schritt auf die Großpfarrei hinführen wird," erläuterte der stellvertretende Dekan. Am Ende steht dann die Großpfarrei mit den Zentren Bad Königshofen, Bad Neustadt und Mellrichstadt. "Vorteil dabei ist es, dass sich so die angedachte Großpfarrei langsamer und behutsamer entwickelt. Ziel bei beiden Projekte ist  aber die pastorale Vernetzung. Thomas Menzel betonte, dass man mit den Mittelzentren seiner Meinung nach, größere Gestaltungsmöglichkeiten in Richtung Großpfarrei habe. Bewusstseinsbildung sei dem Dekanatsentwicklungsteam wichtig. Derzeit überlege das Seelsorgereferat weitere Schritte. Dazu gehört unter anderem dass in den kommenden Monaten die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen besucht werden und zwar von zwei Vertretern des Dekanatsentwicklungsteams. Sie werden die Überlegungen der neuen Pastoral vorstellen und deren Chancen aufzeigen und zwar konkret zwischen der Großpfarrei und den Mittelzentren.

Zu den Mittelzentren sagte Pfarrer Thomas Menzel, das es in den Pfarreien Freude machen sollte, hier mitarbeiten zu können. Klar müsse auch sein: Diese Dekanatsentwicklung ist keine Verlegenheitslösung, sondern man könne durchaus auf die Bibel verweisen, wonach sich die Gläubigen wie lebendige Steine in das Haus der Kirche einfügen. "Wir dürfen die Augen nicht vor der Realität verschließen." Die Besuche der Verantwortlichen der Diözese für die Entwicklung der Pfarreien machen deutlich, dass die Mitarbeit aller von der Diözesanleitung gewünscht wird. Bis Ende Frühjahr 2016 sollen diese Informationsbesuche beendet sein. Thomas Menzel: Es geht los" Zeit zum Experimentieren sei wenig vorhanden. Zu den Mittelzentren sagte er, dass diese im Dekanat Bad Neustadt durch die Altlandkreise schon vorgegeben sind. "Machen wir uns auf, Grenzen zu überschreiten, fürchten wir uns nicht!, sagte  der stellvertretende Dekan den Mitgliedern des Dekanatsrates.

Bei der Zusammenkunft im Gemeindehaus Mariä Himmelfahrt Bad Neustadt verwiesen aber auch die kirchlichen Verbände auf ihre Veranstaltungen. Angelika Ochs, Geschäftsführerin des Kreiscaritasverbandes nannte die Adventsaktion "Caritaslicht" und sagte, dass man die Not aller Menschen im Landkreis sehen sollte, dafür sei der Erlös. Dank sagte sie an die Kirchengemeinden, die durch ihre Mitgliedsbeiträgen für die Caritasleistungen insgesamt 110.143 Euro  "zugeschossen" haben. Zur Caritassammlung erwähnte Angelika Ochs, dass 40 Prozent bei der Caritas in Rhön-Grabfeld bleiben. Angesprochen hat  sie den Vinzenztag in Heustreu. Es sei eine schöne Veranstaltung gewesen, die alljährlich vom Bischof initiiert wird. Sie wird nicht aus Spendengeldern finanziert. Die Erntedankaktion, die in diesem Jahr in der Organisation beim Kreiscaritasverband lag, sei sehr gut gelungen. "Unglaublich viele Lebensmittel sind eingegangen." Das hilft nun der "Tafel", um die Bedürftigen und die Flüchtlinge im Landkreis zu versorgen.

Zur Flüchtlingshilfe sagte Angelika Ochs, dass diese gemeinsam mit der Diakonie und dem Roten Kreuz "gestemmt wird." Allein in der Kleiderkammer sind 50 Frauen eingesetzt. Sehr gefragt ist auch der Möbelmarkt. Derzeit sind alle Flüchtlinge ausgestattet. Gefragt waren vor allem Koffer und Hüte. Zur Zeit braucht die Caritas keine Spenden an Kleider. Notwendig wird jetzt allerdings warme Kleidung, vor allem für die Asylsuchenden, die dezentral untergebracht sind. Gesucht werden Kinderfahrräder und kleine Männerschuhe, ab Größe 40 außerdem Sportschuhe. Spenden sollten im Caritasverband abgegeben werden. Diplom Pädagogin Susanne Latta von der Asylsozialberatung der Diakonie nannte die Aufgaben der Diakonie und sprach die Helferkreise an (wir berichteten). Begonnen wird mit den Deutschkursen für die dezentralen Bereiche. Pilotprojekt ist Ostheim/Rhön. Hier findet ab 22. Oktober viermal in der Woche in der Grundschule Deutschunterricht statt. Vorgesehen sind weitere Unterrichtsorte in Bischofsheim, Bad Königshofen und Mellrichstadt. Die Flüchtlinge hätten mittlerweile Informationen über die Mülltrennung, die gelben Säcke, einen Behördenwegweiser und wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten hat.

Regionaljugendseelsorger Thorsten Kapperer erinnerte an die Nikolausaktion vom 4. bis 6. Dezember. Für die Sternsinger gibt es am 27. Oktober einen Workshop "Fit für die Sternsingeraktion 2016" im Gemeindehaus Mühlbach von 19 bis 21.30 Uhr. Daniela Englert von der Regionaljugendseelsorge sagte, dass das Ministrantenturnier am 30. Januar in der Dreifachturnhalle von Bad Königshofen stattfindet. Pastoralreferentin Regina Werner erwähnte das Mehrgenerationenhaus St. Michael und hier unter anderem Veranstaltungen in der Adventszeit. Dabei gibt es ein besonders kostengünstiges Angebot für Familien mit Handicaps mit dem Titel "Allen Menschen wird zuteil - Gottes Heil".  Ilka Seichter, Geschäftsführerin des Diözesanbüro Bad Neustadt nannte verschiedene Aktionen zum Thema "Kirche trifft und erwähnte auch einen Abend zum Rosenkranzfest und zum Rosenkranz allgemein. Etwas, das sehr gut ankommt. Der nächste Abend "Kirche trifft..."  findet am 30. Oktober im Mehrgenerationenhaus Bad Königshofen statt. Thema: "Kirche trifft Genuss". Dabei steht eine biblische Weinprobe im Mittelpunkt. Weitere Termine sind im kommenden Jahr angedacht. Schließlich gab Alexander Klamt, Katastrophenschutzbeauftragter des BRK Kreisverbandes Rhön-Grabfeld noch ausführliche Informationen über die Flüchtlingshilfe in Rhön-Grabfeld und bat darum, dass man dringend freien Wohnraum dem Landratsamt anbieten sollte. Derzeit sind 21 Asylbewerber dezentral untergebracht.

Autor: Hanns Friedrich

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